Sound/Praxis
Nach der Röhrenamp-typischen Aufwärmphase geht’s los. Und schon bei den ersten gespielten Voicings und Akkorden im Clean-Channel zeigt auch dieser Marshall, dass er ein echter Marshall ist, gebaut in Indien hin oder her. Der Sound ist geprägt von einem schönen, kräftigen Mittenbild und einem warmen Fundament. Für einen zusätzlichen Biss sorgt das Zuschalten der Bright-Funktion und schon erwachen Erinnerungen an die frühen Clapton- oder Hendrix-Sounds. Dafür sorgen natürlich auch die Effekte, speziell der Vibrato-Effekt kann hier mit seinem organischen Sound punkten und sorgt für ein herrliches „Flower-Power-Retro-Feeling“.
Auch im Overdrive-Kanal zeigt der MHZ40C, dass die Ingenieure von Marshall mit ihren Vorstellungen von einem Retro-Sound der Sache ziemlich nahe kommen. Neben wunderbar rotzigen Crunch-Sounds kann der Amp aber auch eine breite Palette an verzerrten Sounds bieten, die selbst die härtere Fraktion zufriedenstellen dürfte. Sicherlich darf man hier kein weiteres „High-Gain-Monster“ erwarten, die Ergebnisse mit einer Humbucker-bestückten Gitarre sind in Bezug auf die Gainreserven des Amps allerdings mehr als zufriedenstellend!
Die Klangregelung macht ebenfalls einen guten Job, wenn auch eine gemeinsame Klangregelung für zwei Kanäle immer Kompromisse beinhaltet. Aber das scheint wohl auch eine Frage des Preises zu sein, denn der technische Aufwand für eine separate Klangformung ist doch ungleich höher. Doch wenn der Grundsound stimmt (und das tut er), lässt sich so etwas leicht verschmerzen.
Das Rauschverhalten ist als sehr gut zu bezeichnen, lediglich bei sehr hohen Gain-Settings und Lautstärken neigt der Amp zu einem Grundrauschen, was sich natürlich bei massivem Einsatz der Effekte noch verstärkt. Doch dann ist bei vielen Musikern die Hör-Schmerzgrenze ohnehin schon weit überschritten, denn der kleine Combo kann wahrhaftig laut brüllen!
Sehr schöner Chorus-Sound. Welches Gerät
hast Du dafür benutzt ? LG Micha
Hi Micha,
das ist der integrierte Chorus, der klingt wirklich richtig gut!!
Viele Grüße,
Stephan