Ein Synthesizer mit Luxusflair
Melbourne Instruments Delia ist ein Synthesizer mit Motorfadern, Preset-Morphing und einer hybriden Klangerzeugung mit analogen und digitalen Komponenten. Der Synthesizer ist sechsstimmig, beherrscht aber in einem 12-Note-Modus auch größere Polyphonie und ist mit einem großen Display sowie einem Vier-Oktaven-Keyboard ausgestattet. Wir haben uns den interessanten Synthesizer genauer angeschaut.
Inhaltsverzeichnis
Einleitung und Vorgeschichte
Fast jeder moderne Synthesizer hat das Problem, dass Reglerstellungen beim Aufrufen von Presets nicht mit den tatsächlich eingestellten Werten übereinstimmen. Modal Electronics ist dem einst mit Endlos-Encodern entgegengetreten, Melbourne Instruments macht es nun mit Motor-Fadern. Letztere erfordern eine deutlich aufwendigere Technik und haben den Vorteil, dass die Werte der Parameter stets gleichzeitig (und nicht nur einzeln im Display) ablesbar sind. Abgesehen davon bieten die sich wie von Geisterhand bewegenden Knöpfe eine tolle Show. Ich bekomme direkt Lust, ein Musikvideo damit zu machen. Insgesamt ist Delia ein sehr elegant und wertig wirkender Synthesizer.
Damennamen haben fast schon Tradition bei Melbourne Instruments. Delia folgt dem Nina Synthesizer der australischen Firma, der analoge Klangerzeugung ebenfalls mit Motorfadern, Display und moderner Technik mit großem Erfolg kombiniert. Nina hat neben einem digitalen auch zwei analoge Oszillatoren, in Delia hingegen sind alle Oszillatoren digital. Aber auch ein analoges Filter ist bei Delia dabei, im Vergleich zu Nina aber zusätzlich noch ein digitales HP Filter, das manche bei Nina vermissten. Delia ist deutlich günstiger und kostet etwas mehr als die Hälfte von Nina.
Äußerer Eindruck des Delia-Synthesizers
Delia wirkt nach dem Auspacken mit dem silbernen Metall-Seitenteilen und dem robusten Chassis auf den ersten Eindruck ziemlich edel. Nach dem Einschalten dauert es allerdings eine Weile, bis eine Reaktion erfolgt und Delia hochgefahren ist. Danach müssen noch die Knöpfe (automatisch) kalibriert werden: Das ist wie eine kleine Show, während der diese sich drehen und man sie nicht anfassen soll.
Das große Display beeindruckt ebenso wie die Menüführung und die Dokumentation auf der Websete von Melbourne Instruments. Die Anzeige kann nicht nur Schwingungsformen im Stil eines Oszilloskops visualisieren, sie bietet auch Menüs und stellt dar, welche Parameter editiert werden.
Die großen Knöpfe lassen sich gut anfassen. Wieviel Kraft ich jeweils für das Drehen aufwenden musste, variierte aber leicht. Hier geht man natürlich vorsichtig zu Werke, um keine Defekte zu verursachen. Die Cherry-Tasten mit eingebauter LED machen die Bedienung ebenfalls leicht.
Nach einer kurzen Zeit der Vernachlässigung begannen sich im Test Delias Knöpfe phasenweise von selbst zu drehen – die Dame möchte vielleicht etwas Aufmerksamkeit? Vielleicht wird so, vergleichbar mit einem Tintenstrahldrucker, dafür gesorgt, dass nichts „einrostet“. Die Lebensdauer der Motoren hat der Hersteller im Benutzerhandbuch übrigens als „quasi ewig“ bezeichnet und in der Werbung für Nina immerhin auf über 50 Millionen Bewegungen taxiert.
Klangerzeugung: Oszillatoren, Layer und mehr
Presets sind thematisch gut geordnet in Bänke sortiert (Favorites, Bass, Leads, Keys, Pads, Effects, Arp, Brass). Hier wird dem Benutzer Arbeit abgenommen,. Es ist aber auch leicht, neue Bänke anzulegen oder umzubenennen, 30 können es insgesamt sein. Hier passen jeweils bis zu 128 Presets hinein. Eine „Init Preset“-Funktion habe ich nicht gefunden, doch sind in den Bänken noch viele „Basic Preset“ Einträge frei, die denselben Zweck erfüllen.
Vielleicht die größte Besonderheit der Klangerzeugung in Delia ist die Möglichkeit, zwischen zwei Layer-Sounds A und B via „Morphing“ überblenden zu können. Jedes Layer kann ein Preset laden. Ein solches Feature scheint im Trend zu sein, Ähnliches fand ich zuletzt auch bei Arturia Polybrute 12 und Reason Polytone. Eine solche Morph-Funktion erscheint wie ein klarer Mehrwert, ohne dass es zu kompliziert wird: Ein Synthesizer-Sound lässt sich in einen anderen durch Veränderung der Parameter überführen.
Beim Melbourne Instruments Delia Synthesizer wurde das Konzept besonders gut umgesetzt. Bewegungen des Morph-Reglers werden von sich automatisch mitdrehenden Knöpfen begleitet. Oft sind besonders die dazwischen entstehenden Klänge interessant, die man in Delia schnell via „Store to A“ oder „Store to B“ in ein neues Preset bzw. eines der beiden Layer speichern kann. Der Morph-Parameter ist auch ein mögliches Modulationsziel. Es ist außerdem möglich, beide Layers multitimbral mit jeweils eigenem MIDI-Kanal in einem mutlitimbralen Multimode zu nutzen
Mit vier Oszillatoren ist die Klangerzeugung recht üppig ausgestattet, Osc 1 und 2 sind digital/ virtuell analog, Osc 3 bietet eine Auswahl (über 50 Stück) an Wavetables (sowohl im modernen als auch im Stil der 80er). Eine Besonderheit: Osc 4 kann für Noise, den externen Input, eine XOR-Ringmodulation und einen Foldback-Loop zur Verfügung stehen. Sync gibt es ebenfalls, der Sub-Taster transponiert Osc 1 eine Oktave nach unten. Wavetables populärer Formate können im- und exportiert werden. Ein gut klingender Unison-Mode ist ebenfalls integriert.
Klangerzeugung: Filter und Amps
Als speziellstes Merkmal der Filtersektion empfinde ich, dass sich die beiden Delia-Filter durch Drücken des Link-Buttons verlinken lassen. Dabei wird ein zuvor eingestellter Abstand der beiden Filterfrequenzen zueinander beibehalten. So sind auch Vowel-Sounds möglich (siehe Beispiel unten).
Während der Hersteller beim analogen LP-Filter von einem diskreten Aufbau spricht, ist das HP-Filter ein digitales Modell einer analogen Ladder-Schaltung. Ich war erstaunt, dass die Resonanz alternativ dem HP oder dem LP zugewiesen werden kann. Zudem gibt es die Wahl zwischen 12 dB und 24 dB Flankensteilheit. Der Umschalter scheint im 24 dB Modus aber vor allem die Resonanz beider Filter zu betonen, im 12 dB Modus ist die Resonanz jeweils wesentlich schwächer.
Außerdem gibt es eine Drive-Sektion im Filterbereich, die erst ab einer einrastenden Position bei ca. 2 Uhr verzerrt. Drive hat Einfluss auf die Wirkung der Resonanz und lässt diese dann in hohen Bereichen weicher und weniger aufdringlich klingen.
Delia ist zwar grundsätzlich 6-stimmig, doch der 12-Noten-Modus erzeugt einen Oszillatormix für bis zu 12 Noten, die paarweise an die 6 VCFs gesendet werden und sich dann jeweils ein Filter teilen. So lassen sich auch Akkorde mit mehr Stimmen oder längerem Ausklang spielen Es gibt verschiedene Optionen, nach welchen Kriterien (Zeit, Entfernung auf der Tastatur) Notenpaare ausgewählt werden und ob Hüllkurvengeneratoren und LFOs dabei neu getriggert werden oder nicht.
„Infinite Stereo Panning“ heißt eine spezielle integrierte VCA-Schaltung, die psychoakustische Stereoeffekte ermöglicht. Jede Stimme in Delia hat zwei VCAs, die ein Stereopaar bilden. Der Hersteller spricht von einer Vier-Quadranten-Schaltung, die Töne über die Grenzen der Lautsprecher hinausbewegen können soll und dafür dann unter anderem die Phase eines Kanals dreht. Tatsächlich haben viele Sounds einen besonders wirkungsvollen Stereo-Effekt, angefangen mit dem ersten Klang, mit dem Delia seine Nutzer begrüßt.
Modulationen, Sequencer, Effekte, MIDI
Delia bietet drei LFOs und drei Hüllkurvengeneratoren. Im Mod-Mode sind Zuweisungen leicht: Zuerst drückt man die Taste Mod. Dann soll man unten durch Drücken einer Taste die Quelle auswählen, das Display beobachten und Zielparameter einstellen. Hierbei wird die unterste Parameterreihe herangezogen, die die Modulationsquellen eindeutig auflistet. Settings erfolgen dann stets relativ zum eingestellten Wert. So ist die Programmierung komfortabler als anderswo und kann auch noch live durch Level-Regler der Modulationsquellen gesteuert werden.
Sequenzen können im Step-Recording-Modus aufgenommen werden – hier gibt es auch ohne Blick ins Benutzerhandbuch Erfolgserlebnisse. Der 16-Step-Sequencer bietet zudem einen Phrase-Loop-Mode, um Abschnitte in Echtzeit einzuspielen und sofort danach zu wiederholen. Das ist ein interessantes Performance-Tool. Es kann jeweils auch bi-timbral gearbeitet werden.
Im Effektbereich verfügt Delia über zwei digitale Effektprozessoren FX1 und FX2, die sich variabel verschalten lassen. Es stehen jeweils Chorus, Delay und Reverb zur Verfügung. Für Reverb gibt es auch eine Shimmer-Option. Die Shimmer-Tonhöhe ist zwar nicht editierbar, dafür aber jeweils weitere Parameter in dedizierten Menüs (via Display).
Delia bietet rückseitig zwei USB-A-Eingänge (um zusätzliche Controller an den Synthesizer anzuschliessen) und einen USB-C-Eingang für die Verbindung zur DAW (Class Compliant). Beides geht auch mit DIN MIDI-Verbindungen (In/Out/Thru). Man kann ein Expression- und Sustain-Pedal mit Delia verwenden. Zur MIDI-Kontrolle werden CCs und nicht NRPNs benutzt, was die Steuerung vereinfacht. Das Benutzerhandbuch liefert eine übersichtliche Tabelle mit den Zuweisungen gleich mit. Von MPE ist dort aber bislang nicht die Rede.
Firmware-Updates werden via USB-A und einem USB-Stick aufgespielt, den man selbst bereitstellen muss. Ich habe später die neueste Firmware 1.04 installiert. Damit werden kleine Fehler behoben, z. B. ein unerwartetes Geräusch eines Motorfaders, das mir selbst am Anfang einmal begegnete. Nach einem Power-Cycle war das Problem damals wieder weg.
Praxis und Klang
Es macht Spaß, das Gerät zu bedienen, denn man sieht fast immer (außer bei Menüparametern), was gerade eingestellt ist. Hier werden vielleicht weniger die Nerds und stattdessen mehr die Keyboarder oder Menschen, die klare Strukturen lieben, angesprochen. Klanglich glänzt der Delia Synthesizer besonders bei brillanten Presets. Insgesamt wirkt der Sound mehrdimensional – auch durch die Panning-Tricks mit dem Amp. Hier ein Beispiel mit dem ersten Preset „Narnisa“, das einen orgelähnlichen Sound hat, diesen aber mit Hilfe diverser Einstellungen so kultiviert, dass es cinematisch klingt:
Delias Keyboard-Sounds klingen oft mächtig und angenehm frisch:
Wavetable-Klänge sind sicher eine besondere Stärke von Delia – nicht zuletzt im Zusammenhang mit der Morphing-Funktion, was beim nächsten Beispiel zu hören ist:
Ein weiteres, hier leicht modifiziertes und ebenfalls im Klangbeispiel manuell gemorphtes Preset deutet im Namen auf Depeche Mode hin:
Delias Spezialität mögen vielleicht die Lead- und Pad-Sounds sein. Wenn ich bei einem im Signalfluss auf den HP folgenden LP24 die Resonanz stark aufdrehe und die Frequenz via Key-Parameter der Noten folgen lasse (wie im nachfolgenden zweiten Bassexperiment-Audiofile), kommt aber auch mal etwas besonders Bassiges heraus:
Im Bereich der Leads und Wavetable-Sounds fand ich Delia auf angenehme Weise brillant klingend. Auch Arp-Sounds sind dabei, hier ein Beispiel:
Beim nachfolgenden Pad ist auch ein wenig Shimmer-Reverb zu hören:
Im Filterbereich kann die Resonanz alternativ dem HP oder LP zugeordnet werden. Zuerst hört man im Beispiel das HP-Filter mit Resonanz, dann das LP-Filter. Die Resonanz ist meist aufgedreht, zwischendurch drehe ich Drive auf und wieder zurück. Im Letzteren Fall wirkt die Resonanz spitzer und aufdringlicher (etwa bei 00:38). Ganz am Ende ist Drive beim LP voll aufgedreht. Die Resonanz klingt weniger spitz und wärmer mit aufgedrehtem Drive.
Im nächsten Beispiel mache ich weiter, wo ich zuvor aufgehört habe, drehe dann am LP mit Resonanz, später kurz am HP, verlinke beide anschließend und variiere am Ende die Cutoff-Frequenz für beide. Das auch hier wieder hörbare recht saubere „Zischeln“ im hohen Frequenzbereich bei aufgedrehter Resonanz ist ein wenig charakteristisch und klingt anders als anderswo.
In dem folgenden Klangbeispiel ist ein Sound mit Vowel-artigen Filterklängen zu hören.
Oszillator-Feedback kann sehr extrem klingen, hier Beispiel, bei dem zunächst Feedback (im Verlauf eingeblendet), später XOR Ringmodulation zu hören ist.
Es gibt überall kleine Besonderheiten zu finden, etwa bezogen auf die Voice-Nutzung oder das Verlinken der Filterfrequenzen – und es sind einige interessante Presets mit dabei. Den Gesamtklang würde ich tendenziell weniger im Bereich vintage-analog, sondern eher als modern einordnen. Der Hall wirkt auf mich in einigen Delia-Presets allerdings etwas wie billige Schminke, die den Sound nicht besser macht. Das hat der Synthesizer gar nicht nötig, der Hall kann beispielsweise durchaus gut klingen, zu hören auch in meinem unten verlinkten Video. Es hängt, wie immer, viel von einer guten Programmierung ab.
Das Gesamtgefühl beim Arbeiten mit dem Melbourne Instruments Delia Synthesizer ist komfortabel – etwa beim Speichern und Editieren von Presets. Auch die Tastatur lässt sich gut spielen. Hier muss man nur wenig nerdige Menüs durchwühlen. Der Hersteller macht die Bedienung meistens intuitiv, oft kommt man auch ohne Benutzerhanbuch zurecht. Beim Lesen der Anleitung, bei der Arbeit mit dem Display und insgesamt am Synth selbst kommt fast so etwas wie ein Gefühl von gutem Service auf.
So ist es zum Beispiel kinderleicht, per Modulationsverknüpfung mal eben verschiedene LFOs mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf den Cutoff wirken zu lassen. Das wird im nächsten Beispiel hörbar:
Konkurrenz
Als Alternativen mit vergleichbarem Leistungsumfang, aber ohne Motorfader, sehe ich z. B. Novation Summit oder Arturias sechstimmigen PolyBrute. Summit hat digitale Oszillatoren, analoge Filter und 16 Stimmen, auch der Filterklang ist manchmal ein wenig ähnlich. PolyBrute bietet eine analoge Klangerzeugung, deren sechs Stimmen im größeren und teureren PolyBrute 12 auf das Doppelte erweitert werden können und ebenfalls Morphing. Eine ähnlich flexible Filtersektion, aber kein Display hat der allerdings nur vierstimmige PWM Mantis, dessen Klangerzeugung, ebenso wie bei Summit und Delia, virtuell analog und mit Wavetable-Synthese ausgestattet ist.
Video
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Passiert etwas bzgl. Motorschaden, wenn man die Regler bedient während diese sich drehen? Abgesehen davon gefällt mir dieser Synthesizer sehr und ich liebäugle schon länger damit. Das sich die Regler beim Nichtbedienen bewegen ist mechanisch und optisch echt ne Wucht und eine vielleicht, wie angedeutet, automatische Wartung. Eigentlich ist er, sorry SIE, genau mein Ding aber die Mitbewerber schlafen leider auch nicht. In diversen Foren gibt es immer wieder Bedenken wegen der Motorpotis. Komisch, aber diese habe ich tatsächlich nicht im geringsten. Wenn kein Sand reinkommt sehe ich da kein Problem ehrlich gesagt (also nix für die Sahara oder Gobi meiner Meinung nach). 🏜
@Filterpad Ein klarer Fall für einen Decksaver.
@Olaf Strassen Oh ja definitiv. 💯
@Filterpad es machte nicht den Eindruck, als wäre es ein Problem, wenn es versehentlich passierte, aber natürlich habe ich dann schnell losgelassen und es nicht darauf angelegt.
@Heiner Kruse (TGM) Denke ich auch das er deswegen nicht kaputt geht. Wäre doch kaum auszuhalten. Vergleichbar vielleicht wie der Spurassistent bei neueren Autos. Man muss ja dagegenlenken können beim überholen etc.
@Filterpad Ohne wirklich Bescheid zu wissen, gehe ich davon aus, dass sich die Bedenken eher auf den Motor beziehen. Die Motorpotis werden übrigens teilweise als staubdicht verkauft. AS wirbt neuerdings auch mit staubdichten Potis (ohne Motor). Würde mich echt interessieren, ob das tatsächlich stimmt oder eher eine Werbeversprechen ist.
@genderina Motor ja richtig.
@Filterpad Ich habe ein DM 4800, und das hat ja LED-Kränze an den Potis statt Motoren…diese Lösung finde ich ehrlich gesagt besser. Mechanich viel leichter umzusetzen, billiger, wartungsärmer, und echt praktisch…vom Prinzip her für Total Recall die bessere Wahl, würde ich sagen.
Ich hoffe sehr, dass Motorpotis und -fader auch bei anderen Herstellern irgendwann normal werden. Selbst LED-Kränze bei Potis oder LED-Ketten bei Fadern, die ja ab und an schon bei anderen Herstellern eingesetzt werden, sind gegen solche Motorpotis und -fader nur ne bescheidene Notlösung.
@Jochen Schwer zu sagen, Melbourne Instruments scheint ein Patent darauf zu haben, aber ich weiss nicht was dieses genau umfasst.
@Jochen „…sind gegen solche Motorpotis und -fader nur ne bescheidene Notlösung.“
Die Motoren sind viel teurer, und technisch ist die ganze Sache viel aufwändiger- ich würde sagen, daß sich sowas in der Produktbeschreibung gut macht, aber in der Praxis ist das einfach das Geld nicht wert.
Das dürfte so sein wie bei einem CS80: Will man haben, hat auch Vorteile, aber damit bekommt man gratis auch deutlich mehr Probleme für deutlich mehr Geld, ohne daraus noch einen echten Nutzen ziehen zu können gegenüber einer simpleren Lösung.
Sowas ist ein Luxus-Irrweg, und keine Lösung für irgendwas, denn diese Technik wird todsicher nicht billiger werden.
Ich habe einen Lesezeichenordner für langfristig künftige Wunsch-Gear-Anschaffungen. Dort ist Delia schon seit Längerem drin. Den aufgerufenen Preis finde ich übrigens völlig in Ordnung. Ich mag dieses günstig-und-dann-bereuen-Erlebnismuster nicht mehr sonderlich. Bei solch einem tollen Instrument soll Melbourne Instruments bitte Wertarbeit leisten. Farboptionen für die Taster fände ich aber noch eine gute und vielleicht einfach umzusetzende Idee.
Übrigens, danke für den guten Test.
@Olaf Strassen Danke. Ja, man kann über den Preis streiten. Ich gebe vor allem für guten Sound Geld aus, und digitale Klangerzeugung mit der Stimmenkonfiguration ist normalerweise günstiger. Aber natürlich inspiriert das ganze Ding als Solches. So habe ich viele Beispiele gemacht, damit man neben den Motorfadern auch den Klang in eine Beurteilung einbezieht.
Irgendwie ist mir die Mod-Sektion zu kurz gekommen. Da sind als Sources auch die Oszillatoren drin, es wäre also auch Filter-FM und AM mit Audiorate-Modulation möglich, oder? Dazu die CV-Sources, sind das die beiden Inputs die dafür nutzbar sind oder Pedal und Expression? Expression ist separat angegeben, deswegen frage ich mich was CV1 und CV2 sein sollen.
@Kazimoto Die OSCs 1,2 und 3 können sich gegenseitig modulieren, um FM Effekte zu erzielen.
CV1 und 2 als Modsource greift auf, was an den Analog Inputs 1 und 2 anliegt
@Heiner Kruse (TGM) Aber auch Filter-FM und AM? Sieht so aus.
@Kazimoto die OSCs 1-3 sind bei den Mod Sources gelistet und die Filterfrequenz und Drive bei den Destinations….
@Heiner Kruse (TGM) Habe jetzt selber in das Manual geschaut, auch Resonanz und vieles andere ist als Destination dabei. In einem Video wurde gesagt, daß fast jeder Parameter Ziel sein kann, deswegen wurde ich hellhörig, da hätte ich gerne mehr gehört ob das auch gut funktioniert, wenn man alles mögliche an Modulationen kombiniert oder ob CPU oder Code das nicht hergeben.
@Kazimoto Ich hatte im Test keinerlei Anzeichen von CPU Schwäche. Leider habe ich das Gerät aber nicht mehr hier, so dass ich jetzt Ergänzendes auch nur auf Basis des Manuals schreiben und nicht mehr im Detail testen kann.
„ziemlich hoher Preis“ ? – verglichen mit Sequential, Oberheim oder Moog ist der doch günstig
@SynthNerd siehe oben…. das ist eben auch digitale Klangerzeugung, aber es bleibt subjektiv und natürlich sind die Motofader auch ein Gegenwert. Die Frage für mich ist mehr: Wieviel neuen Sound hole ich mir für das Geld ins Studio….