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Test: Mesa/Boogie Fillmore 50, Gitarrenverstärker

Der Boogie-Man greift nach deinem Portemonnaie!

29. November 2018
Mesa/Boogie Fillmore 50 title

Der Fillmore 50

Mesa/Boogie hat sich in einem halben Jahrhundert Firmengeschichte zu einem der wichtigsten Hersteller von Gitarren- und Bassverstärkern entwickelt. Neben Fender definierten insbesondere die Gitarrenverstärker aus dem kalifornischen Petaluma DEN amerikanischen Sound mit seinen klaren und sanfteren Mitten und den definierten Höhen im High-Gain-Bereich, die Amps sind bis heute der Archetyp des US-Sounds und verlässlicher Wertarbeit aus den Staaten. Das dürfte auch daran liegen, dass Mesa/Boogie bis heute ausschließlich auf Röhrentechnik und Handarbeit aus Nordamerika setzt, wovon unser heutiger Testkandidat natürlich auch keine Ausnahme darstellt. Der Mesa/Boogie Fillmore 50 ist ein Combo-Verstärker der absoluten Luxusklasse, gebaut um den klassischen Ami-Sound mit bewährter Technik ins 21. Jahrhundert zu bringen. Wir haben ihn uns für euch mal näher angeschaut!

Mesa/Boogie Fillmore 50 front

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Mesa/Boogie Fillmore 50 – Facts & Features

Aufgebaut ist der Fillmore 50 von Mesa/Boogie wie viele andere Combos auch. Die Kiste ist mit 54 x 58 x 26 cm recht kompakt und bringt mit knapp 21 kg ein ordentliches, aber nicht absurdes Kampfgewicht in den Ring. Für einen Vollröhrenamp durchaus üblich. Auch der schwarze Vinylüberzug findet sich so oder ähnlich bei vielen Amps und Boxen. Zusätzlich sind die Ecken mit Schutzkappen bestückt und das ganze Gerät ruht auf vier massiven Gummifüßen. Das gesamte Gehäuse ist aus Birkensperrholz gefertigt und rundherum verkleidet. Ein Griff auf der Oberseite sorgt für den einfachen Transport. Geliefert wird auch eine Schutzhülle für maximale Kratz- und Staubfreiheit. Der erste Eindruck ist damit mehr als solide und die Verarbeitungsqualität erweckt insgesamt Vertrauen.

Der Amp ist als Semi-open-Back konzipiert und so gibt der Fillmore 50 nicht nur einen ganz guten Blick auf den in der Box verbauten Celestion Custom C 90 Speaker im 12-Zoll-Format frei, sondern zeigt auch eine Reihe anderer Komponenten wie zwei Transformatoren sowie (wahrscheinlich) einen Kondensator. Bestimmt wird die Rückseite optisch aber von den beiden riesigen 6L6-Röhren, die aus dem Hause Mesa Boogie stammen, aus dem oberen Gehäuse ragen und von einer Schutzverkleidung aus Blech umrahmt sind. Diese sind beim Mesa/Boogie Fillmore 50 für die Verstärkung der Endstufe zuständig, während die Vorstufe mit fünf 12AX7 Röhren bestückt ist.

Eingebauter Attenuator für leisere Treter

Insgesamt liefert der Fillmore so nominal 50 Watt Ausgangsleistung, diese schwankt aber zwischen den einzelnen Modi. So können clean maximal 40 Watt erreicht werden, im Gainmodus jedoch bis zu 60 Watt. Ein eingebauter Attenuator drosselt auf Wunsch die Leistung auf nominal 25 Watt herunter, um bei geringeren Lautstärken den Charakter des Amps beizubehalten. Beim Umschalten des Power-Attenuators wird zwischen einer Triodenschaltung (etwas dunklerer, vielleicht muffiger Sound) und einer Pentodenschaltung (tendenziell heller und klarer – mehr Headroom) gewechselt. So lassen sich zusätzlich unterschiedliche Charaktere realisieren, was insgesamt sechs verschiedene Modi in einem Gerät bietet.

Fillmore 50 – Bedienpanel und Steuerung

Aber fangen wir vorne an. Genauer auf der Vorderseite. Wie schon erwähnt, verfügt der Fillmore 50 über zwei Kanäle, die sich entweder über das Bedienpanel oder den mitgelieferten Fußschalter ansteuern lassen. Beide Kanäle bieten noch einmal drei Modi, die je einen cleanen, einen Drive- und einen High-Gain-Sound bieten, die sich mit den Dreiwege-Kippschaltern anwählen lassen. Leider lässt sich über einen angeschlossenen Fußschalter nur zwischen den Kanälen, jedoch nicht zwischen den Modi wechseln. Für die meisten Einsatzzwecke dürften die zwei Kanäle jedoch ausreichen.

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Fillmore 50 front panel

Zwei identische Kanäle mit drei Modi lassen viel Spielraum für den richtigen Sound

Neben den drei Kippschaltern in der Mitte, die zur Wahl der verschiedenen Modi und der beiden Kanäle dienen, finden sich bei beiden Kanälen identische Potis auf der rechten und linken Seite. Neben dem Gain-Poti verfügen beide Kanäle auch über einen Dreiband-Equalizer, einen Presence-Regler und ein Mastervolume-Poti. Auch findet sich ein Reverb-Regler. Dieser steuert in jedem Kanal jedoch seinen eigenen Federhall mit Röhrenverstärkung an, sodass hier der Hall spezifisch auf jeden Kanal eingestellt werden kann. Beide Federhall-Elemente sind nicht fest mit dem Gehäuse verschraubt, sondern liegen, in eine Kunstledertasche eingewickelt, locker verzurrt am Boden der Box. So sind sie vor Stößen und Vibrationen etwas geschützt und es kommt zu weniger Nebengeräuschen.

Auf der linken Seite des Panels sind zwei Klinkenbuchsen für die Gitarre und den Fußschalter platziert. Daneben findet sich der Attenuator-Kippschalter zur Reduzierung der Ausgangsleistung. Auf der rechten Seite wurden der Power- und der Standby-Schalter platziert.

Fillmore 50 – Rückseite und weitere Anschlüsse

Auf der Rückseite des Fillmore 50 finden sich weiter Anschlüsse. Neben der Sicherung finden wir hier einen röhrenbetriebenen Effektweg sowie einen Eingang für einen optionalen Reverb-Schalter. Weiter rechts befinden sich drei Klinkenanschlüsse für Speaker, zwei für 4 Ohm und einer für 8 Ohm Geräte. Letzterer ist vom eingebauten Speaker belegt. Für Fans anderer Boxentypen ist der Fillmore 50 mit den gleichen Eckdaten und Features auch als Head erhältlich. Die Kaltgerätebuchse ist etwas versteckt auf der Unterseite des Elektronikgehäuses verbaut. Einen Line-Ausgang oder Ähnliches hat der Mesa/Boogie Fillmore 50 nicht zu bieten. Unterhalb des Netzanschlusses wurde eine kleine Tasche an der Seitenwand befestigt, in der sich der mitgelieferte Fußschalter und das dazugehörige Kabel verstauen lassen.

Fillmore 50 rear panel

Anschlüsse des Mesa/Boogie Fillmore 50

Insgesamt macht der Verstärker einen recht massiven und gut verarbeiteten Eindruck. Das liegt nicht zuletzt an dem quasi aus allen Nähten platzenden Elektronik-Gehäuse mit den großzügig dimensionierten Bauteilen, die dem Amp ein wenig Extra-Wertigkeit verleihen. Auch die Potis mit ihren großen Chickenhead-Knöpfen und die metallenen Kippschalter wirken sehr robust und qualitativ hochwertig. Aber das ist ja nur die halbe Miete, wir testen hier ja kein Möbelstück. Also ran ans Netz und ein wenig Staub warm machen. Mal sehen, was der Fillmore 50 von Mesa/Boogie klanglich zu bieten hat.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    uelef

    Danke für deinen Test. Aber kannst du mich mal aufklären, was ein Pentodenmodus ist?
    Viele Grüße, Ulf

    • Profilbild
      tilmann.seifert RED

      @uelef Hey Ulf, da hast Du mich aber erwischt.
      So ganz hab ich es auch noch nicht verstanden, aber es gibt wohl zwei verschiedene Röhrentypen auf dem Markt. Solche mit drei Elementen (Anode, Kathode und dazwischen ein Steuerungsgitter) genannt Trioden und solche mit fünf Elementen (zwei zusätzliche Elemente zwischen Kathode und Anode, ein Schmiergitter und ein Bremsgitter) genannt Pentoden. Letztere sind weniger störungsanfällig und das Steuerungsgitter hat einen größeren Einfluss auf die Spannung, die in der Anode zirkuliert. Im Ergebnis heißt das mehr Verstärkung bei gleicher Wattzahl und dadurch wohl auch späteres Clipping des Signals.
      Hoffe das hat Dir ein wenig geholfen.
      Beste Grüße
      Tilmann

      • Profilbild
        uelef

        @tilmann.seifert Da hast du dich aber gut informiert … Gut, ich kenne mich mit dem Inneren von Röhren nicht aus, verstehe deswegen nur die Hälfte, aber es klingt fachkundig.
        Danke für die Antwort!
        Viele Grüße, Ulf

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