MFB Eurorack Modul Loop ADSR
Hüllkurven, insbesondere vom Typ ADSR, gibt es wahrlich wie Sand am Meer. Allerdings benötigt man sie auch ständig und in mehrfacher Ausführung. Die neue MFB-Hüllkurve hat gleich drei Features, die sie von Standardmodulen abhebt.
Wie man dem Namen des MFB Eurorack Moduls entnehmen kann, lässt sich die Hüllkurve in einen Loop-Modus versetzen. Damit wird sie defacto zu einem LFO. Über die Phasen Attack und Decay wird eine Schleife gebildet, die dann als kontinuierliches CV-Signal am Ausgang anliegt. Es hängt von den Stellungen der beiden Regler ab, ob man einen steigenden oder einen fallenden Sägezahn oder ein Dreieck erhält – oder irgendetwas dazwischen. Ebenso wird die Geschwindigkeit mit den beiden Reglern bestimmt. Minimal liegt diese bei 1 ms für Attack und bei 2 ms für Decay (und Release).
Über Slope kann die Kennlinie für die drei Phasen Attack, Decay und Release stufenlos von linear nach logarithmisch verändert werden. Einen besonderen Nutzwert hat das bei kurz eingestellter Decay-Phase, zum Beispiel wenn eine Filter-Cutoff damit moduliert wird. Dann kann die Hüllkurve noch knackiger zuschnappen. Aber auch bei langsameren Modulationen lassen sich die Verläufe gegebenenfalls damit besser anpassen, als mit einer Änderung des Attack- bzw. Decay-Wertes. Nur bei Release fällt der Effekt etwas schwächer aus.
Übrigens funktioniert Slope auch im Loop-Modus, wo man hiermit das „LFO“ für untypische Verläufe noch weiter verbiegen kann.
Außerdem ist die Hüllkurve CV-steuerbar. Für die Phasen Attack, Decay und Release gibt es jeweils einen CV-Eingang. Abschwächer sind nicht vorhanden und das eingehende Signal wird zur Reglerstellung addiert.
In Kürze wird es auch eine Dual-Version der Loop ADSR geben. Auf einer Breite von 12 TE gibt es dann zwei unabhängige Hüllkurven, die jedoch auch gemeinsam getriggert werden können, etwa wenn man VCF und VCA in einem Patch zusammen pro gespielter Note ansteuern möchte. Die Funktionen Loop und Slope sind natürlich identisch mit dem Single-Modul, nur auf die CV-Steuerung der Parameter Attack, Decay und Release wurde hier aus Platzgründen verzichtet.
MFB Eurorack Modul VC LFO
Wie Hüllkurven sind auch LFOs „Pflichtmodule“ und daher in großer Zahl am Markt verfügbar. Das aktuelle MFB-Modul erzeugt parallel an drei separaten Ausgängen die CV-Spannungen: Wave, Rechteck/Pulse und Sample & Hold.
Wave ist wandelbar und kann vom fallenden Sägezahn über Dreieck zum steigenden Sägezahn verändert werden. Das lässt sich sowohl manuell einstellen als auch über eine CV-Spannung modulieren. Gut dosiert lässt sich hiermit eine Modulation merklich lebendiger gestalten.
Bei Rechteck/Pulse kann die Pulsbreite mit einem Regler verändert werden, doch eine CV-Steuerung ist hier nicht vorgesehen. Beim Sample & Hold lassen sich mit Slew die Pegelsprünge etwas verschleifen, was für meinen Geschmack sogar noch stärker hätte ausfallen dürfen.
Der VC LFO ist überwiegend für langsamere Modulation ausgelegt. Der Rate-Bereich geht von ca. 0,1 Hz bis 100 Hz. Da hatte der alte MFB Dual LFO deutlich mehr Speed drauf.
Rate, also die Geschwindigkeit, ist CV-steuerbar. Auch bei dieser Funktion wird das externe Signal zur Reglerstellung hinzuaddiert. Jedoch stellt die maximale Geschwindigkeit eine Grenze dar, die auch auf diesem Weg nicht umgangen werden kann.
Über den Reset-Eingang läst sich die Wellenform neu starten. Das ist für eine Pseudo-Synchronisation nützlich, noch wichtiger aber für den One-Shot-Modus. Hiermit lässt sich das Modul in eine Mini-Hüllkurve verwandeln. In diesem Modus wird nach einem Trigger nur eine Amplitude absolviert.
MFB Eurorack Modul Visual VCA
Dieses MFB Eurorack Modul weckte schon auf der Superbooth einige Begehrlichkeiten, denn damit stößt MFB in eine echte, kleine Marktlücke. Ein kompaktes, preiswertes Oszilloskop fehlt nämlich in dem sonst riesigen Eurorack-Angebot, wo es dafür bislang nur sehr teure oder abenteuerliche Bastellösungen gibt. Doch der Reihe nach.
In erster Linie handelt es sich um einen VCA. Er verfügt nur über einen Eingang, der regelbar ist und einen Ausgang, während andere VCAs oft kleine (2-in-1) Mischer mit beherbergen. Der VCA lässt sich mit zwei CV-Spannungen steuern. Über den ersten Eingang erfolgt die normale Öffnung, was in der Regel mit einer Hüllkurve erfolgt. Der zweite Eingang arbeitet nur in Abhängigkeit zu CV1, d.h. das die Steuerspannung hier nur wirkt, wenn auch bei CV1 eine anliegt. Hier kann man also zum Beispiel ein LFO für Tremolo anlegen, das nur so lange wirkt, wie die Öffnung durch die Hüllkurve (= gespielte Note) erfolgt.
Für den VCA hat MFB nach eigener Aussage einen besonders rauscharmen Chip verwendet und in der Tat klingt das Modul sehr sauber, doch der Eingang kann auch übersteuern.
Der zweite Teil ist das OLED-Oszilloskop. Das Eingangssignal wird hier in Echtzeit angezeigt. Mit dem Intervall-Regler lässt sich die Anzeige auf die Tonhöhe abstimmen, um eine bestmögliche Darstellung zu erhalten. Außerdem kann über Sync (positiv / negativ / off) die Startphase der Darstellung gewählt werden. Der Level-Regler des VCA wirkt sich auch auf die Amplitude im Display aus oder anders herum gedacht, eine abgeschnittene Darstellung zeigt eine Übersteuerung des Audiosignals an.
Ein Signal mit fester Tonhöhe wird natürlich deutlich abgebildet. Aufgrund der Displayauflösung gelingen steile Kurven und geringe Unterschiede in einer Flanke nicht ganz so gut und zeigen Treppchen, doch es ist ausreichend. Auch bei einer laufenden Sequenz ist die Darstellung in Echtzeit gut, sofern die Tonsprünge nicht zu weit sind. Aber einen Sägezahn zu betrachten ist selbstredend nicht das Spannendste. Interessanter wird es, wenn man das Resonanzverhalten eines Filters oder die Funktionsweise eines Waveshapers optisch mitverfolgen kann. Auch bei modulierten Signalen, teils sogar bei zwei verschiedenen Frequenzen, ist die Anzeige noch aussagekräftig. Erst wenn das Eingangssignal sehr disharmonisch oder atonal wird, ist im Display mehr und mehr Chaos.
Als preiswertes, kompaktes Oszilloskop ist das Modul nahezu konkurrenzlos und man bekommt einen sauberen VCA „mit dazu“.
Ein Oszilloskop im Eurorack wäre tatsächlich eine Anschaffung wert, scheitert bei mir aber an den überwiegend astronomischen Preisen, die in dieser Branche inzwischen aufgerufen werden (siehe z.B. Dave Jones Design – O´Tool Plus)!
Das MFB-Teil, ohne billig VCA, wäre vielleicht ne Überlegung wert gewesen …
Habe eben einen Visual VCA bei Schneider’s bestellt. Der Loop ADSR ist leider noch nicht erhältlich, aber schon auf meiner Warteliste…
Musste jetzt leider bereits den zweiten Visual VCA zurück gehen lassen da beide ohne Funktion waren. Einfach nur Pech? Hoffe jetzt mal, dass das dritte Modul funktioniert welches mit der MS bald zusenden möchte.