VCA und Hüllkurven befinden sich in einer Sektion. Der VCA wurde dabei überaus einfach gehalten. Ein Eingang, der intern mit dem Filterausgang verbunden ist, ein Ausgang und eine CV-Steuerung. Es gibt keinen Regler oder einen On-Schalter. Der VCA wird entweder vom Gate bzw. einer MIDI-Note geöffnet oder bei entsprechender Verpatchung durch die Hüllkurve dynamisch gesteuert.
Die Hüllkurve hat neben den üblichen ADSR-Parametern noch eine Hold-Funktion, die eine minimale Zeitspanne zwischen Attack und Decay hinzufügen kann. Jedoch fällt dieser Wert kaum ins Gewicht. Interessanter ist die Loop-Funktion, mit der die Hüllkurve in einen LFO verwandelt werden kann. Loop arbeitet dabei über die Attack-, Hold- und Decay-Phasen, solang ein Gate/MIDI-Signal anliegt. Danach klingt die Hüllkurve normal über Release ab. Es gibt zwei Ausgänge, von denen der zweite ein invertiertes Signal ausgibt.
Bis hierhin wäre der Megazwerg eigentlich schon ein ganzer Synthesizer. Zwar mit begrenztem Umfang, aber alles was man braucht ist da, und man muss hier noch nicht einmal ein Patchkabel einsetzen. Doch das wirkliche Potential des Gerätes liegt in den weiteren Sektionen, die sowohl für den Megazwerg selbst, mehr aber noch im Verbund mit anderen Synthesizern interessant sind.
Mehrwert
Noch vor dem VCO sitzt ein Dual Gilde-Modul, von dem eine Sektion intern mit der Tonhöhensteuerung (MIDI-Eingang) für einen Portamentoeffekt verbunden ist. Die zweite Glide-Sektion kann direkt mit dem anschließenden Mod Sequencer genutzt werden. Natürlich sind die beiden Glides frei patchbar, um sie für andere Funktionen oder mit anderen Geräten einzusetzen. Mit Glide lassen sich z.B. LFO-Wellenformen abändern, etwa ein Rechteck zum Trapez. Die beiden Glide-Sektionen haben unterschiedliche Verzögerungszeiten.
Der Mod Sequencer besitzt vier Steps und kann bei Bedarf auch auf drei oder zwei Steps verkürzt werden. Tempo sowie Start/Stop kann am Modul selbst eingestellt, wie auch mit Clock- und Gate-Signalen ferngesteuert werden. Der Bereich der Regler lässt sich zwischen 2, 5 und 10 Volt eingrenzen, wobei mit zunehmendem Wert eine exakte Einstellung schwieriger wird. Generell ist der Mod Sequencer für Tonhöhensteuerung nur bedingt tauglich, sofern man exakte Note erzeugen möchte. Für Modulationen von Klangparametern wie etwa der Filterfrequenz ist das jedoch kein Problem. Der Mod Sequencer kann auch zum LFO umfunktioniert werden, indem man die Sequenz auf zwei Steps verkürzt. Je nach Größe des Wertsprungs und Einstellung des Slew-Wertes am Glide-Modul erhält man verschiedene Wellenformen.
ich glaub dem Minuspunkt, dass der tune Regler nicht richtig justiert ist wir kaum ein Vco gerecht. Selbst meine Moog oder Doepfer Vcos sind nie richtig gestimmt, wenn ich den tune regler auf die Mitte einstelle. Das hat, so viel ich weiß immer mit der Temperatur was zu tun. Die modernen Vcos sind ja immerhin schon stimmstabiel und schwanken nicht beim spielen.
Aber sonst ein guter Testbericht. Ich freu mich schon auf einen Bericht über den Mfb Dominion!
@feile23 Da hast du durchaus recht, dass Mittelstellung bei Tune nicht unbedingt C entspricht, aber beim Moog, A100 etc. hat man ja die Möglichkeit Oktavlagen zu schalten, die der Megazwerg nicht bietet. Wenn ich da aufgrund einer „schiefen“ Justierung nicht komplett okatvieren kann, empfinde ich das schon als eine (unnötige) Einschränkung. Mit etwas mehr Spielraum im Bereich würde das sonst passen. Aber da der Mega als Zusatzgerät konzipiert ist, hat MFB wohl darauf verzichtet und sieht den VCO nur als Ergänzung. Kraft-/Microzwerg haben an dieser Stelle ja genug Power.
Fricke macht – preis/leistungs verhältnis bedacht – die spannendsten synths momentan. VIEL ERFOLG !
+1 für den Dominion: hoffe davon gibts mal nen polyphonen. Fricke rules! Schippmann rules! amazona synth where are you ??
Der Megazwerg macht echt Dampf und sein minimalistischer Stepper und überhaupt der Aufbau haben’s echt in sich.