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Test: MFB Microzwerg

(ID: 1723)

Klang x X

Der kleine Microzwerg hat erstaunlich viel Klangpotential und lässt damit eine Reihe anderer Monosynths seiner Klasse hinter sich. Das Kernstück ist dabei natürlich das Dual-Filter. Aber auch die Oszillatoren haben einen guten Schub, und was dem Gerät fehlt, lässt sich über die Patchbuchsen hinzufügen. Das wäre in erster Linie wohl eine zweite Hüllkurve. Der VCA arbeitet intern mit einer Gate-Hüllkurve mit kurzer Release (damit es am Ende des Klanges nicht knackst), aber eine echte ADSR ist für bestimmte Sounds doch vorteilhaft.

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Eine echte Spezialstrecke hat der Microzwerg eigentlich nicht, er überzeugt auf breite Ebene. Satte und Reso-schmatzden Bässe liefert er ebenso souverän wie lebendige Leadsounds oder wilde SFX und ungewöhnliche Percussions. Allzu saubere oder gar filigrane Klänge gelingen ihm jedoch aufgrund des derben Filters nicht unbedingt. Und das würde auch irgendwie nicht zu ihm passen. Der Microzwerg möchte ebenso wie ein MS20, Wasp oder eine Sherman eben einen besonderen Klang zum Track beisteuern.

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im Verbund mit Doepfers A-100

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Fazit

Wer grundsätzlich MFB (oder Monosynths ganz allgemein) mag, aber dem der Nanozwerg zu klein oder der Kraftzwerg zu groß ist, bekommt hier den perfekten unperfekten Synthesizer. Er ist quasi ein „Best-of“ der bisherigen Zwerge: Kraftzwerg-VCOs, Nano-/Megazwerg-Filter, Modul-LFOs. In erster Linie richtet sich der Microzwerg an Analogfreunde, die ihn in ein entsprechendes Setup einbinden können. MFB selbst bietet mit dem Urzwerg den passenden Sequenzer an, und mit dem Megazwerg kann er mit nützlichen Funktionen, wie einer zweiten Hüllkurve oder zusätzlichen Abschwächern erweitert werden. Der derzeitig vielfältigen Konkurrenz an Monosynths kann der Microzwerg gelassen entgegensehen und auf seine Qualitäten verweisen. Die Entscheidung der Anwender dürfte jedenfalls oft genug zu seinen Gunsten ausfallen. Meiner Meinung nach ist das der bislang beste Synthesizer von MFB.

Plus

  • kräftiger, abwechslungsreicher Sound
  • duales Multimodefilter
  • flexibel dank Patchmöglichkeiten
  • sehr großer Frequenzbereich bei LFO 2
  • guter Preis

Minus

  • System-/MIDI-Einstellungen unübersichtlich
  • keine On-Funktion des VCAs (nur via Patch)

Preis

  • 380,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    mummstyle

    Ich finde auch, dass das der beste MFB-Synth ist! Hat viel vom Kraftzwerg und MFB-Synth II, nur alles verbessert und mit NOCH mehr Charakter!!!

    Genialer, inspirierender Synth!

  2. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Mit den gleichen Abmessungen wurde uns bisher der Synth Lite II zugemutet. Lobet den Herrn, dass dies nun ein Ende hat. Endlich ein ernst zu nehmender Analogsynthesizer. Weiter so!

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Ich hab einen und finde es als Neuling enorm schwierig, ihn zu bedienen. Ausserdem bekomme ich fast nur acideske Klänge raus, ähnlich Euren Demos. Das nervt mich total, weil ich was anderes, sauberes will. Abschwächer hat etwas gebracht, klingt trozdem noch „billiger“ als ein darkenergy, der irgendwie viel räumlicher ist. Woran liegt das nur? Bekomme ich den „schöner“ indem ich nen anderen Filter oder nen anderen Oszillator einschleife? Ich habe eine Anregung zu machen: Die guten Tests werden sich bestimmt auf den Verkauf auswirken, wollt ihr da nicht vielleicht mal ein paar Patches aufbereiten, und der Leserschaft zur Verfügung stellen? Grüße, Alex

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      du musst mit der resonanz vorsichtig umgehen, der micro kann durchaus clean klingen, zudem arbeite mit dem filter-space regler, dadurch entschärfst du die resonanz und kannst bei bedarf auch sehr lebendige singende formantsounds erzeugen. ich habe bisher noch keinen einzigen acid like sound benutzt, recorde jeden tag mit dem micro. also, lass dir zeit damit und ergründe das gerät.

    • Profilbild
      mummstyle

      Resonanz etwas rausnehmen, Space-Regler nach links und Lautstärke im Mischpult etwas erhöhen. Für cleane Sounds empfiehlt es sich, die MOD-Regler in der Mittelstellung zu lassen. Es kann z. B. bei einer hohen LFO-Rate und etwas aufgedrehtem MOD-Regler zu einer gewissen Portion „Dreck“ im Sound führen.

  4. Profilbild
    xh9o

    extremes gerät. das mit der zweiten hüllkurve ist schade, aber es geht bspw. über ein doepfer minicase günstig nachzurüsten. dann ist er eigentlich perfekt, irre vielseitig und kompakt. bei mir wird der vco-mix vom micro extern mit dem ouput vom morphing terrarium (synthesis technology/motm) gemischt, und dann in den filter geroutet. die ergebnisse sind sehr schnell sehr sehr unglaublich.

  5. Profilbild
    xh9o

    „Doppelbelegungen von Tasten und LED-Anzeigen, die nur über die Anleitung entschlüsselt werden können, kennt man ja schon von anderen MFB-Synthesizern. Nicht unbedingt die stärkste Seite der Firma.“

    das sehe ich anders. ich mag keine synths, an denen für wirklich alles noch ein rädchen und noch eine led ist. gerade diese doch nur latentest kryptischen wegefür einstellungen, die man alle paar wochen mal braucht, passen doch zum charakter und eben zur… vielschichtigkeit der geräte.

  6. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Ich habe die Mk ll-Version, die den Synth wertiger erscheinen lässt, aber dennoch nicht ganz die (äußere) Qualität des Dark Energy erreicht. Trotzdem, ob solo oder in Kombination mit erwähntem DE oder einem Modularsystem, bringt er mehr Farbe ins Spiel. Er kann zwar in Richtung MS-20 tendieren, aber noch viel mehr (zum Glück). Für Sequencer-Sachen ist er mir fast zu schade; da nehme ich lieber den Synth Lite ll oder Nanaozwerg.

  7. Profilbild
    Son of MooG AHU

    Der Microzwerg hat keine CV/Gate-Ausgänge und kann daher auch keine zweite Hüllkurve antriggern. Das funktioniert nur über einen gemeinsamen Master-Trigger/Gate wie dem A-190-3. Mit einem Master-Dark Energy oder -MicroBrute kann man aber auch deren Hüllkurve direkt dem Microzwerg zuführen und umgekehrt. So gelingen satte Stack-Sounds, aber auch softere Layers.

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