Ein Plug-in für Ken Lewis Fans
Der für seine Produktionen (Bruno Mars, Kanye West, Taylor Swift) bekannte Produzent und Mixer Ken Lewis veröffentlicht mit GreenHAAS sein erstes Software Plug-in. Eigens dafür gründete er Mixing Night Audio Inc. und verspricht mit GreenHAAS ein Stereo/Saturation Plug-in zu liefern, das sich allein durch Intuition bedienen lässt. Grund hierfür ist das außergewöhnliche User-Interface. Anstelle von Parametern, die analoger Hardware nachempfunden sind, findet man hier Icons, Symbole und Regler vor, die an einen botanischen Garten erinnern. Das verspielte User-Interface von Mixing Night Audios GreenHAAS Plug-in verzichtet vollständig auf numerische Parameter und setzt damit ganz auf die Intuition und Emotion seiner Nutzer.
Konzept: Mixing Night Audio GreenHAAS
Die Inspiration zu GreenHAAS kam Ken Lewis von seinen täglichen Mixing-Sessions. Sein Anspruch war es, seinen Workflow in ein einfaches Graphical-User-Interface zu übertragen, um noch schneller zu den gleichen Ergebnissen zu kommen. Seitdem kommt es laut seinen Aussagen bei all seinen Produktionen zum Einsatz.
Presets
Wer sich nicht ganz auf seine Intuition verlassen möchte, dem stehen einige Presets bereit, die zumindest im Namen etwas Orientierung tragen. Unter anderem finden sich hier Presets wie:
- 3D Your Vocal
- Blown Out Radio
- Clean Slap
- Gentle Vocal Vibe
- Tunnel Vision
- und mehr.
Mit 20 Presets ist das Plug-in zum Start nicht gerade üppig ausgestattet, aber vielleicht kommen im Laufe der Zeit ja noch weitere hinzu.
Wie klingt Mixing Night Audio GreenHAAS?
Aber wie klingt denn nun eigentlich GreenHAAS und welche MultiFX-Effekte lassen sich mit dem Plug-in erstellen? So genau wird das ja nicht verraten, aber beim Herumspielen mit den einzelnen Reglern erkennt man dann doch, dass hier ein Exciter, Saturator, Filter, Flanger/Phaser, Stereo-Imager, HAAS-Effekt unter der Haube zusammenspielen. Aber überzeugt euch selbst.
In den nachfolgenden Beispielen ist immer zuerst das Original zu hören und dann die gleiche Sequenz mit unterschiedlichen GreenHAAS Einstellungen.
Ken Lewis stellt GreenHAAS persönlich vor
Wie Ken Lewis GreenHAAS persönlich einsetzt, zeigt er in diesem Video:
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Hoffentlich gibt’s das bald in „Nicht-Kindergarten“ Optik?
Fühl mich da irgendwie verarscht!
Also ich finde das GUI sehr gelungen, besonders der Fertilizer Fader ist Spitzenklasse. Numerische Werte zur Anzeige in Plugins werden eh überschätzt.
Für mich ist das aus genau dem Grund ein Kaufhemmnis.
@Flowwater Falls ich mal Hardware baue, kommt auf alle Fälle ein Schalter genannt „Infrared“ drauf, das kommt bei Audiohardware bestimmt zielführend gut. Natürlich ohne Erklärung, früher nannte man das zu sehr gespart, heute „intuitiv“. Brüller ;)
Das schwarze Licht auf schwarzem Grund, das bei Lebensgefahr hektisch aufleuchtet? Gute Idee!
In dem Zusammenhang fällt mir noch das hier ein:
Chibon USA Placebo Pedal
(ist aber wohl leider nicht mehr lieferbar)
Naja, die Game-Optik ist sicherlich geschmackssache, ist ein netter Gag, aber für mich isses auch nix.
“Fantasievolle” Parameternamen sind aber definitiv ein Problem. Klar, wenn man das plugin täglich nutzt, hat man irgendwann die Bedeutung verinnerlicht und kann es zielgerichtet einsetzen. Wenn man, wie ich und wohl viele Hobbyisten, ein Plugin nur gelegentlich alle paar Tage/Wochen einsetzt, muss das Gehirn jedesmal eine Transferleistung machen und die Namen mit einer Bedeutung oder einer gewünschten Klangveränderung in Bezug bringen. Und eine Woche später hat man das dann wieder vergessen.
Ein zielgerichtetes Arbeiten wird damit imho deutlich erschwert.
In letzter Zeit kommen eine ganze Reihe solcher PlugIns mit Cartoon-Design auf den Markt, wie auch die von Dada Life.
Sinn und Zweck des Ganzen ist dabei, dass man als Musiker und vor allem auch als Produzent dazu animiert werden soll, einfach mal mehr nach dem Gehör zu arbeiten und nicht immer nur nach numerischen Parametern oder tontechnischen Routinen, die häufig immer zum dem gleichen klanglichen Resultat führen. Kreativ-Effekte sollen so leichter realisierbar sein.
Für den chirurgischen, tontechnischen Eingriff sind solche Plugins auch gar nicht konzipiert, sondern eher zur Erzeugung neuer abgefahrener Effekte.
Anfangs war ich auch etwas abgeschreckt, aber in den letzten 2 Jahren habe ich einige dieser Spaßeffekte in Produktionen eingesetzt und muss sagen, dass man da teilweise auf wirklich neue Sounds und Effekte kommt, da man ja nicht vorher unbedingt weiß, was passiert.
Davor sind mir solche Zufallseffekte eher passiert, wenn ich mal aus Versehen eine Aufnahme auf die falsche Spur oder Gruppe in der DAW abgelegt hatte.
Gerade im Electronic Genre sind diese Spaß-Plugins inzwischen sehr beliebt und wenn die Qualität der erzeugten Effekte überzeugen kann ist doch alles bestens.
(Rem: Letztens habe ich auch so ein Plugin (Endless Smile von Dada Life) bei einem Production-Video (siehe Minute 23:44) von David Guetta gesehen: https://www.youtube.com/watch?v=awRcImBSmT
https://dadalife.com/plugins/ )