Normalerweise greife ich an diesem Punkt eines Tests selber zur Gitarre. Das akustische Ergebnis dieser Versuche enthalte ich dem geneigten Leser in der Regel vor, man hat ja so etwas wie eine Sorgfaltspflicht.
In diesem Fall haben wir das Glück, dass Sebastian nicht nur ein guter Sänger, sondern auch ein prima Gitarrist ist, so übernimmt er dankenswerter Weise auch diesen Part.
Das Mikrofon wird ca. 20 cm von Sebastians Akustikgitarre ausgerichtet und wir zeichnen zuerst wieder mit der Nierencharakteristik auf.
Schön ist auch hier wieder die natürliche Wiedergabe wahrzunehmen. Die tiefen Frequenzen sind recht schlank, die Höhen erklingen wieder offen, lassen es aber etwas an Kompaktheit fehlen. Hier ist auch deutlich zu hören, wie schnell die Membran anspricht, die so genannte Transienten-Wiedergabe. Insgesamt eine ordentliche Performance für eine mit nur einem Mikrofon abgenommene Akustikgitarre.
Als Nächstes wird das Mojave auf die Acht geschaltet und Sebastian gibt dieselbe Line zum Besten
Hier sind die Höhen etwas bedämpft, die Tiefmitten kommen besser zum Tragen, obwohl hier der Frequenzgang etwas anderes aussagt. Insgesamt klingt die Aufnahme etwas näher an den Hörer herangerückt, was mir für die benutzte Blues-Phrase sehr gut gefällt.
Die dritte verfügbare Richtcharakteristik ist die Kugel, auch die wollen wir noch zu Gehör bringen.
Diese Aufnahme lässt einen deutlich erhöhten Signalanteil ab ca. 8 kHz hören. Die Mitten werden etwas unterdrückt, der Klangeindruck wird etwas näselig. Durch die gepushten Höhen ist natürlich auch hier wieder die schnelle Ansprache gut wahrzunehmen. Einem Einsatz des Mikros an perkussiven Instrumentarium oder als Drum-Overhead sollte also nichts im Wege stehen. Nun wird die Kugel gerne als Raummikrofon benutzt, d.h. mit einem größeren Abstand zum Instrument. Hier dürfte das MA 301fet einen sehr guten Job machen.
Das Schöne ist, dass alle drei Einstellungen ihre eigene, gut klingende Charakteristik mitbringen und das MA 301fet so sehr vielseitig eingesetzt werden kann.
Danke für den Bericht.
Mein „Lieblingsgroßmembranmikrofon“ :)