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Test: Montreux Guitar Parts, Relic Guitar Parts

Let's do the time warp again!

3. März 2015

Erinnert ihr euch noch an eure allererste Gitarre? Jene, die ihr im zarten Kindes- oder Teeniealter von den Eltern geschenkt oder durch mühevolle Ferienjobs hart erarbeitet habt? Und wart ihr nicht stolz wie Oskar, als ihr die nagelneue, noch jungfräuliche Gitarre in den Händen gehalten habt? Und ist nicht auch für euch eine Welt zusammengebrochen, als ein ungestümes, bisweilen tölpelhaftes Familienmitglied dem gehegten Instrument unter Zuhilfenahme eines Staubsaugers oder eines anderen stumpfen Gegenstands einen kleinen Kratzer oder eine leichte Delle beigebracht hat?

Hättet ihr euch damals vorstellen können, dass ihr ein paar Jahre später der Meinung seid, dass eine neue Gitarre völlig uncool daher kommt und sie gar nicht „verwatzt“ genug sein kann? Am liebsten noch eine richtig alte Gitarre, am besten älter als man selbst, wo der Bühnenschweiß die Metallteile verätzte, Hautabrieb sich in kleine Ritzen der Potentiometer gearbeitet hat, der Originallack nur noch in Ansätzen vorhanden war und sich maximal zu 50% auf der Gitarre befand. Das ist Rock ’n‘ Roll! Nun ja, zumindest von der optischen Seite her.

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Was aber tun, wenn einem der großzügig bemessene fünfstellige Betrag für den Kauf eines der immer seltener werdenden Originale verwehrt bleibt und einem die Zeit fehlt, das persönliche Instrument in jahrzehntelanger Kleinarbeit in schmuddeligen Bluesschuppen abzuwetzen? Man wendet sich der Relic Branche zu, welche sich darauf spezialisiert hat, un- oder wenig benutzte Instrumente in Warp 9 Geschwindigkeit altern zu lassen. Den Lack der Auserwählten kann man je nach Grad der persönlichen handwerklichen Fähigkeiten mittels Schleifpapier, Fräsen, Gürtelschnallen und Schraubendrehern relativ schnell altern lassen, aber wie sieht es mit den Metall- und Kunststoffparts des Instrumentes aus?

Ein Aushängeschild für diesen Bereich ist die japanische Firma Montreux Guitars, die sich mit ihren Montreux Guitar Parts darauf spezialisiert hat, gealterte, verblichene und leicht angegammelte Instrumententeile zu fertigen. Als hilfreich entpuppt sich dabei die Tatsache, dass Japan mittlerweile über den größten Vintage Gitarrenmarkt der Welt verfügt.

Im Sortiment des Unternehmens wird primär Wert auf die Instrumente der beiden Protagonisten der E-Gitarre, Fender und Gibson, gelegt. Erwartungsgemäß liegt bei Gibson der Fokus auf den späten Fünfzigern, während Fender auch noch in den Genuss der Sechziger und Siebziger kommt, in der Gibson in dieser Dekade komplett die Orientierung in Sachen Modellpolitik verlor und wirtschaftlich eine untergeordnete Rolle spielte. Dabei liegt die Schwierigkeit darin, zum einen die teilweise minimalen Unterschiede innerhalb der Fertigungen des jeweiligen Jahrgangs zu treffen und zum anderen trotz der gealterten Optik einwandfreie Ware zu produzieren, welche auch funktioniert. Einfach eine Brücke in Säure zu werfen und dann versuchen, mit dem verrosteten Teil die Oktavreinheit einzustellen, funktioniert nämlich nicht.

Schlagbretter / Pickguards

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Fender-Pickguards unterscheiden sich prinzipiell in drei Punkten.

1.) Anzahl der Bohrlöcher
2.) Anzahl der Schichten
3.) Material

Was wem am besten gefällt, ist wie immer reine Geschmackssache. Wenn man sein Instrument jedoch auf einen bestimmten Zeitrahmen trimmen möchte, macht es Sinn, sich an die Vorgaben, wie zum Beispiel die Anzahl der Bohrlöcher, zu halten. Der deutsche Vertrieb Guitar Slinger war so freundlich, eine Auswahl von zehn Fender Schlagbrettern aus der Retro Vibe Serie zur Verfügung zu stellen, welche sich an den großen Fender Zeiten von Mitte der Fünfziger bis Anfang der Siebziger orientiert. Zu allen Fender Pickguards gibt es die passenden Schrauben, sowohl für den Pickguard, als auch für die Pickups. Bei den Les Paul Pickguards fehlen diese.

Retrovibe #204 – 56 SC Relic

Retrovibe #204 56 Relic

— Retrovibe #204 56 Relic —

Eine einschichtige Achtloch-Bohrungsvariante, welche sehr schön bei den Bohrlöchern den leichten Rostabrieb der Schrauben imitiert. Zudem sind einige Bohrlöcher mit Haarrissen versehen, so wie sie bei einschichtigem Kunststoff aufgrund der leichten Wölbung des Korpus im Laufe der Jahrzehnte entstehen. Eine leichte farbliche Abgrenzung des Bereichs zwischen den Pickups und dem Rest des Pickguard plus des Abriebs der Control-Knobs machen den Eindruck perfekt.

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