Sound & Praxis
Legende VOX AC30 hin oder her, was der kleine Mooer Little Monster AC an Sound liefert, ist aller Ehren wert! Der Grundsound des Zwergs ist sehr warm und druckvoll und im Testbetrieb mit einer Marshall 2×12″ Box war schon kurz vor Erreichen der Hälfte des Mastervolume-Regelwegs die Schmerzgrenze bezüglich der Zimmerlautstärke überschritten. Immer wieder erstaunlich zu erfahren, was fünf Watt Röhrenleistung doch für einen Lärm fabrizieren können! Ab dann macht’s aber natürlich erst richtig Spaß, wenn auch die EL84-Endröhre in die Sättigung fährt und damit für einen deutlich spürbaren Dynamikschub sorgt.
Diese Dynamik ist aber auch durchaus in geringeren Lautstärken gegeben, der Mooer Little Monster AC steht den Attributen eines guten Röhrenamps nämlich in nichts nach. Bei der Anwahl der Modi „Thin“ und „Normal“ sind unter Zuhilfenahme des Gain-Potis schöne druckvolle und cleane Sounds möglich, bestens geeignet für Funk oder warme Akkordvoicings. Auch das Benutzen des Volume-Potis der Gitarre lässt dabei die Möglichkeiten noch einmal erweitern, der kleine Amp reagiert sehr feinfühlig auf die Stärke des Eingangssignals und bildet dieses sehr nuancenreich ab.
Das gilt auch für den Top Boost-Mode, der durch Umschalten des entsprechenden Mini-Switches aktiviert wird. Hier sind mit einer Humbucker-Gitarre und kräftigem Anschlag zwar erste Riffs mit Overdrive möglich, allzu viel sollte man aber nicht erwarten. Wer das berühmte Vorbild kennt, wird wissen, von was die Rede ist. Hier wird noch um jeden Ton gekämpft, hoch komprimierte DSP-Sounds sind nämlich genau das Gegenteil von dem, was der kleine Amp abgibt. Im Top Boost-Mode empfiehlt sich besonders das Aktivieren der „Mellow“-Funktion von Miniswitch eins, was dem Sound eine schöne bassreiche Färbung verpasst. Davon profitieren natürlich sowohl Sololinien als auch Akkorde, die damit schön fett ankomprimiert klingen.
Die abgegebene Lautstärke des Amps ist, wie bereits weiter oben beschrieben, beachtlich! Für den Einsatz im Proberaum oder gar auf der Bühne im Einsatz inmitten einer Rockband beispielsweise dürfte dem Mooer Little Monster AC aber sicherlich schnell die Puste ausgehen. Aber dafür wurde er ja auch nicht konstruiert. Seinen Einsatzbereich dürfte der Mini-Amp viel mehr bei Sessions in kleinem Kreise, beim täglichen Üben oder im Studio finden. Am besten dort, wo es etwas lauter zugehen darf, damit die EL84 der Endstufe auch ungestört in die Sättigung fahren darf.
Hi Stephan, schöner Testbericht.
Das Teil macht mich echt neugierig, nur hab ich leider keinen Cabinet, aber einen ISA One Preamp, in der aktuell meine Gitarre steckt um dann am Rechner über Guitar Rig zu laufen. Nun meine Frage: Ist es möglich den Mooer an den DI oder Line in des ISA anzuschliessen, um dann echten Röhrensound am Audio-In meiner Soundkarte (HDSP 9632) zu haben ?
Hey skaRulez,
ich befürchte daraus wird nix … der Mooer benötigt, wie fast jeder Röhrenamp, zwingend einen Lastwiderstand in Form einer angeschlossenen Lautsprecherbox …
Lösung: Den Amp und ein günstiges 1×12″ Cabinet dazu, fertig ist der Röhrenschmaus :)
Viel Spaß noch auf Amazona.de!
Stephan
Hi Stephan,
danke für die Info – dann schau ich mich mal um ;-)
… und Guitar Rig lässt sich in der Kombi wunderbar als Effektgerät nutzen. TS zum anblasen, Phaser, Wah, …