Sound und Praxis
Der Grundsound ist einfach gut! Ob der Kleine nun wie ein Fender Bassman klingt oder nicht, sei einmal dahin gestellt. Anleihen an die typischen Sounds eines Fender Amps sind aber durchaus zu vernehmen und das speziell bei den cleanen Sounds, die mit dem ausreichenden Headroom der Endstufe auch in höheren Lautstärken noch klar und differenziert rüberkommen.
Die Bezeichnung „höhere Lautstärke“ ist dabei natürlich in Relation zu betrachten, bei einer Bandprobe mit einem Drumkit und Basser dürfte es vermutlich eng werden. Aber für kleinere Sessions reicht das Gebotene locker, speziell mit einer 12″ Box können die 5 Watt Leistung, einmal ausgereizt, schon wirklich in den Ohren schmerzen. Zumal auch der Schalldruck des kleinen Boliden erstaunlich ist!
In Sachen Verzerrung ist beim Mooer Little Monster BM dagegen nicht viel zu holen, hier würde die Bezeichnung „Low-Gain-Amp“ sehr gut passen. Auch mit Humbuckern mit hoher Ausgangsleistung ist hier nur wenig zu bewegen. Das soll aber nicht die übrigen, guten Werte schmälern, was sich vor allem in der Dynamik zeigt. In dieser Kategorie verhält sich das kleine Topteil vorbildlich und reagiert wunderbar sensibel auf die Anschlagsstärke der rechten Hand. Akkordvoicings und Pickings werden nuancenreich abgebildet und erlauben einen variablen Umgang zusammen mit dem Volumepoti der angeschlossenen Gitarre. Dieser gute und dynamische Klang endet auch nicht beim Vorschalten eines Verzerrerpedals, auch dann bleibt der druckvolle und durchsetzungsfähige Grundsound stets erhalten.
Im Test wurde der Mooer Little Monster BM mit zwei verschiedenen Boxen eingesetzt. Einmal war dies ein Modell von Hughes & Kettner, ausgestattet mit einem 12″ Celestion Vintage 30 Speaker, und zum anderen eine Box von Marshall mit zwei 12″ Celestion G12 T75 Lautsprechern. In beiden Konfigurationen macht der kleine Verstärker eine gute Figur, wobei die Kombination mit dem Celestion Vintage 30 den eigentlichen Gedanken, nämlich den an den Sound eines alten Fender Bassman, wohl am ehesten trifft.