Zwei Delays plus Hall gleichzeitig
Die Mooer Ocean Machine II bzw. Devin Townsends Signature-Pedals ist nun am Start und wurde mit einigen zusätzlichen Features ausgestattet. Es handelt sich um ein Delay- und Reverb-Pedal mit zahlreichen Features und Sounds – wir haben den Test gemacht!
Inhaltsverzeichnis
Die Produkte des chinesischen Herstellers Mooer, der sich mittlerweile zu einem Riesen in der Welt der Pedale bzw. Musikelektronik entwickelt hat, erfreuen sich meist eines sehr guten Preis-Leistungs-Verhältnisses. Interessant wird sicherlich sein, ob bei der neuen Ocean Machine nun praxistaugliche neue Funktionen an Bord sind, denn das Update sollte ja auch eine spürbare Weiterentwicklung darstellen.
Mooer Ocean Machine II – Facts & Features
Das Pedal mit den Abmessungen (L x B x H): 215 x 127 x 56 mm bringt satte 1.1 kg auf die Waage und fühlt sich spontan sehr gut an. Die Verarbeitung wirkt ausgezeichnet, die Metallknöpfe sind solide, auch die Potis und Buchsen sind von guter Qualität.
Auch der ältere Bruder verfügte bereits über zwei Delay-Einheiten und einen Hall, welche parallel nutzbar sind. Die Neuauflage des integrierten Loopers kann nun 120 Sekunden im Speicher behalten. Die Programme sind bis in alle Untiefen editierbar und verfügen eine Vielzahl von Reglern, die das Editieren erleichtern. Mittlerweile wurde ein USB-C-Anschluss implementiert. Die MIDI-Funktionen der Mooer Ocean Machine II wurde verbessert, nun kann das Pedal auch über Clock Sync mit anderen Pedalen, Sequenzern oder Samplern synchronisiert werden.
Neu ist auch die Option, unter zwei Bypass-Typen zu wählen. Neben True Bypass kann nun auch DSP-Bypass (buffered) gewählt werden, was sich ggf. positiv auf den Sound eines reichlich bestückten Pedalboards auswirken könnte, denn eine „Bufferung“ frischt das Signal etwas auf bzw. wirkt einem Höhenverlust entgegen.
Die Effekte können parallel oder in seriell geroutet werden, dazu gibt es insgesamt acht Bänke zu je drei Presets. Die Mooer Ocean Machine II bietet zwei Modi: den sogenannten Play-Modus, in dem sich einzelne Parameter sehr schnell verändern lassen oder den Patch Modus zum schnellen Wechseln zwischen den Presets.
Die Stromversorgung kann via des inkludierten 9V-DC-Netzteils (2.1 mm x 5.5 mm Hohlstecker, Polarität (-) innen) erfolgen. Klemmt man das Pedal auf ein vorhandenes Board, sollte man sicherstellen, dass das bereits vorhandene Multinetzteil ausreichend Strom liefert, denn die Stromaufnahme der Ocean Machine II ist mit ca. 500 mA nicht ganz unerheblich. Drei digitale Effekte gleichzeitig fordern halt auch ihren Tribut.
Wirft man einen Blick auf die Liste der Features, scheinen die Möglichkeiten auf den ersten Blick unendlich, als da wären:
Zwei separate Delay-Einheiten mit je 9 verschiedenen Delay-Typen für jedes Modul (rot bzw. blau markiert). Insgesamt 15 Delay Typen, 0-2.000 ms Delay-Zeit, Ping Pong Delay, neun verschiedenen Halltypen und Shimmer-Effekt, programmierbarer paralleler bzw. serieller Effektloop und frei bestimmbare Reihenfolge der Effekte. Freeze und Tap-Tempo Funktion. Anpassbare globale EQ-Einstellungen plus anpassbare Eingangs- und Ausgangspegel (was in der Praxis sicherlich wichtig werden kann).
Regler & Bedienelemente des Delay-Reverb-Pedals
Die Reverb-Sektion bietet Regler für Pre-Dly, Decay, Tone und R. Mix (kleine grüne Knöpfe) und einen großen Drehregler zur Wahl des Halltyps. Hier hat man die Wahl zwischen: Room / Hall / Plate / Dist-Verb / FL-Verb / Filter / Reverse / Spring oder Mod.
In der Delay-Abteilung (welche doppelt vorhanden ist) finden wir Regler für Feedback, Time, Sweep und DlyMix. Die großen Drehknöpfe (rot und blau) erlauben die Auswahl der Delaytypen (Modi: Digital / Analog / Tape / Echo / Liquid / Rainbow / Crystal / Low-Bit oder Fuzzy), wobei die Delay B-Sektion teilweise andere Modi (Real / Dyna / Galaxy / Mod / Try-Mod nzw. Mod-Inv) bereitstellt, was natürlich sinnvoll ist.
Die drei Effektsektionen können mit den beleuchteten, relaisgesteuerten Fußtastern unabhängig an- bzw. abgeschaltet werden. Die kleinen Kontrolltasten dienen dem Benennen und Speichern der Sounds oder nehmen Einstellungen bzgl. des Loopers vor.
Bedienung der Ocean Machine
Die Bedienung der Mooer Ocean Machine II gestaltet sich intuitiv, da es mit recht vielen Bedienelementen ausgestattet wurde und man sich nicht durch komplizierte Menüs hangeln muss, um an die wichtigsten Parameter zu gelangen. Jede Effektsektion hat ihren eigenen großen Knopf, der den Effekt-Typ auswählt, die meisten Parameter können dann direkt über die farblich korrespondierenden Regler schnell auf den gewünschten Wert gebracht und das Ergebnis in „real time“ angehört werden.
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Sound der Mooer Ocean Machine II
Die Preset-Klänge wirken „relativ abgespaced“, denn das Pedal möchte ja zeigen, was es kann. In der Praxis sind sicherlich oft auch schlankere Klänge mit nur einer Hall- bzw. Delay-Einheit die bessere Wahl, denn meist hat man auf der Bühne oder im Studio gar nicht den „Platz“ für solch große Flächen.
Wir hören einige Presets, bei denen der Sound teilweise mit „Herumspielen der Potis“ angepasst wurde:
Für eine Pink Floyd Coverband möglicherweise genau das Richtige.
Hier ist jede Menge Shimmer und Modulation im Spiel:
Riesige Hallfahne, das hochfrequente Surren ist Teil des Sounds (also kein Nebengeräusch):
Nun ein sehr langes gefiltertes Delay:
Hier „schwillt“ der Sound erst nach einer gewissen Attack-Zeit an:
Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment erstellt:
Suhr Classic Stratocaster – Mooer Ocean Machine II (im Effektloop eingeschleift) – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Sennheiser e906 – MOTU M4 – Mac mit Logic.
Die erste Version sah doch so gut aus…jetzt sieht das aus wie Teenage-Engineering-Design.
Aber endlich MIDI-Clock…wie kommt man auf die Idee, das wegzulassen, wenn das Gerät eigentlich MIDI hat, Devin?
Würde das Ding besser aussehen, würde ich nur wegen ‚Clock-In jetzt meine Version 1 verkaufen…
Im Test wird leider nicht auf mögliche Unterschiede zu den FX-Algorithmen von der ersten Ocean Machine eingegangen. Es hieß ja seitens Mooer, die Algorithmen seien „verbessert“ worden. Kann das jemand bestätigen oder zumindest bewerten? Im Fazit steht ja was von „solider Klangqualität“, das klingt für mich eher nach befriedigend minus. Oder wie ist das gemeint?
Die Shimmer Abteilung anderer Hersteller finde Ich aber bei weiten qualitativer…