MOOG-Guitar
The Moog Guitar – Paul Vo Collector Edition
Der Clou mit dem niemand so wirklich gerechnt hatte – er ist nun doch im wahrsten Sinne des Wortes „greifbare“ Realität geworden. Eine der größten und zugleich kultigsten Synthesizer-Schmieden um deren leider vor kurzem verstorbenen Mastermind Bob MOOG schickt sich an die Gitarrenwelt zu erobern!
Die Leser unter euch, die auch ab und an mal über den Tellerrand schauen und die Entwicklung im Synthesizerbereich ein wenig verfolgen, werden sicher den Namen MOOG schon des öfteren vernommen haben. Seit Jahrzehnten versorgt die amerikanische Firma die Welt mit bestklingenstem analogen Equipment wie die Synthesizer „Voyager“ oder „Little Phatty“ aus dem aktuellen Verkaufsprogramm erneut unter Beweis stellen. Doch auch Analog-Delays oder Filterboxen finden sich in dem „strictly analog“-Angebot der Firma aus Asheville/USA und könnten für den einen oder anderen Soundtüftler mit sechs Saiten um den Hals durchaus interessant sein.
Wir als Team von AMAZONA.de können uns nun besonders stolz schätzen, einen der begehrten Prototypen der MOOG „Paul Vo Collector Edition-Series“ für einen Test zu ergattern.
Der Name „Paul Vo“ steht übrigens für den Mastermind und Inventor des MOOG-Gitarrenprojektes. Zur Zeit befinden sich 8 Prototypen im Umlauf, von denen die Nr. 3 nun vor mir steht und mich mit ihrem edlen, tiefrot gebeiztem Antlitz anlächelt.
Lieferumfang/Verarbeitung/Ausstattung
Wie für ein Instrument dieser Preiskategorie zu erwarten, erscheint die MOOG in einem sehr hochwertigen Tweedcase. Doch nicht nur das, zum ersten Mal wundert man sich bei der ganzen Sache, befinden sich doch im Staufach des Koffers zwei Sätze Saiten speziell für dieses Instrument. Laut MOOG lässt sich die Gitarre aber auch mit herkömmlichen Saitensätzen bespannen. Leider war bis zum Zeitpunkt dieses Tests nicht rauszufinden, wo der Unterschied zwischen gewöhnlichen Saiten und den speziell für dieses Instrument gefertigten sein soll. Auf jeden Fall aber sind die Werkssaiten nichts für schwache Finger, denn es befindet sich standardmäßig einn 011er-Satz aufgespannt.
Das Instrument wird in dieser ersten Serie in acht verschiedenen Lackierungen angeboten. Unser Testinstrument trägt das Finish „Scarlet“ und veredelt die unglaublich schön geflammte Ahorndecke der Güteklasse AAAAA (!!). Die Decke ist aufgeleimt auf einem in der Qualität mindestens ebenbürtigen Mahagoni-Block, wahlweise kann man die MOOG aber auch mit einem Body aus Swamp-Ash (Sumpfesche) ordern.
Im Body eingeleimt befindet sich der Ahornhals mit seinem ebenfalls atemberaubend schönen Ebenholzgriffbrett, bei dem hinsichtlich der Qualität auch hier keine Fragen aufkommen dürften. Auf die Positionspunkte auf dem Griffbrett (dots) wurde verzichtet, lediglich am 12. Bund der 22 bespielbaren ziert ein MOOG-Logo aus Perlmut ganz dezent die Oktavlage.
Als Vibrato-System dient ein von MOOG modifiziertes Wilkinson-System, das, wie der Rest der Hardware, in goldchrom glänzt. Die Modifizierung bezieht sich hier vornehmlich auf den Einsatz eines Piezo-Tonabnehmers, der in das Vibratosystem verpflanzt wurde.
Die Klangbeispiele bieten aber jetzt nichts, was man mit Sustainer/E-Bow + Filter nicht für erheblich weniger Geld hinbekommen würde. Ausserdem nervt der permanente piezo-appeal doch ziemlich.
Da kann ich dem Vorredner nur Recht geben. Der Piezo Sound geht gar nicht (Gab es keine Gitarrenverstärker? – Es ist doch immer noch einer E-Gitarre, oder?).
falls beispiel 4 und 5 nur jeweils
eine spur haben, wäre das mit e-
-bow und nachgeschaltetem filter
nicht zu realisieren. dann müßte
man ja mehrere ebows bei gleich-
zeitigem picking betreiben kön-
nen, was dann doch eher unwahr
scheinlich ist. mit mehreren spu-
ren ginge das natürlich — wäre
dann aber nicht aus einem gefühl
heraus gespielt. gerade das macht diese guitarre außergewöhn
lich! weniger edel ausgeführt
könnte man zu einem besseren
preis kommen.
@Frank&Heiner: Sicher macht die MOOG auch Rockgitarrensounds, aber anstatt des 1000en „Heavy-Lick-Spezial“ haben wir es vorgezogen die Sounds zu präsentieren die das Instrument deutlich von anderen abhebt und so außergewöhnlich macht. Und das bekommt man mit Sustainer und/oder E-Bow GARANTIERT nicht hin.
Verstehe ich das richtig, dass die E-Bow-Sounds nur mit dem Piezoabnehmer funktionieren? Wenn ja, ist das prinzipbedingt oder würde das auch mit nem magnetischen Abnehmer funktionieren? Bis auf den hörbaren Piezocharakter finde die Sounds sehr „habenwollen“!
Müssen € 5000,– wirklich sein? seufz … Die Idee ist spitze, ich glaube auch nicht, dass mit einem E-Bow chords so gespielt werden können. Bei diesem Preis kann ich allerdings mit meinem Gitarrenbauer reden …
Man bin ich blöd.
Ich habe schon vor 30 Jahren mit einem Kumpel mit Gitarren experimentiert, bei den die Tonabnehmer auch zum Anregen der Seiten verwendet werden können.
Jetzt gibt es Leute, die 5000€ dafür bezahlen, und bestimmt ein Patent.
wie gut bzw. revolutionär muss denn eine gitarre noch sein, damit sie das prädikat „außergewöhnlich“ bekommt?