10 Filter aus der begehrten Traditionsklangschmiede
Der Moog Spectravox ist ein analoger Spektralprozessor mit zehn modulierbaren State-Variable-Filtern und bietet eine eigene Klangerzeugung. Als Vocoder, Filterbank und semi-modularer Synthesizer lässt er sich sowohl unabhängig als auch als Kreativ-Erweiterung für Eurorack oder das Moog Sound Studio nutzen.
Inhaltsverzeichnis
Vorab: Mehr als ein Vocoder
Der Moog Spectravox, dessen erste Prototypen 2019 auf dem Moogfest gezeigt und als DIY-Kit verkauft wurden (https://youtu.be/ftfujfvcPr0?si=RsCbAKyU6lwfj_3F), überzeugt mit herausragendem Klang. Seine Stärke liegt in seinen unerwarteten Möglichkeiten. Missversteht man ihn jedoch nur als analogen Vocoder, gibt es mit Mitbewerbern wie dem AnalogFX VCX-2200 (10 Filterbänder), Tip Top Audio Model 296t, Frap Tools Fumana (16 Bänder) oder GRP Synthesizer V22 (22 Bänder) durchaus Alternativen. Wer sich mit dem Moog Spectravox auseinandersetzt, findet einen interessanten Begleiter auf der Reise zu neuen kreativen Klängen, die nicht mal immer zwingend „elektrisch“ wirken müssen.
Ausgepackt
Der kleine Moog Spectravox kommt in einem ansprechend gestalteten Karton, inklusive Weitbereichsnetzteil, Patch-Kabeln, Anleitung und kreativen Patch-Beispielen. Ein einfaches Schwanenhalsmikrofon fehlt für den schnellen Einstieg, was jedoch die Abkehr vom klassischen Vocoder-Konzept unterstreicht.
Das Gehäuse aus Metall mit Echtholzseitenteilen wirkt hochwertig, und Fingerabdrücke bleiben weniger sichtbar als bei günstigen Mitbewerbern. Die klassischen Moog-Knöpfe laden zum Experimentieren ein. Die klar beschrifteten Anschlüsse machen die Bedienung einfach. Der 12V DC-Eingang, eine Kensington-Lock-Buchse und ein 6,35mm Audioausgang (leider mono) sind auf der Rückseite zu finden. Die Gehäuseform passt zur Moog Sound Studio Serie (Mother-32, Subharmonicon, DFAM) und kann als Eurorack-Modul (60HP, 10-pin header) verwendet werden, obwohl der Strombedarf mit 450mA recht hoch ist. Der Audioausgang ist leistungsstark genug, um einen Kopfhörer zu betreiben.
Die Front
Oben links befindet sich eine Neutrik-Kombibuchse, die den Anschluss eines dynamischen Mikrofons (keine Phantomspeisung) oder eines Line-Level-Signals über 6,35mm Klinke ermöglicht. Ein GAIN LEVEL-Poti passt die Eingangsempfindlichkeit an, während eine Peak-LED vor Übersteuerungen warnt. Die Patchbay auf der rechten Seite gewährt Zugriff auf fast alle Signale im Moog Spectravox (außer den Einzelausgängen der Filter). Der Volume-Regler rechts oben ist besonders nützlich für Self-Feedback-Experimente. Die beiden LEDs für LFO RATE und GAIN Peak erinnern an sechseckige Kontrolllämpchen, die fast „Logan’s Run“ entstammen könnten.
Links unten befindet sich ein manueller Trigger-Taster als zusätzlicher Auslöser der Decay-Hüllkurve. Bei meinem Testgerät scheint allerdings ein Montagsmodell verbaut zu sein: Er löst leider nicht sehr zuverlässig aus, man sollte also besser nicht damit die Bassdrum einspielen…
Im Folgenden möchte ich die weiteren Funktionsgruppen, Bedienelemente und Patchpoints anhand praktischer Beispiele erläutern, da bereits ausgezeichnete Videos existieren, die systematische Überblicke bieten – wie zum Beispiel dieses hier:
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Der Oszillator
Der integrierte monophone Einzeloszillator ist zwischen Sägezahn- und Rechteck-Schwingungsform (mit stufenlos regelbarer und CV-modulierbarer Pulsweite) umschaltbar. Der Frequenzbereich des VCO lässt sich sehr weit regeln und über einen 1V/OCT-Eingang modulieren.
Interessant: über eine negative Modulation lässt er sich sogar weit unter den Hörbereich bringen, ab -6V hört man nur noch gelegentliches Knacken, bei -10V bleibt er stehen! Auch positive Modulationen bringen ihn bei Maximalanschlag des VCO FREQ Reglers schon ab +2,3V aus dem Hörbereich, bei +7V verlassen wir den bei 192kHz Samplingrate messbaren Bereich.
Hier ein Beispiel für den Einsatz des Moog Spectravox innerhalb eines vollständigen Tracks als monophone sequenzierte Synthline mit etwas Delay aus dem UAD AMX DMX15-80S. Die 10 Bänder stehen auf unterschiedlichen Levels, die interne Decay-Hüllkurve lässt eine kurze enge Rechteckschwingung passieren, die durch die resonierende Filterbank gefiltert wird.
Der interne LFO bewegt sehr sanft den Shift-Parameter, während von außen 1V/OCT für den Oszillator und die Trigger für die Hüllkurve aus einem Eurorack-Analog-Sequencer kommen. Zusätzlich wird über den SHIFT VC-Eingang ein weiterer externer Eurorack-LFO zugeführt, um die Modulation etwas interessanter zu gestalten.
Im Track hören wir überdies die Rabid Elephant Portal Bassdrum, einen Bass aus dem A100 und eine Glöckchen-Fläche aus dem Yamaha TX802, plus Arturia V-Collection Chöre.
Metallisch Geräuschhaftes gelingt mit dem Moog Spectravox durch schnelle Frequenzmodulation und den beeindruckenden Frequenzumfang fabelhaft! Der Regler CARRIER MIX erlaubt das Überblenden zwischen dem VCO und Weißem Rauschen. Letzteres steht zusätzlich immer an einer eigenen Ausgangsbuchse zur Verfügung und kann via Schalter zu 100% auf Band 9 und 10 geroutet werden.
Der interne LFO stellt nun den Trigger für die interne Decay-Hüllkurve und den Clockeingang eines externen S&H-Moduls zur Verfügung. Eine externe Zufallsspannung aus dem Behringer 1036 S&H moduliert dabei den BOTH Eingang des schnell oszillierenden Behringer Abacus (Cycle), welcher wiederum in den 1V/OCT Eingang des Spectravox gepatcht ist.
Die Filter
Das tiefste Filterband (Lowpass) lässt sich mittels SPECTRAL SHIFT in einem Bereich von 95Hz bis ca.3500Hz setzen, das höchste (Highpass) von 375Hz bis weit über den Hörbereich. Bei Zuführen einer externen SHIFT CV erweitert sich der Maximalbereich des Tiefpasses bis 7500Hz und der Minimalbereich der Hochpasses bis 170Hz! Alle weiteren Bänder liegen gut sortiert in wohlklingenden Intervallen dazwischen.
Die Bandpässe scheinen dabei einem festen Grundton-Quinte-Oktav-Schema zu folgen. SPECTRAL SHIFT transponiert sämtliche Bänder, es handelt sich also nicht um eine Spreizung oder Verdichtung der einzelnen Peaks zueinander. Schnell gelingen so formantähnliche Klangfarben, ohne dass man sich mit der Theorie dahinter auskennen müsste.
Selbstverständlich ist man nicht ausschließlich auf „Harmonisches“ begrenzt, da sich alle Bänder gemeinsam ja auch zum internen VCO (oder extern eingespeisten Signalen) gezielt verstimmen lassen – nur nicht eben einzeln. Man sollte dabei stets die Möglichkeit in Betracht ziehen, nicht immer sämtliche Bänder zu nutzen.
Der integrierte Dreieck-LFO erreicht maximal 565Hz, mit zusätzlicher externer CV-Modulation maximal 600Hz. Führt man wiederum eine negative CV zur Modulation der LFO RATE zu, so lässt er sich beinahe ganz anhalten. Da der CV-Eingang beinahe 1V/Oktav-rein ist, liegt der Gedanke nah, ihn auch als Oszillator zu nutzen. Leider verlässt die Tracking-Präzision schon nach etwas über einer Oktave den Bereich der sinnvollen Nutzbarkeit.
Der LFO fungiert hier mal ungewöhnlicherweise als schneller CARRIER, der VCO als PROGRAM Input. SHIFT und VCO werden über externe LFOs moduliert, der interne LFO moduliert zusätzlich den SHIFT der Filterbänder (=Filter-FM im Audiobereich). Deutlich zu hören, wie verstimmt die Sequenz trotz vorgeschaltetem CV-Quantizer im Vergleich zu den Flächen tönt. Aber vielleicht bringt genau das ja auch den gefragten „Edge“, den viele moderne Produktionen anstreben…
Self-Feedback
Durch die Möglichkeit, den Audioausgang des VCA als Steuersignal für den Tonhöheneingang 1V/OCT zu missbrauchen, lassen sich bei feinfühliger Abstimmung der einzelnen Band-Levels und mittlerem Decay der VCA-Hüllkurve allerlei Serge-ähnliche Effektsounds generieren, die an prähistorische Tierlaute erinnern. VCA Audioausgang auf SHIFT erzeugt bei niedrigster VCO Frequenz überzeugende Ethno-Trommeln mit Rolls und Ratcheting.
VCA Audioausgang zurück in den CARRIER Eingang, verbunden mit VCO Ausgang via PROGRAM Eingang und vom PROGRAM Ausgang in den SHIFT Eingang – schon erhält man eine perfekte Jurassic Park Bassdrum. Kaum zu glauben, aber wir hören hier ausschließlich drei Spuren Spectravox (plus Bass und Voices aus der Arturia V-Collection). Einzig ein Schuss Delay und etwas Plugin-Hall runden das Ganze ein wenig ab.
Kann der Moog Spectravox unsere Trash-Keyboards zu neuen Höhenflügen inspirieren? Und ob! Ein eher wenig spannendes Patch aus dem Kawai K1 („Intrigue“, taktweise roh und dann bearbeitet zu hören) erlangt durch eine Filterbankbearbeitung incl. SHIFT Modulation durch den PROG ENV Ausgang neues Leben (im Beispiel habe ich zudem die Geschwindigkeit des integrierten Envelope Followers mit dem Doepfer A170 Slew Limiter herabgesetzt.
Akustische Instrumente
Ein Kontrabass als Quellmaterial für eine Moog Spectravox Bearbeitung? Ja, das klappt hervorragend. Von Envelope Follower Ringmodulation über komplexes Phasing – hier eröffnen sich gigantische Spielwiesen voller unerhörter Klänge. Danke an meine Studioassistenten Aaron Wanitschek (Kontrabass) und Linus Ansky (an den Reglern des Spectravox) für diese gelungene Improvisation, die eine willkommene Abwechslung zu den allgegenwärtigen Drummachine-Videos bieten soll.
Ein Steinway B-Flügel erfährt die gleichen Kreativbearbeitungen. Teilweise fühle ich mich an den historischen EMS Synthi Hifli erinnert. Bei diesem Experiment mussten wir feststellen, wie schnell der Moog Spectravox in unschönes Clipping geraten kann, wenn man es mit sehr dynamischen Eingangssignalen zu tun hat. Der nutzbare Sweetspot will behutsam erforscht werden, was im Studioalltag kein Problem ist, live aber schnell unangenehm werden kann. Liegen die Signalpegel durchgängig zu niedrig, wird das analoge Grundrauschen hörbar.
Vocoding
Der Moog Spectravox bietet viele Einsatzmöglichkeiten. Ein Vergleich seiner Fähigkeiten als klassischer Vocoder sollte jedoch nicht fehlen, wenngleich dies nicht seine Hauptstärke ist. In den Audiobeispielen analysiere ich eine dynamische Textpassage aus meiner Hörspielproduktion von E.T.A. Hoffmanns „Die Elixiere des Teufels“. Dabei vergleiche ich den Spectravox mit dem Doepfer A-129 Vocoder Subsystem und dem virtuellen Arturia Vocoder V.
Ein Nachteil des Moog Spectravox ist die feste Ansprechschwelle des VCAs für Highpass-Rauschen, was den direkten Vergleich erschwert. Der Moog Spectravox agiert insgesamt sehr dynamisch. Diese Eigenschaft ist jedoch nicht immer hilfreich für die Sprachverständlichkeit, besonders wegen der geringeren Anzahl seiner Filterbänder.
Drum Processing
Der Moog Spectravox überzeugt hier durch seine schnellen Envelope Follower. Im Audiobeispiel hören wir zunächst einen akustischen Drum Loop, gefolgt von einer klassischen Vocoder-Bearbeitung (Mix aus VCO und Noise). Dann zeigt der Spectravox eine seiner Stärken: Die CV-Einzelausgänge der 10 Envelope Follower. Sie ermöglichen es, ein Audiosignal in seine Bestandteile zu zerlegen und mit neuen Sounds zu kombinieren.
Im Beispiel hören wir eine zusätzliche Bassdrum (Rabid Elephant Portal), Becken aus moduliertem Noise und einen metallischen Klang aus Mutable Instruments Elements als Snare-Add-on. Für präzises Triggerverhalten bei akustischen Drums eignen sich Hilfsmodule wie Attenuatoren, Slew Limiter oder CV-Verstärker. Ich habe Doepfer A119, A170 und Behringer Abacus genutzt. Dennoch lassen sich auch ohne diese Module gute Ergebnisse erzielen, solange man mit den Lautstärkeverhältnissen am Eingang des Spectravox aufpasst.
Alternativen
Unter den Eurorack-Filterbänken finden sich Modelle wie das AJH Synths FFB914 (14 Bänder), der Behringer 914, das Verbos Bark Filter (12 Bänder), die Doepfer Fixed Filterbank A-128 (15 Bänder), der Serge VC Resonant EQ (10 Bänder), der 4ms Spectral Multiband Resonator (6 Bänder) sowie die brandneue, herausragende Graphic Resonant Filterbank von Erica Synths (10 Bänder). Im Bereich der nahezu unbezahlbaren Maschinen existierte bis vor Kurzem (2021) zudem ein beeindruckender Nachbau des legendären Moog 16-Band-Vocoders von 1978. Jedes dieser Geräte zeichnet sich durch ein einzigartiges Featureset aus, welches es für bestimmte Anwendungen hervorhebt.
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In den vorliegenden Audiobeispielen habe ich Akkorde auf meinem Casio CT401 gespielt und verschiedene Eurorack-Module als (Pseudo-)Filterbank durch S&H Zufallsspannungen moduliert. Das Ergebnis dient nicht dem Direktvergleich, sondern hebt die einzigartigen Stärken jedes Geräts und die daraus resultierenden Klangcharaktere hervor. Von Zeit zu Zeit blende ich zwischen trockenem Eingangssignal, Filterbankbearbeitung und zusätzlichem Granular-Reverb aus Mutable Instruments Clouds über, um die Klänge ein einem „produktionsnäheren“ Kontext zu präsentieren.
Vielen Dank für diesen tollen Test. Und für die inspirierenden Klangbeispiele. Ich weiß im Moment noch nicht so recht was mich mehr begeistert hat. Obwohl ich eigentlich nicht unbedingt experimentell orientiert bin. Aber bei einem Moog kann man eigentlich nichts falsch machen.
@MadMac Vielen Dank für das nette Lob! Der Spectravox ist gar nicht so experimentell, wie man vielleicht annehmen könnte. Ich wollte nur auf diese Aspekte verstärkt eingehen, da die bisherigen (zugegebenermaßen sehr gut gemachten) Video-Clips zum Gerät diese Seite kaum zeigen. Aber der Spectravox ist auch einfach ein Super-Pseudo-Phaser, wie am Anfang des Klavierbeispiels zu hören!
Danke sehr dir Toni!
Eigentlich brennt dieses Gerät seit den Moogfest Videos!
Aber irgendwie kann ich mich mit dem gehört finalen Produkt nicht anfreunden? Die TTA-296t imponiert mir weit mehr. Doch beides sind keine Anschaffungen aus der Hosentasche, wollen definitiv überlegt/individuell abgewogen sein.
(Die Doepfer Vocoder Patches sind mit der 128?)
@Anjin Sun Besten Dank. Ich wurde zugegebenermaßen anfangs mit dem Spectravox nicht warm, das änderte sich aber überraschend schnell. TTA 296t ist zweifelsohne toll. Den Spectravox muss man in den Händen halten, erst dann beginnt man das Ganze als größer als die Summe seiner Teile zu begreifen. Er ist einfach eine beeindruckende all-in-one Lösung. Billig ist er freilich nicht. Aber wenn man bedenkt, was man erhält, merkt man eben auch schnell, dass man Vergleichbares nur für mehr Geld bekommen würde.
Die Doepfer Vocoder Beispiele sind ohne meine beiden A-128 aufgenommen. Es handelt sich um das „Doepfer Vocoder Subsystem“ A-129: https://doepfer.de/a129e.htm
Ich besitze das A129-1, A-129-2, A-129-4 und leider nur ein einzelnes A129-3 (eigentlich sollte man idealerweise drei davon haben). A129-5 fehlt mir auch noch in meiner Sammlung. Falls jemand so eines mal anbietet, bitte PM an mich!
Immer wenn t-hiho testet, besteht die Gefahr, dass ich GAS entwickle für Geräte, die ich vorher nicht auf dem Schirm hatte. Ich sag dafür schon mal Danke 😀
Die Idee, einen elektronischen Schaltplan in die Innenseiten des Kartons zu drucken, finde ich irgendwie witzig. Gleichzeitig kommt die Frage auf: Wie viel hat der tatsächlich mit dem Gerät zu tun und wie (un)vollständig ist der?
@SynthNerd Vielen Dank! Auch wenn meine Jobbeschreibung nicht GAS-Entwickler beinhaltet, fühle ich mich geehrt und zugleich solitarisch: Mir fällt es in der Tat oft schwer, meine Testgeräte wieder gehen zu lassen – zu intensiv habe ich mich in kurzer Zeit mit ihnen befasst und zu sehr sind sie mir dann oft schnell ans Herz gewachsen. Den Behringer Kobol Expander habe ich beispielsweise brav zurückgeschickt, um ihn 6 Monate später doch noch privat zu kaufen… :-)
Der Schaltplan hat meines Wissens schon mit dem Gerät zu tun, ist aber hochgradig unvollständig. Das sind eher ästhetisch nette Ausschnitte. Wenngleich sie einem geübten Auge schon wertvolle Einblicke in die Idee der Filter bieten.
Danke für den Test. Ich habe den Spectravox hier schon eine Weile stehen und finde ihn richtig gut! Als Vocoder finde ich ihn dabei noch am wenigsten interessant. Aber er vereint im Grunde mehrere Moogerfooger in sich. Als Filterbank genutzt und mit dem ansteuern einzelner Bänder ist er ein CV-Murf. Die Videos auf der Moog Youtube Seite sind neben Tests wie diesem hier ein sehr guter Startpunkt, um besser zu verstehen, was eigentlich alles möglich ist.
@Basicnoise Besten Dank! Ging mir auch so (vgl. Hörbeispiele) – Vocoding ist sicher nicht die Primärdisziplin hier. Ich find ihn einfach ein tolles Mehrfach-Filter mit echt überzeugendem Klang. Und die weite Range des Oszillators ist auch echt beeindruckend und übersteigt die FM-Möglichkeiten der allermeisten Eurorack-Oszillatoren. Ähnliches fiel mir bei unserem Moog Matriarch mit VCF-FM auf – das klingt bei Moog einfach immer überzeugender als bei den allermeisten Mitbewerbern.
Toller Test mit ebenso tollen und vor allem auch sinnvollen Beispielen! :)
LG
@Jens Hecht Danke! Ich hatte auch mal wieder sehr viel Spaß beim Erstellen der Hörbeispiele. Vor allem der Vergleich mit anderen Modulen am Ende mit dem billigen Casio als Quelle. So etwas macht zwar viel Arbeit und frisst Zeit, aber ich lerne jedes Mal selbst total viel über oft verborgene Qualitäten meiner bereits vorhandenen Module. Rings hat mich hier echt nochmal überrascht. Ein ganz eigenständiger Klang, der wenig mit Filterung zu tun hat, aber einfach herrlich interessant aus den Lautsprechern tönt!
Eine sehr gelungene Vorstellung und Beurteilung des Moog Spectravox, vielen Dank!
@a.jungkunst Besten Dank auch für das nette Lob! Ich verstehe nur nicht, warum da draußen ein Modul wie dieses nicht mehr Beachtung erfährt. Es steht doch immerhin Moog drauf. Und es klingt auch hervorragend. Ich mag an Amazona gerade, dass häufiger Geräte vorgestellt werden, die nicht unbedingt Mainstream sind. Und spannende Backgroundstories, wie jetzt grade im Wavetable Special vom Kollegen t.goldschmitz und seinem V4CO Modul. Sowas hat man einfach nicht automatisch auf dem Schirm, ich fand das aber sehr inspirierend. Ich hoffe einfach, dass es anderen auch so gehen mag, denn gerade solche technologischen Randerscheinungen und Boutique-Exoten machen den Producing Alltag spannend!
@t-hiho Ich denke, der Preis und die Bedienung des Moog Spectravox schrecken einige davon ab, dieses Gerät zu erwerben. Artikel wie Ihrer oder auch das von Ihnen verlinkte Loopop-Video können dazu beitragen, solche Nischenprodukte wirklich gut zu präsentieren. Ich weiß, wie viel Zeit, Arbeit und Hingabe in solch einem Artikel stecken, zumal der musikalische Aspekt oft nicht deutlich oder eher fast gar nicht in Erscheinung tritt.
Je komplexer ein Modul ist (ich zähle jetzt Spectravox einfach mal dazu), desto schwieriger wird es, die Vielzahl an Einsatzmöglichkeiten sinnvoll zu präsentieren und diese auch in Grundzügen zu erläutern, ohne sich in Parameterfluten zu verlieren.
Ihnen gelingt das ganz hervorragend, deswegen konnten Sie mir auch den Behringer Kobol „aufschwatzen“, obwohl ich mir so gut wie nichts mehr kaufe.
Vielleicht haben Sie ja mal Lust, den schon länger angebotenen 4ms Spectral Multiband Resonator näher vorzustellen, der auch so ein Nicht-Mainstream-Dasein fristet?