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Vintage? Moog Minimoog Voyager, Analogsynthesizer (2003)

Think Big: Minimoog Voyager

8. Juli 2022
Minimoog Voyager Electric Blue

Minimoog Voyager Electric Blue

Ein Blick zurück auf 21 Jahre Minimoog Voyager

Sind wir jetzt schon so weit, dass der Minimoog Voyager als Vintage-Klassiker durchgeht? Auf den Markt gekommen ist er vor 21 Jahren, nicht genug, wenn man ihn z. B. nach PKW-Maßstäben messen würde, denn da gilt ein Wagen erst ab dem 30. Jahr nach Erstzulassung als Oldtimer. Auf der anderen Seite ist der Voyager ein direkter Nachfolger des begehrten Minimoogs und am Markt längst eine Rarität (vor allem die diversen Sonderformen, die es vom Voyager gab).

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Analog ist er durch und durch – und wen die integrierten CPU-Patches stören, der kann auch zum Minimoog Voyager Old School greifen, der gänzlich ohne Speicher auskommt. Und auch die Bedienoberfläche kommt uns bekannt vor und ist in Struktur, Haptik und Übersicht ganz auf das Vintage-Klientel ausgelegt.

Und klanglich. Da scheiden sich die Geister ein wenig, wenn es um einen Vergleich mit seinem berühmten Vorfahren, den Moog Minimoog geht. Mich persönlich hat der Minimoog Voyager immer überzeugt, aber auch viele Keyboard-Legenden nutzten den Klangboliden auf der Bühne und waren von seinem Klang begeistert. Selbst die Techno-Generation hatte den Voyager für sich entdeckt – nur die kostspieligen Anschaffungskosten standen einer hohen Verbreitung im Wege. Kürzlich hat hier im Forum Anthony Rother gepostet:

„Der MiniMoog Voyager ist stand heute für mich der beste Kompakt Synthesizer der Firma Moog.
Der Voyager ist für mich eine Nasenlänge vor dem MiniMoog.“

Frevel? Nein, ich denke nicht. Es gibt tolle Vergleichstest zwischen Voyager und Original-Minimoog und die sprechen eine ganz deutliche Sprache. Hier ein Beispiel:

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Dazu bringt der Minimoog Voyager ein gewaltiges PLUS an Features auf die Waage, die den All-Time-Klassiker dann doch ein wenig alt aussehen lassen.

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Mit diesem Artikel von Stefan Lüdde aus dem Jahr 2003 wollen wir nochmals einen Moog-Synthesizer würdigen, an dem Bob Moog himself intensiv mitgearbeitet hat.

Darüber hinaus freue wir uns schon auf eure persönlichen Erinnerungen zum Minimoog Voyager in den Kommentaren.

Euer Tyrell

Der neue Minimoog: Analogie der Kraft

Wir schreiben das Jahr 2003. Dies sind die Klänge des Synthesizers Voyager. Seine Mission: Die Welt von digitaler Kälte und unerträglicher Polyphonie zu befreien. Lichtjahre von anderen Klangerzeugern entfernt, bahnt er sich seinen Weg in ein neues Zuhause.

Monophonie in ihrer ganzen optischen Pracht

Und nach einem Tag im schönen UPS Auto hatte er es auch schon gefunden: Bei mir. Da stand er also: Schwer wie zehn Dutzend Softsynths und mit dem Charme des Armaturenbretts eines russischen Mähdreschers: Der Moog Voyager.

Schnell jetzt. Wo ist der Strom? Die Klinkenkabel? Das Telefon klingelt und wird ignoriert. Puls: Erhöht. Die Frisur sitzt. Sanft gibt der Power-Schalter unter meinen gierigen Fingern nach. Die ersten Töne. Bumm! Das war fett !

Minimoog Flachmann

Genau so solide wie der erste Ton ist auch das optische Erscheinungsbild. Der „Reisende“ ist sehr gut verarbeitet und die Potis vermitteln ein angenehmes Gefühl. Tastatur und Steuerräder lassen nuancenreiches Spiel zu und sind wie geschaffen für einen Leadsynth. In der Mitte prangt ein üppig dimensioniertes Touchpad. Dazu später mehr. Dem ganzen die Krone aufsetzen kann man mit der Signature Edition: Weil Blau bekanntlich glücklich macht, sind dort die Handräder in eben dieser Farbe illuminiert. Das Gehäuse gibt’s dann wahlweise in einer von drei Holzsorten und – edel geht die Welt zugrunde: das Voyager Schild ist vergoldet. Wer einfach nur spielen will, kann getrost zu Standard-Variante greifen; technisch sind nämlich beide identisch.

Wirft man einen Blick auf die Rückseite, offenbart der Voyager eine seiner Lieblingsseiten: Unzählige CV-Buchsen laden zu fußgerechten Modulationen ein. Ob Volume, Panning oder Filter – viele wichtige Spielmacher lassen sich per pedes kontrollieren.
Verarbeitung und Material lassen keine Wünsche offen. Aber bei diesen Preisgefilden haben wir auch nichts anderes erwartet.

Schwinger Club – Die Oszillatoren desVoyagers

Wie schon sein Großvater verfügt der Voyager über 3 Oszillatoren. Allerdings arbeiten diese im Enkel erfreulich stimmstabil. Ein großes Manko des Minimoog ist damit vom Tisch. Der Grundklang dieser drei heiligen Könige ist so kräftig und strahlend, dass eine Schwingungsform aus Virus und Co. regelrecht niedlich dagegen wirkt.
Eine Besonderheit stellt die Möglichkeit dar, zwischen den Grundformen Dreieck, Sägezahn, Rechteck und Puls stufenlos überblenden zu können. Die Zwischenformen erweitern das Klangspektrum enorm und klingen nicht minder beeindruckend.

Die linke Seite des Panels (Minimoog Voyager White Edition)

Die Oszillatoren 1 und 2 lassen sich synchronisieren. Simple FM beherrscht der Voyager auch: Der dritte Oszillator dient auf Knopfdruck als FM-Quelle für Oszillator 1. Das eröffnet Raum für metallische Klangspektren. Außerdem lässt er sich von der Tastatur abkoppeln und kann dann als zweiter LFO fungieren.


Insgesamt sind die Ausgangssignale der Oszillatoren verdammt hot. Bei entsprechender Einstellung im Mixer lassen sich dem Filter so bereits übersteuerte Signale zuführen, was zu herrlich brachialen Klängen führt. Am I evil?

Apropos Mixer: Der Klang der Oszillatoren kann hier noch mit weißem Rauschen und/oder einem externen Monosignal angereichert werden. Letzteres ist besonders beliebt, kann man doch das interne Signal wieder dem Input zuführen und so schneidende Leads par excellence erzeugen.

Aromaporen – die Filter des neuen Minimoogs

Wenn es ein Synthie-Filter gibt, das wohl ohne mit der Wimper zu zucken, als das Filter schlechthin bezeichnet werden kann, dann das 24 dB Tiefpass aus dem Minimoog. Der Klang ist weich, plastisch und unerreicht. An Bord des Voyager befinden sich gleich zwei Filter. Und jedes ist ein Hochgenuss. Natürlich verfügen beide über 24 dB Flankensteilheit. Filter Nummer 2 kann wahlweise auch als Hochpass operieren. Die Filter lassen sich auf zweierlei Art verschalten: Zum einen können zwei Tiefpässe parallel an die beiden Stereoausgänge geroutet werden. Hier erreicht man herrlich breite Sounds. Mittels „Spacing“-Regler kann die Eckfrequenz des zweiten Filters gesteuert werden, was bei extremen Einstellungen zu wunderschönen Panorama-Effekten führt.

Die rechte Seite des Panels (Moog Voyager White Edition)

Zum anderen können Tiefpass und Hochpass hintereinander arbeiten. Hier erfolgt die Routung des Signals nicht getrennt an die Stereoausgänge, womit es insgesamt mehr „mono“ und noch direkter klingt. Der “Spacing”-Regler steuert die Frequenz des Hochpassfilters und bietet komplett aufgedreht quasi einen Bandpass.

Wie nicht anders zu erwarten, beherrscht das Tiefpassfilter Selbstresonanz. Diese schmatzt und fiept so herrlich, wie es halt nur ein analoges Filter bieten kann.

Etwas bedauerlich finde ich lediglich die Tatsache, dass das Schrauben am Resonance-Regler beim Hochpass vergebene Liebesmüh ist: Das Hochpassfilter arbeitet ohne Resonanz.

Die Hüllkurven des Analogsynthesizers

Der Voyager hat zwei Standard ADSR-Hüllkurven an Bord: Eine für die Lautstärke und eine fürs Filter. Im Gegensatz zum Minimoog jeweils mit einer eigenen Release-Phase. Die Hüllkurven sind schnell genug, um ordentlich perkussive Klänge möglich zu machen. Vor allem Bässe gelingen, natürlich auch dank des wahnsinnigen Filters, wie bei kaum einem anderen Synthesizer. Gehör schenke man auch der Kick-Drum im Demosong.

Schwinger-Club die Zweite – der LFO

Wollte man im alten Moog niederfrequent oszillieren, musste man den dritten Oszillator opfern. Nun, der Opferstock hat seinen Weg auch in den neuen Voyager gefunden. Aber wer wird denn, angesichts einer komplett eigenständigen LFO-Sektion?

Der LFO erzeugt Dreieck- und Rechteck sowie „Sample and Hold“ („S&H“) mit einer Frequenz von 1 bis 50 Hz. Nicht der schnellste seiner Art, aber ausreichend. Gerade „S&H“ ermöglicht außergewöhnliche rhythmische Modulationen. Der LFO lässt sich zur MIDI-Clock synchronisieren.

Centerpiece für Modulationen

Die Voyager Modulationen

Modulation wird beim Voyager großgeschrieben. Er ist durch und durch Performer und allein die Pedalanschlüsse auf der Rückseite bieten eine schier unerschöpfliche Spielwiese.

Mit dem Touchpad lassen sich Frequenz, Resonanz und Spacing des Filters steuern. Es reagiert sehr nuanciert und ist sogar druckempfindlich. Aufgrund der Feinfühligkeit sind sehr feine Klangverbiegungen möglich, es bedarf aber auch einiger Schulung der Feinmotorik, um das Touchpad musikalisch sinnvoll einsetzen zu können.

Die Modulation des LFOs lässt sich zwei Modulations-Bussen zuteilen. Bus Nummer 1 kommt am Modulationsrad zum Einsatz. Bus Nummer 2 arbeitet entweder als dauerhafte Modulation oder regelt die Stärke durch ein Pedal.

Beleuchtete Plexiglas-Wheels (optional)

Beide Busse können ihre modulierende Kraft entweder für die Tonhöhen der Oszillatoren, Frequenz der Filter oder den Schwingungsform-Parameter der Oszillatoren einsetzen.

Mit der „Shaping“-Funktion lässt sich die Modulationsstärke noch erhöhen; dies geschieht mittels Filterhüllkurve, Anschlagdynamik oder auch via Aftertouch.

Die Auswahl der Modulationsquelle erfolgt mit dem „Source“-Regler. Zur Auswahl stehen die drei LFO-Schwingungsformen, der dritte Oszillator, Rauschen oder eine externe Modulationsquelle. Mittels Display und der darunter befindlichen Taster kann das Edit-Menü aufgerufen werden, wo weitere Modulationsquellen und -Ziele festgelegt werden können. Das Verknüpfen der Quellen und Ziele gestaltet sich einfach und ist auch unter ungünstigen Lichtbedingungen prima durchführbar, was den spontanen Live-Charakter des Gerätes unterstreicht.

White Edition in voller Pracht

Der Klang des Moog Voyagers

Wenn der teure Grundklang dreier Oszillatoren und saftige Filter miteinander verschmelzen und sich zu einer Klangwand auftürmen, die alles Virtuelle deklassiert, dann heißt die Antwort: Moog Voyager. Drückende Bässe, schneidende Leads oder sanfte Hörner – der Voyager beherrscht das ganze Spektrum analoger Klangkunst. Er klingt anders als die analoge Konkurrenz und hebt sich durch seinen runden bis brachialen Grundklang wohltuend von der Masse ab.

Moog Voyager in der Gold-Edition für 12.000,- Euro

Verbesserungsvorschläge für den Voyager

Eine Meckerecke bei einem Moog?

Gibt es bei einem derartigen Gerät überhaupt Bugs? Oder sind das nicht alles konzeptbedingte Vorzüge echter Schaltkreise? Wie dem auch sei, ein paar Dinge trüben dennoch etwas das Bild. Glücklichweise sind alle in der Software verwurzelt und so durch Updates behebbar.

Beim Durchschalten der Presets bleibt gelegentlich die Release-Phase des vorangehenden Sounds hängen und der nächste Sound tönt dann bereits drauf los. (Anm. des Herstellers: Das ist durch die analoge Schaltung bedingt und läßt sich nicht anders lösen, also kein Fehler oder Bug! …die Redaktion). Und wenn ich schon dabei bin: Resonanz für das Hochpass-Filter wäre doch auch schön, oder?

Aber dies wird sich wohl nicht durch ein Software-Update integrieren lassen. Für die Software zeichnet übrigens Rudi Linhard der Firma Lintronics verantwortlich, der für seinen schnellen Support bekannt ist. Rudi arbeitet mit Hochdruck an Software-Updates für den Voyager und man darf gespannt sein, welche Features noch integriert werden. Laut deutschem Vertrieb ist noch nicht mal 1/3 der Software fertiggestellt.

Die Rack-Alternative: Minimoog Voyager RME

Den Minimoog Voyager gibt es auch als Desktop-Version ohne Tastatur und ohne Touch-Pad, in einem Holzrahmen unter der Bezeichnung Minimoog Voyager RME. Die Tischversion ist technisch identisch mit der Tastaturversion. Somit ist diese handliche RME-Version für den einen oder anderen eine echte Alternative. Gerade wenn es um Platz geht und man trotzdem auf vollen Analogsound nicht verzichten möchte.

Die sogenannte Stage-Edition hat den größten Vintage-Charme

Lieferumfang

Performer Edition:
Instrument mit weißen Rädern, Handbuch, Netzkabel, 2 Jahre Garantie

Signature Edition:
Instrument mit blauen Plexiglas-Rädern, Handbuch, Netzkabel, Gigbag, Littlite-Aufstecklampe, 4 Jahre Garantie mit zwei kostenlosen Werkskalibrierungen

Optionales Zubehör

  • Performer Edition mit blauen Plexiglas-Rädern Aufpreis: EUR 135,00
  • VX-351 Control Voltage Expander für Voyager EUR 279,00
  • Littlite-Aufstecklampe EUR 42,00
  • EP-1 Expression Pedal EUR 45,00
  • Gigbag EUR 109,00
  • SKB Flightcase EUR 279,00
  • Standard Flightcase EUR 209,00

Der Moog Voyager on YouTube

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Fazit

Das Raumschiff ist gelandet! Nach unzähligen Ausflügen in die Virtualität holt einen der Voyager wieder auf den Boden des Klangs: pure, schiere Kraft. Gute Analogtechnik spielt nach wie vor in einer anderen Liga. Den Voyager dabei als Synthesizer zu bezeichnen, wird ihm nicht gerecht; Synthesizer sind sie doch heute alle. Der Voyager ist mehr, er ist ein Instrument – ein Prädikat, was man selten mit Keyboards in Verbindung bringt. Der neue Moog reiht sich ein in die Riege seines Vorgängers, einer B3 oder einer Les Paul. Die marginalen Kritikpunkte fallen da nicht ins Gewicht, zumal sie durch simple Software-Updates behoben werden können. Zweifelsohne eine Anschaffung fürs Leben.

Für praktisch veranlagte Keyboarder ist die Desktop-Version Voyager RME aber eine echte Alternative. Bietet sie doch den selben Umfang an Möglichkeiten – eben nur ohne Touch-Pad und Tastatur.

Inwiefern man bereit ist, dafür fast 4.000,- Euro aus der Haushaltskasse abzuzweigen, muss jeder selbst entscheiden bzw. wohl argumentiert dem Haushaltsvorstand anderweitige Verzichtspläne unterbreiten. Zur Not fällt halt der Urlaub flach und die Familie stimmt monophon begleitet ein: Bon Voyager!

Plus

  • voller, analoger Klang der Extraklasse
  • vielfältige Modulationsmöglichkeiten
  • geniales Touchpad
  • massive und edle Verarbeitung

Minus

  • Hochpass ohne Resonanz

Preis

  • Ladenpreise 2010:
  • normale Ausführung: 2.899,- Euro
  • Electic Blue Version: 2.999,- Euro
  • Fire Mahagoni Version 2.999,- Euro
  • Desktop Version Voyager RME 2.099,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    ukm

    Bei mir steht die Anniversary Edition. Gut klingt der schon, aber einen Vergleich mit dem Sound von Manfred Manns Model D im Ohr hat er bei mir nicht bestanden.
    Ab einer bestimmten Version konnte man ohne Hardware-Upgrade auch das OS nicht mehr updaten.

  2. Profilbild
    suwannee 2

    Schon schön diese Edelkisten. Klar macht das Sound schrauben so mächtig viel Spaß. Okay, es gibt auch ein oder zwei Kritikpunkte. Da wären zum Beispiel die zwei Modulation Räder, warum nur. Die Filter wird man wohl eher mit Aftertouch ansteuern müssen, um richtig virtuos los zu legen. Der Preis bei an die 4000 € ist für die meisten kreativen Musikern allerdings ein Problem. DJ und Techno juckt der Preis nicht die verdienen sich mit wenig Einsatz eine goldene Nase. Die Kundschaft hat andere Prioritäten. Da gehts nur um Dröhnung ob mit Lautstärke oder …… . Schade das es vielen Musikern verwehrt bleiben wird. Bei Erben und Wohlstandskindern sind 4000 € ja wirklich kein Betrag. Ich hoffe nur die Firmen die solche Dinge bauen, bleiben am Ball. Was waren die alten Zeiten doch toll. Geniale Musiker, Tüftler und und richtige Musik!

  3. Profilbild
    Anthony Rother AHU

    Ich liebe meinen Voyager.
    Ich hatte auch den Model D Reissue und der klingt wirklich fantastisch.
    Aber der Voyager ist für meinen Geschmack flexibler im Sound und die MIDI CC Steuerung für Studioproduktion ist toll, dazu kann man die Sounds speichern, etc.

    Die Liste mit dem mehr an Möglichkeiten vom Voyager gegenüber dem Model D ist schon lang.
    Ich habe den Model D dann wieder verkauft.
    Zu mir passt der Voyager besser.

    Stand 2022 ist das Voyager OS bei Version 3.6 mit vielen Bug Fixes und vielen neuen Möglichkeiten.
    Mit der letzten Hardware Version können 1024 Sounds gespeichert werden.

    Ich habe auch das Slew Rate Update machen lassen wodurch die Oszillatoren bzw. das Filter vom Voyager brillianter ist.
    Das Slew Rate Update gibt es aktuell bei Rudi Linhard (Lintronics).
    Ich habe auch ein Hardware Update gemacht um 1024 Sounds speichern zu können.

    Vielleicht müsste man mal einen Artikel über den technischen Stand vom Voyager im Jahr 2022 machen 😁

    Hat Spaß gemacht den Artikel zu lesen und ich werde gleich nachher meinen Voyager einschalten und mit einem Hardware Sequenzer ein paar typisch monotone FM Sequenzen schrauben 😀

  4. Profilbild
    a.jungkunst AHU

    Ich habe noch eine Signature Edition von 2002 in der Ecke stehen und komme, da es sich um ein Gerät der ersten Auflage des Voyager handelt, auf 20 Jahre Voyager, nicht 21.
    Wie die Zeit vergeht!

    • Profilbild
      Bernd-Michael Land AHU

      @a.jungkunst Mein (Signature-) Voyager ist von 2002 und mit der SN #58 einer der ersten in Deutschland (Die SN #01 bis #50 waren bei Moog für diverse VIPs reserviert).
      Der Voyager steht seit 20 Jahren ganz brav neben meinem Minimoog SN #7406 und die haben sich auch lieb.

      Klanglich schwinden die Unterschiede, wenn man den Voyager auf die Möglichkeiten des Mini reduziert, also Filter-Spacing mal beiseite läßt und nur Mono spielt.
      Eine echte Bereicherung ist außerdem die Slew Rate Modification von Lintronics, die bringt den Voyager nochmals etwas näher an das alte Vorbild heran.
      Müßte ich mich zwischen den beiden entscheiden und dürfte nur einen auf die einsame Insel mitnehmen, dann wäre das ganz klar der Voyager!
      Die relativ geringen klanglichen Unterschiede sind nichts im Gegensatz zu den erweiterten Möglichkeiten, wie das Touchfeld (ja Leute, nutzt das Ding mal richtig, es ist toll!), das Filter und den LFO.

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Für mich der beste Moog. Habe ich dem Bob auch gesagt. Der hat 3 meiner 7 Desktops und 2 meiner Keyboards handsigniert. Netter, begnadeter Typ gewesen. Kaufe über die Jahre immer mal wieder welche gebraucht, weil die so gut sind und günstig zu haben waren. Die Preise ziehen an. Ist ok, denn die Kisten sind es wert.

  6. Profilbild
    defrigge AHU

    Mein Voyager RME gehört wie der Prophet 6 zu den neuen Klassikern, die ich nie verkaufen würde.

    Zuerst war ich enttäuscht, dass der Voyager nicht ganz die rohe Brutalität des Model D Sound hat. Dann ging es mir wie Anthony Rother: im praktischen Gebrauch fügte sich der Voyager – bei immer noch mächtig-warmem Moog-Sound – beim Aufnehmen viel besser in Mixe ein, er kann klanglich flexibler deutlich mehr als das Model D (Filter, Hüllkurven, Modulationsmatrix, LFO neben 3 Oszillatoren etc.) und bewahrt diese größere klangliche Vielfalt auch noch in genügend Presets zum schnellen Abrufen auf. Und er hat in seinem eigenen Grundklang auch Stärken gegenüber dem Model D und nicht nur Defizite.

    Einen beträchtlichen Teil des direkteren, höhenreicheren Model D Sounds hat mir Rudi Linhard durch die „Slew Rate Modifikation“ zurückgebracht, so dass der Voyager nun für meine Ohren das Beste aus beiden Welten gut unter einer Haube hat. Heute würde ich meinen Voyager RME jedem Model D Reissue vorziehen, einfach weil ich ihn viel umfangreicher praktisch einsetzen kann. Und er klingt für mich auch eine ganze Klasse besser als alle heutigen Moog Sub 37 etc., die für meinen Geschmack zu höhen- und obertonarm daher kommen und nur noch den unteren warmen Frequenzanteil der klassischen Moogs abbilden. Die Dinger klingen für mich nicht annähernd so knackig wie mein Voyager.

  7. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    Gibt es beim Voyager Modelle die softwaretechnisch abstürzen? Mir ist nämlich genau das auf der Messe passiert. Gut das aber der Moog-Vertreter kurz nach mir diesen bedient hat, denn bei ihm ist es dann geschehen und kurz zuvor ging er bei mir noch einwandfrei. Glück gehabt! Zugegeben wusste man zu dieser Zeit noch nicht die Besonderheit dieses Gerätes einzuschätzen. Etwa 18 Jahre später sollte dann ein Moog mein eigen werden. So geschehen (Matriarch). Schön die verschiedenen farblichen Modifikationen des Voyager. Besonders die Blue-Edition hat es mir angetan. Leider ist der Gebrauchtmarkt dbzgl. rar gesät. Sparfüchse können zum aktuell erhältlichen Behringer PolyD greifen. Auch das muss erwähnt werden meiner Ansicht nach. Nur der Vollständigkeit halber.

    • Profilbild
      Markiman

      @Filterpad Ich habe einen Voyager aus der Select Serie und der ist nach vielen Jahren aufgrund eines Firmwareupdates komplett abgestürzt und hatte bei einigen Funktionen einen Totalausfall.
      Nach längerer Recherche im Netz bin ich dann im Moog-Forum darauf gestoßen, dass bei einer bestimmten Seriennummern-Reihe wohl teilweise die ICs falschrum auf die Platine gelötet wurden. Daraufhin habe ich Kontakt mit EMS aufgenommen und dann wurde mein Voyager von Rudi Linhard auf Kulanz wieder fit gemacht. Und da der Meister schon mal dran war habe ich mir auch gleich die Slew Rate Modifikation von ihm einbauaen lassen.
      Jetzt ist es wieder ein wunderbares Instrument, das noch besser klingt wie zuvor.

  8. Profilbild
    SkandinAlien

    Danke für den Artikel! Ein gutes Beispiel dafür das ich sage das ich „Nerd-Porn“ gucke wenn meine Frau mich fragt was ich denn da so intensiv lese 😁

    Für mich war der Voyager immer das Lustobjekt aus dem Hause Moog, aber immer unerreichbar dank sehr schmalen Budgets. Ich durfte den Voyager über die Jahre einige Male spielen und konnte mich immer sehr schwer davon trennen. Eine Neuauflage zum Originalpreis wäre mir sehr recht 😬

    • Profilbild
      Filterpad AHU 1

      @SkandinAlien SkandinAlien: Da ja Moog seit dem Voyager und Little Phatty wieder (unter anderem seiner Tochter zu verdanken), seit her auf dem Synthmarkt präsent ist, gibt es einige Alternativen. Soviel ich weiß sind die Osz. der aktuellen unter anderem vom Voyager entnommen. Bei Grandmother/Matriarch ist es meines Wissens nach so. Diese liegen beide unter 2000€. Die Möglichkeiten sind klasse und die Bauqualität ist super. Es lohnt sich also ein Blick in die Gegenwart. 😁 Übrigens ist das der Grund warum ich mir einen zugelegt habe. Die Gebrauchtpreise waren für Voyager zuletzt gesalzen und die Phattys hatten bauliche Mängel. Der Traum blieb bestehen. Aber die Sub (Subsequent),-60er (Subharmonicon, DFAM) und „Damen-Serie“ (Matriarch/Grandmother) sind klasse und preislich bei weitem noch nicht im Museum angesiedelt. Kostet alles (deutlich) unter 2k Neu. Rock it!

  9. Profilbild
    mdesign AHU

    schön und unterhaltsam geschriebener artikel mit viel info.

    ich hab meine minimoog-nostalgie mit einem behringer poly D kuriert. der tut es für meine zwecke. ich fand den voyager immer spannend. allerdings ist der ansatz, gleichzeitig minimoog und minimoog-weiterentwicklung zu sein (also quasi vergangenheit und zukunft in einem gerät), problematisch. ich habe nie verstanden, wo der voyager denn nun eigentlich hin will. das kommt im artikel auch gut zum ausdruck. der minimoog war gut, wie er war. und der voyager ist ein voyager und kein minimoog.

    • Profilbild
      defrigge AHU

      @mdesign Wie schon oben geschrieben: der Original Mini hat einen einzigartigen Druck-Sound. In jeder anderen Hinsicht ist der eigenständig klingende Voyager, besonder mit der Slew Rate Modifikation von Rudi Linhard, die den Punch nahe ans Model D bringt, dem Model D haushoch überlegen. Ich denke, sie wussten genau, wo sie hinwollten, und ich wollte und will selber ganz sicher genau da auch hin. :-)

      Der Behringer Poly D hat den Model D Punch übrigens ganz und gar nicht und klingt absolut handzahm (braver als jeder Voyager). Das liegt anscheinend daran, dass sie für die Polyphonie das komplette gain-staging runtergefahren und vermurkst haben. Jeder normale Behringer Model D klingt m.E. deutllich mehr nach Mini D als der Poly D.

      Und die aktuellen Moogs riegeln alle für meine Ohren den Cutoff viel zu früh zu und lassen die Höhen und den Obertonreichtum früherer Moogs (bis einschließlich Little Phattys) vermissen, die mit offenem Cutoff ein ganz anderes Spektrum abdecken. Sie klingen trotzdem gut und sind prima einsatzfähig, aber mir alle im Grundcharakter zu dunkel-mollig statt strahlend-moogig.

      • Profilbild
        SynthNerd AHU

        @defrigge Stimmt, der Poly D kommt an sein Vorbild nicht heran. Aber er ist im Vergleich zum Behringer Odyssey noch brauchbar. Mit letzterem konnte ich dagegen absolut garnichts anfangen,
        Wenn der kleine Behringer Model D es besser macht, dann werde ich mir den wohl doch noch mal näher ansehen bzw. anhören. Danke für den Tip.
        Dass die aktuellen Moogs obenherum dünner sind, ist auch mein Eindruck und dass sie trotzdem gut klingen auch. Der sub37 ist nach wie vor einer meiner Lieblinge.

      • Profilbild
        Filterpad AHU 1

        @defrigge defrigge: Sehr interessant und informativ. Das könnte der Grund sein warum ich immer mit dem Equalizer (Software) Höhen zugeben muss damit der Sound sich im Mix einfügt. Bei meiner Leserstory schrieb ich ja, dass ein 2-Band EQ noch gut täte bei der Damen-Serie. Aber egal, die Bauqualität macht es wieder weg. Es bleiben einfach tolle Geräte.

  10. Profilbild
    xtront

    Ich hatte vor etlichen Jahren einen Voyager mit Slew Rate Mod, Lunar Beleuchtung und Walnuss Holz. Qualitativ, klanglich und optisch über jeden Zweifel erhaben. Davor hatte Studio Electronic SE-1x Awave Edition und MacBeth Dual Oszillator mit Backend Filter und davor Creamware ASB Minimax. Nach dem Voyager folgten noch MacBeth Micro Mac zum Schluss der Behringer Model D.

    Mit dem SE-1x würde ich heute ganz anders arbeiten als es 2008/2009 der Fall war. Dennoch, ich musste für mich selbst feststellen, Synths die dem alten Minimoog entsprechen (wollen) klingen quer durch die Bank gut bis ausgezeichnet, jedoch sind diese oft einfach langweilig hoch zehn! Zwei Hüllkurven, vielleicht 1-2 LFOs… Ich liebe analoge, subtraktive Synthesizer nur das Moog Thema ist für mich so zzzZZZ.

    • Profilbild
      defrigge AHU

      @xtront Na klar sind die Moogs recht einfach gestrickte Kisten. Aber drei dutzend sehr deutlich unterscheidbare Sounds aus einem einfachen Moog (gleich ob Voyager, Little Phatty oder Model D), die man dann im Spiel lebendig anpassen kann, finde ich für meine Zwecke einfach unersetzlich musikalisch brauchbar und einsetzbar. Das langweilt mich auch auf Dauer so wenig wie ein guter Rhodes- oder Wurly- oder Flügel-Sound.

      Und für die Experimentiervielfalt gibt’s ja genug andere monophone und polyphone Synths. Ich würde im Zweifel aber eher auf die als auf so einfache Synths wie meine Moogs oder meinen Prophet 6 verzichten – denn letztere funktionieren für meinen Geschmack einfach in sehr vielen musikalischen Kontexten unerschöpflich erstklassig gut.

      Das hängt aber auch von der Art Musik ab, die man macht. Es gibt Musikstile, in denen ständige klangliche Veränderungen von Arpeggien, FX-Sounds etc., wichtig sind, weil Rhythmen und Harmonien relativ anspruchslos durchlaufen.

  11. Profilbild
    Bernd-Michael Land AHU

    einzigartig guter Synthesizer.
    Verbesserungswürdig wäre nur dieser doofe BNC-Sockel für die Schwanenhals-Lampe. Die bleibt nämlich nie dort, wo sie hingehört und Rudis Trick mit einem zusätzlichen kleinen Gummi hält auch nur ein paar Wochen. Man muss die beim Transport ja immer rausnehmen, hier wäre eine Lösung mit XLR-Sockel besser gewesen. Aber egal, irgendwann baue ich das mal um.

  12. Profilbild
    Violator

    Wenn ein Synthesizer den Minimoog ersetzen kann, dann ist es der Minimax von
    Und das sogar noch polyphon!
    Der Voyager hat auch seinen Reiz, aber bestimmt nicht als „Minimoog Ersatz“.

  13. Profilbild
    Nik Elektrik

    Mein schönster Synthesizer ist ein Voyager Select Series in wunderschönem Ahorn, Panelbeleuchtung in goldgelb.
    Nicht ganz unwesentlich neben der Optik: Sahniger Moog-Sound, reichlich Speicher, Dualfilter, XY-Pad, zahlreiche Anschlüsse. Insgesamt ein Hammer-Performance-Instrument und moderner Klassiker. Lange vor DSI, Sequential, KARP und Co. für mich einer der ersten zeitgemäßen Vintage-Reissues. Und dann gegenüber dem original Model D ein ziemlicher Evolutionsschritt nach vorne. Ich liebe ihn heiß und innig! Übrigens genauso wie den Sequential Pro-3, der eine fantastische Alternative und/oder Ergänzung ist.

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