Das Einschleifen in einen seriellen FX-Loop als regelbarer Mastervolume fällt damit unter den Tisch, allerdings hat ein Wah-Wah und ein Verzerrer ohnehin nichts hinter der Vorstufe verloren. Hat man sich aber erst einmal an den verkürzten Regelweg gewöhnt und seine Spielweise dem Produkt angepasst, löst sich das Ungewohnte in Wohlgefallen auf.
Die integrierte Distortion-Einheit hält einen dagegen schon etwas mehr auf Trab. Der schon bei geringen Gain-Werten sehr stark komprimierende Verzerrer wollte mir zu Testbeginn mit seinem sehr starken Basshub erst mal das Leben etwas schwerer machen. Mit zunehmender Arbeitszeit wandelte sich das Ganze jedoch in einen angenehmen Zusatzkanal für den Amp, sofern man gewillt ist, an der Klangregelung des eigenen Verstärkers zu schrauben.
Vom Ansatz her darf man keinen feinfühlenden Overdrive erwarten, vielmehr entpuppt sich die Zerre als moderates Metal-Brett oder kräftiger Hard-Rock Anschieber. Aber wie gesagt, der unbehandelte Bassbereich, kombiniert mit einem kräftigen Hochmitten-Boost will kontrolliert werden. Hat man dies allerdings im Griff, entpuppt sich auch der Verzerrer als echte Bereicherung. Zudem lässt sich der Verzerrungsgrad sehr schön mit dem Volume-Regler der Gitarre kontrollieren.
Die unbearbeiteten tiefen Frequenzen machen den Wah-Wah übrigens auch für Bassisten interessant. Eine Eigenart, welche meines Wissens nach vielen, wenn nicht allen Morley Pedalen zu Grunde liegt. Ich meine mich daran zu erinnern, den damaligen Metallica-Bassisten Jason Newsted live mit einem Morley Pedal gesehen zu haben. Was er allerdings damit live anstellte, lassen wir mal besser außen vor.
