ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Motu 16A, Audiointerface mit AVB

(ID: 91171)

Kleiner Nebentest: 828x gegen 16A

Seit gut einem Monat habe ich meine guten und langjährigen Arbeitstiere Motu 828 Mk 2 und 828 Mk 3 gegen eine neue Kombination ausgetauscht: Motu 828x und 8pre. Nun hatte ich also die Möglichkeit, das 16A mit dem 828x gehörmäßig zu vergleichen. Über Word Clock hatte ich beide Interfaces miteinander synchronisiert und identische Aufnahmespuren gleichzeitig auf die Ausgänge von 16A und 828x geschickt. Obgleich rein von den technischen Werten das 16A noch einen guten Zacken bezüglich Wandlerdynamik zulegen kann, löst bereits das 828x sehr fein und detailliert auf und hat definitiv keinen klanglichen Nachteil zum großen Bruder. Schaltet man zwischen den beiden Interfaces bei identischem Klangmaterial um, muss man sich einen Unterschied schon irgendwie einbilden, denn gehörmäßig ist kaum einer vorhanden.

ANZEIGE
Vom Klang sehr dicht beisammen, die Einhörner

Vom Klang sehr dicht beisammen, die Einhörner

Für wen ist das 16A die richtige Wahl?

Speziell das 16A ist besonders für die Leute unter uns interessant, die gerne mit einem analogen Mischpult arbeiten und von dort aus viele Einzelsignale per Direct Out oder Subgruppen aufzeichnen wollen. Sprich: Für die Leute, die einfach eine digitale Mehrspurmaschine im Rechner brauchen. Aber auch im reinen Computerstudio ist das Gerät für analoge Ausspielwege zu externer Peripherie wie Hallgeräte, Delays und auch Dynamikprozessoren gut einzusetzen.

Aufgrund der erstklassigen Klangeigenschaften ist das Motu 16A erste Wahl für jedes professionelle Tonstudio, durch die Vernetzungsmöglichkeiten per AVB ist das Ganze auch äußerst zukunftssicher. Wenn also die goldenen Schallplatten (gibt es eigentlich schon goldene MP3s?!) von der Studiowand strahlen und sich das Bankkonto dickt und man den innigen Wunsch zur Vergrößerung verspürt, dann ist das 16A wie auch seine Brüder ein guter Ausgangspunkt.

Sogar als Livepult kann man das 16A und seine Geschwister 1248 und 8M verwenden, da man die Geräte direkt auf der Bühne positionieren kann und sich dann entweder eine einzelne Thunderbolt-Leitung von der Bühne zum FOH-Platz legt oder per WLAN-Router die Steuerung des Software-Mixers drahtlos aufbaut. Die Bedienung per Maus und Bildschirm (oder iPad) ist natürlich Geschmackssache, da der haptische Zugriff auf richtige Regler fehlt, aber grundsätzlich ist es machbar. Und dadurch natürlich extrem platzsparend.

ANZEIGE

Zum Schluss

Puuuh, es ist schon komplex, das Motu 16A Audiointerface, Software-Mixer, Monitor-Mixer und AVB-Glied. Alles ist mit weitreichenden Möglichkeiten ausgestattet und bis auf die bei ausgiebiger Verwendung etwas knappen DSP-Ressourcen (gleichzeitige Verwendung von Hall, vielen Kompressoren und zahlreichen EQs bei 96 kHz) wirkt nichts gespart. Dementsprechend wird aber auch die Geduld zur Einarbeitung gefordert, die dann aber mit einer sehr stabilen und praxisgerechten Performance belohnt wird. Hat man alles für seine Zwecke vorbereitet, läuft es wie geschmiert.

 

16A front

ANZEIGE
Fazit

Ein äußerst ernstzunehmender Konkurrent für die etablierte Oberklasse stellt das Motu 16A dar, das von seinen technischen Werten und vom Klang wie der Performance kaum Wünsche offen läßt. Lediglich das Fehlen einer MIDI-Schnittstelle ist schade und die Pegeldarstellung auf dem Display ist schon arg klein geraten.

 

Plus

  • exzellente Klangeigenschaften
  • Performance
  • Vielseitigkeit

Minus

  • keine MIDI-Schnittstelle
  • Pegelanzeigen sehr klein

Preis

  • Ladenpreis: 1.444,- Euro
ANZEIGE
Forum
  1. Profilbild
    vssmnn AHU

    ADAT TOSlimnk funktionierte auch Mehrkanal mit LWL ohne Finanz-Orgie, und das bereits vor 20 Jahren mit 96 KHz und 24 Bit.
    Ein Grund, warum das System so erfolgreich war, war das Preis-Leistungs Verhältnis und der „easy to use“ Faktor.
    Man sieht schon an der implemenierten „Verlegenheits“- USB Schnittstelle, daß man sich selbst nicht mehr sicher ist mit der Donnerkeil Schnittstelle..
    Profis setzen eh schon seit geraumer Zeit auf MADI, da reicht ein popeliges Koax Kabel zu, das kann mehrere hundert Meter lang sein, ohne zu verarrmen und mit einem MADI Router kommt man, wenn man es denn braucht, auf ein paar hundert Kanäle.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @vssmnn Hallo Vssmnn,

      MADI spielt seine Vorteile eher in Liveumgebungen aus. Die Verlegenheits USB Schnittstelle ist für diejenigen gedacht, die keinen Donnerkeil haben. (Windows, ältere Macs)

      Das für MADI popeliges Koax Kabel reicht wage ich zu bezweifeln, da gibts gewaltige Qualitätsunterschiede. Ausserdem ist bei KOAX bei 100 Metern Schluss und dann kommt Glasfaser. Beide Übertragungsarten kosten in der Profioutdoorqualität richtig Geld, da hier keiner ohne Redundanz arbeitet. Da in der Regel so ein Kabel als Multicore eine Einzelfertigung ist. Was du im Homestudio verlegst ist mehr oder minder irrelevant, da zwischen Konsole und Aufnahmeraum keine 100 Meter liegen.

      Die 180 € für das optische Thunderbolt Kabel gehen in Ordnung, wenn ich das Geld sparen will, richte ich mir meinen Recording Zweig so ein das ich mit den Kabellängen hinkomme.

      Zur Not kann ich einiges mit AVB erschlagen, wenn ich das richtige Cat auf Putz oder unter Putz verlegt habe, aber auch da kriege ich das nicht für einen Appel und Ei.

      Grüße

      • Profilbild
        vssmnn AHU

        @TobyB auch komplette Studio-Verkabelungen sind seit Jahren i.d.R. mit MADI realisiert.
        Ich erkenne nicht den Sinn des MOTUs, tut mir leid.

        • Profilbild
          TobyB RED

          @vssmnn Hallo Vssmnn,

          ganz grosse Audioinstallationen, Live und Recording oder beides. Siggi lässt das ja schon anklingen, das der Unterschied zur 828 klanglich nicht vernehmbar ist. Wohl aber bei der Funktion. Ich sehe das 16A auch eher als Spezialisten, aber für mich macht das schon mehr Sinn als MADI, allein schon wegen Ethernet, auch wenn ich die Auslegung von AVB via Ethernet 802.1q und die 802.1BA Auslegung als Kundenbindungsmassnahme ansehe und denke das der AVB Switch bei optimaler Netzwerktopologie und managed Industrieswitchen nicht nötig sind, da diese i.d.R alles implementieren um HiRes Audio in VLAN zu tranportieren.

          Grüsse

          • Profilbild
            vssmnn AHU

            @TobyB Mal abgesehen, daß ich eine historisch gewachsene MOTU Allergie wegen einer endlosen Hardware IRQ Orgie bei einer MOTU Midikarte aus früher Vorzeit bis in die Neuzeit nicht auskuriert habe ;-) .. Das
            MADIface XT von RME ist eher was für mich.

            • Profilbild
              TobyB RED

              @vssmnn Hallo vssmnn,

              und ich hege seit Tagen des Tokenrings eine Abneigung gegen Koaxkabel und Terminierungsendstücke. Seit diesen Tagen hat sich bei Motu einiges getan, unter Mac OS ist das konfigurieren z.b. der 828 ein Kinderspiel die 16A hat ein Webinterface, die Integration in Logic ist so einfach und selbsterklärend. Ich halte das 16 schon für eine zukunftssichere Investition, mit Thunderbolt und Ethernet hast du erstmal 10 Jahre Ruhe. Auch wenn ich die Notwendigkeit des AVB Switches nur zum Zwecke der Kundenbindung sehe, da 802.1q/BA zwar ein managed VLAN auf dem Layer 2 beschreiben, aber keinen expliziten AVB Switch vorschreiben und QoS(hier AVB Frames) kann mittlerweile jeder Industrieswitch. Und ich wage zu bezweifeln, das jemand ernsthaft sein Audio-Lan nicht in einem separaten VLAN mit physischer Brücke ins Internet betreibt. Ich würde das jedenfalls nicht empfehlen.

              Grüße

              • Profilbild
                vssmnn AHU

                @TobyB die ganze ethernet geschichte hat vor- und nachteile:
                irgenwann fangen die hersteller an, die firmwares automatisch downzuloaden, ähnlich wie bei einer fritzbox, irgendwann git es die ersten vulnerability exploits, und dann: hilfe, mein audiointerface wurde gehackt und sendet jetzt spamemails.
                Ich bin im telko pbx bereich tätig.. die ip-sierung sorgt auf jeden fall für ordentlich arbeit und brot.. das wird noch lustig

                • Profilbild
                  TobyB RED

                  @vssmnn Hallo vssmnn,

                  Ich arbeite bei einem Behördennachfolgeunternehmen namens Gilb in der IT.
                  Solange das 16 A in einer gehärteten Umgebung eingesetzt wird spricht nichts dagegen. Der Bereich Tonstudio ist da ja noch unentdecktes Neuland AVB und die Standards dazu sind ja noch neu. Insofern würde ich die 16 A erstmal nicht ans Internet hängen und wenn dann nur via VPN und hinter Firewall und DMZ. Zumal in Umgebungen mit Macs und Mac OS X gerne mal vergessen wird, das unter der Klicki Bunti Oberfläche ein volles BSD Unix läuft und das hat so Eigenarten, die man kennen muss, sonst ist der Mac innerhalb von Minuten kompromittiert. was dann auch für die 16 A Installation gilt, da die in der DNS .local Zone hängt und laut Siggi’s Screenshots schön lässig in der APIPA Range by default auf einen DHCP Broadcast warten, aber dennoch via DNS Name im Netz zu finden sind. Und ich sehe nicht das die Konfiguration via Browser mit SSL/TLS funktioniert. Wenn so auch die Kommunikation mit der AVB Bridge läuft, wäre das ganz großes Kino. Und es wäre böse, wenn der nächste Leak aus dem heimischen Studio kommt. Hier wäre es schön, wenn MOTU sich noch mal Grundsätzlich mit Netzen beschäftigt. Solange gehört die 16 A in ein physisches und logisches separates Netz ohne Kontakt zur Aussenwelt.

    • Profilbild
      biochill

      @vssmnn USB ist doch ganz sicherlich für die Windows-User dabei, für die es kein TB gibt oder die sich keines zulegen wollen. Für MADI gibt es andere Interfaces bei MOTU.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Joghurt Hallo Joghurt72,

      du weißt was so ein Kabel in der Herstellung, Logistik kostet bis es im Laden ist? Wir reden hier von optischem Kabeln mit Laser der Klasse 1. Wenn ich 1500€ für das Motu ausgebe, sollte ich 180€ noch über haben, ansonsten hab ich falsch budgetiert. Wenn ich das nicht mag, muss ich unter 5 m für Thunderbolt bleiben. Geht auch. Was angesichts der Preise für Klotz Kabel oder Sommer Kabel eh sinnvoller ist. Seit mir nicht böse, aber wegen 180€ jammern, ist ein bischen Rosinen picken. Ich würde mich eher darüber aufregen das MOTU für das Vernetzen mehrerer 16A eine MOTU AVB Bridge für 348 € anbietet ;-) was für Ethernetgeräte die mit C5e-7 Kabeln betrieben werden „frech“ ist. Zumal auf Layer 2 geswitched wird. Theoretisch sollte das auch mit einem anderen AVB Switchen gehen, falls MOTU kein QoS eingebaut hat.

  2. Profilbild
    TobyB RED

    Hallo Siggi,

    gut geschrieben. kannst du was über die Einbindung in eine DAW sagen? Wurde nur die Midi Schnittstelle eingespart oder jegliche Midifunktionalitäten?

    Grüße ToB

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @TobyB Hallo Toby,

      den Test habe ich mit dem Motu Digital Performer 8 gemacht, aber zum ansprechen meines Hardware-Synths habe ich das 828x verwendet. Ich denke nicht, dass ich bezüglich MIDI etwas übersehen habe beim Test, aber über das 16A konnte ich definitiv MIDI-mäßig nichts routen oder ansprechen. Um ein seperates MIDI-Interface kommt man bei den AVB-Geräten anscheinend nicht herum. Sicherheitshalber werde ich aber den deutschen Vertrieb kontaktieren und dann hier berichten.

      Musikalische Grüße von

      „Onkel Sigi“

      • Profilbild
        Onkel Sigi RED

        @Onkel Sigi Der deutsche Vertrieb hat geantwortet: Eine MIDI-Funktionalität ist bei den AVB-Geräten nicht vorhanden.

        Musikalische Grüße von

        „Onkel Sigi“

        • Profilbild
          TobyB RED

          @Onkel Sigi Hallo Sigi,

          das ist schade aber die Fokussierung auf Audio und AVB macht schon Sinn. Ich werde wohl noch eine Weile beim 828 mk3 bleiben.

  3. Profilbild
    Muckeopa

    Hallo Siggi,

    Ich hab da mal ne Frage.

    Der Unterschied vom 828 mk3 zum 828 x soll ja klanglich bei 0,0 liegen, da ja soweit mir das einer von Motu auf der Musikmesse sagte, die inneren Bauteile, Wandlung etc. die selbe sein soll. Lediglich sei es in diesem Gerät die Tb Schnittstelle die da anders ist und die mit dem Gehäuse verschraubten Eingangsbuchsen.

    Jetzt frage ich mich natürlich, wo denn der fast doppelte Anschaffungspreis gegenüber dem 828 mk3 bzw. 828 x, gerechtfertigt sein könnte. Nur die große CPU wenn der Klangunterschied wie du schreibst fast nicht ausmachbar scheint?

    Es hätte mich gefreut wenn du darauf in deinem Test vielleicht etwas näher eingegangen wärst.

    Im großen und ganzen aber sehr gelungen und denn noch werde ich bei meinem 828 mk3 bleiben.

    Gruß Muckeopa

  4. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    Hallo Muckeopa,

    das kann ich bestätigen: In meinen Ohren ist der klangliche Unterschied vom 828 Mk3 (hatte ich sechs Jahre im Studio) zum 828x 0,0 Prozent. Ich habe mir das 828x eigentlich wegen der Thunderbolt-Schnittstelle gekauft, was mir defenitiv auch besser gefällt sind die verschraubten Klinkenbuchsen, das Gewackel beim Ein- und Ausstecken am 828 Mk3 hat mir nie so recht gefallen.

    Der Preisunterschied vom 828x zu den AVB-Teilen ist schon gerechtfertigt, da diese Dinger komplett und extrem flexibel vernetzt werden können sowie eine riesige Anzahl an Kanälen verarbeiten können. Dazu kommt eine verdoppelte Prozessorleistung und ein wesentlich umfangreicherer Software-Mixer als der beim 828x. Auch die verbauten A/D und D/A-Wandler sind rein technisch besser als die 828x-Wandler. Allerdings zeigt sich hier schon ein gewisses Dilemma, denn bereits die 828x-Wandler sind auf einem so dermaßen hohen Niveau, dass es wirklich fast unmöglich ist, einen Unterschied zu den teuren AVB-Modellen auszumachen. Wahrscheinlich wird man die technischen Werte des 16A und dessen Brüder in ein paar Jahren nochmals etwas toppen, aber da fragt es sich langsam wirklich, wozu und vor allem: Für wen? Mehr als Spitzenklang ist einfach nicht machbar. Und diesen erledigt auch das 828x bereits mehr als überzeugend.

    Musikalische Grüße von

    „Onkel Sigi“

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Onkel Sigi Hallo Sigi,

      ich denke MOTU platziert das 16A als reines Audio Profi Interface für vernetzbare Studios. Der Ansatz macht insofern Sinn als es im Prinzip erstmal egal ist wo die beiden Studios stehen. Zum 2ten, der verlegte Meter Cat5e/6-7 Kabel dürfte günstiger sein als der laufende Meter Multicore. Was ich cool fände, wäre eine Motu 828 mit Ethernet und AVB. Ich mein bei Mac OS kann ich das via IAC auch selber bauen, aber schöner ist das ja im Gerät. So von der Idee finde ich das cool, als diesen modularen Aufbau, ich kann nach und nach mein Studio erweitern. Weil klanglich gibts nicht zu meckern und das ist der Hauptgrund der hierfür spricht.

  5. Profilbild
    biochill

    Schade, dass das 16A keinen Kopfhörerausgang bereithält. Das neuere 8A hat immerhin einen davon. Bei den vielen Ausgängen könnte man sich hier mit einem separaten Kopfhörerverstärker behelfen — leider wieder zusätzliche Hardware.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

X
ANZEIGE X