Test: Motu BPM

Die Soundlibrary

Rechts oben befinden sich die Ordner mit dem katalogisierten Samplecontent.

Library

Die 15 GB Library ist eigens für BPM komplett neu in 24 Bit und 96 kHz Qualität produziert worden. Sie klingt wirklich sehr gut, ich finde sogar ausgezeichnet. Alles was „klickartig“ klingt, empfinde ich als besonders gelungen. Die Percussions haben mich auch positiv überrascht. 42 unterschiedliche Bass-Sounds mit eingeschränkten Notenumfang, mit FX Versionen und zusätzliche Synthbässe lassen direkt Hiphop-Feeling aufkommen. Die klingen fett! Genauso die Leadsounds. Motu hat sogar der legendären SP 1200 von EMU ein kleines Denkmal gesetzt. Diesen Modus, genannt  SP Mode, kann man pro Bank, Instrument oder allen gleichzeitig hinzufügen und abschalten,. Schaltet man es hinzu, klingen Teile des Tranks dumpfer, etwas angestaubt und „dreckiger“. Wer „Boom“-artige Bassdrums liebt, ist bei BPM genau richtig. Die Grundkategorien sind jeweils unterteilt in 6-21 Unterkategorien, um unterschiedliche Styles, Drumkits und Beats abzudecken. Um die Unterkategorien direkt zu öffnen genügt es, die Symbolleiste, die über den Ordnern gelistet ist, anzuwählen. Wie bei der MPC verfügt BPM über vier Bänke mit jeweils 16 Pads, die man natürlich parallel laufen lassen kann. Machfive 2 Kits lassen sich ebenfalls in BPM laden. Die Loops, Instrumente und FX Sounds der Library haben ihren Schwerpunkt im Hiphop Bereich. Es findet sich auch Material zur Zusammenstellung vieler anderer Stilrichtungen, aber die Zielgruppe ist eindeutig hörbar anvisiert. Die Autoload-Funktion ermöglicht nicht nur das Vorhören der Sounds und Loops in zügigem Tempo, sondern der vorgehörte Klang aus der Library kann automatisch mit einem Doppelklick auf das angewählte Pad bzw. Bank oder Rack gelegt werden. Das Durchhören und Austauschen von Klängen während laufender Sequenz empfinde ich als ein tolles Feature. Beginnt man aber ein Projekt, kann durch unachtsames Doppelklicken ein Drumkit oder Instrument ausgetauscht werden. Daher wäre eine „Undo“-Funktion hilfreich, vor allen Dingen, wenn man vergessen hat, in welchem Ordner sich das bereits ausgewählte Instrument befindet. Wer diese Funktion nicht möchte, kann sie sofort abstellen.

Bearbeitungsfenster

Groovemode

Im mittleren und linken Bereich befindet sich der Edit-Bereich. Hier lässt sich die Sequenz, der Einzelsound selbst, die Effekte, der Mix, die Scene (Pattern) und der Song editieren und zusammenstellen. Übersichtlicher geht es eigentlich kaum noch. Im Groove-Menü bietet BPM die Emulation des MPC Swing bis 75 %, 6 Linndrum Emulationen, 8 Laidback-, 8 Pushbeat-, 9 Shuffle-Variationen, und 7 Straight Beat-Varianten an. Über den Position-Button lässt sich wie bei einer Swingfunktion die Stärke der unterschiedlichen Swing-Emulationen einstellen. Die von Motu selbst entwickelten Groove-Templates muss man vorsichtig benutzten, aber die Ergebnisse sind durchaus überzeugend, ansonsten können diese Templates, wenn diese zu extrem eingestellt sind, völlig unrhythmisch werden. Hier bietet sich eine gute Gelegenheit, seinen Schlagzeugkollegen vorzuführen, wie er bitte nicht spielen soll. Das Demo „Worst Drummergroove + Analog Drive“ versucht einen schlecht spielenden Schlagzeuger zu imitieren. Ein bisschen Spaß muss sein. Das Erzeugen vernünftiger Beats steckt natürlich ebenso in diesen Templates. Der Velocity-Regler erzeugt zusätzliche dynamische Transparenz oder Statik, je nach Wunsch. Allerdings gilt diese Funktion nur global für die komplette Performance. Die Fein-Justierung einzelner Events in einem Pattern erzeugt man im Graphs-Bereich des Edit-Menüs.