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Test: Motu Digital Performer DP 8, Audio- und MIDI-Sequencer

(ID: 71744)

Das Hauptfenster

besteht aus der Trackübersicht, über diverse „Reiter“ kommt man aber in jeden anderen Anwendungsbereich. Auf dem Bildschirmfoto seht ihr meine bevorzugte Spurenansicht während einer Recordingsession mit einer 7-köpfigen Rockband: Da ich keine „Fenster im Fenster“ mag, habe ich mir mehrere Vollansichten erstellt, die ich dann mit Tastaturbefehlen umschalten kann. Überhaupt ist die Möglichkeit, fast jede Funktion des DP 8 einer Taste zuweisen zu können, eine feine Sache.

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Das Trackfenster

Das Trackfenster

 

Der Sequence-Editor

ist die Schnittzentrale des DP und darüber hinaus auch in den Mix stark eingebunden. Man kann sich in der Spur entweder die Soundbites, die Lautstärkekurve, das Panorama oder die Tonhöhe anzeigen lassen. Auf Wunsch auch noch das Bite-Volume sowie (wenn vorhanden) die Loops.

Der Sequence-Editor

Der Sequence-Editor

Lautstärkeveränderungen sowie die Panoramapositionen lassen sich mit Hilfe des „Bleistift“-Tools graphisch verändern, wobei ich die Angleichung per Mischpultfader im „Mixing-Board“-Fenster für organischer halte. Man mischt mit dem Ohr einfach besser als mit dem Auge.

Lautstärke verändern

Lautstärke verändern

Die Tonhöhenkorrektur arbeitet nur bei Solostimmen/Soloinstrumenten und ist nicht mit der Komplexität von Melodyne zu vergleichen, wo man ganze Chorsätze erstellen kann. Allerdings arbeitet der Algorithmus des DP 8 sehr brauchbar, wenn der Sänger/die Sängerin in einem Bereich von ca. +/- einem Halbton Schwächen aufweist. Diese lassen sich dann fast unhörbar ausbügeln. Darüber hinaus wird es für ein geübtes Ohr schon irgendwie seltsam. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich hiermit ein ansonsten geübter Sänger in seinen wenigen Schwachpunkten sehr gut ausbessern lässt, ein „Shit-To-Gold-Converter“ ist das Tool aber keinesfalls. Gott sei Dank!

Sehr praktisch ist in diesem Zusammenhang, dass sich im Sequence-Editor die Spur von der Größe mehrfach einstellen lässt. Auch Bildschirmfüllend, wie im Beispiel zu sehen ist.

Tonhöhen-Korrektur

Tonhöhen-Korrektur

Der Waveform-Editor 

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ist quasi das „Schnippselwerkzeug“, hier können die Soundbites regelrecht zurechtgebogen und feinstjustiert werden. Der richtige Sandkasten für die Oberpfriemler unter uns. Man sollte sich nur davor hüten, eine echte Band aus Fleisch und Blut damit zu Tode zu optimieren.

Der Waveform-Editor

Der Waveform-Editor

 

Das „Mischpult“ 

ist von seiner optischen Erscheinung und Ausstattung stark an eine echte Analogkonsole angelehnt. Allerdings sprengen die bis zu 20 Aux-Sends (Pre oder Post Fade) und 20 Inserts pro Kanal (!) jeden Rahmen, lassen aber die Leistungsfähigkeit des Gesamtsystems erahnen. Ich komme auf jeden Fall schon mit 6 Sends und 2 Inserts pro Kanal bestens an meine Ziele.

Das virtuelle Mischpult, Ausführung "Tonküche Audio"

Das virtuelle Mischpult, Ausführung „Tonküche Audio“

 

Polar

Ein heisses Tool, der "Polar"

Ein heißes Tool, der „Polar“

Eines der interessantesten Werkzeuge für das Recording von Soli-Spuren ist das Tool „Polar“. Es handelt sich hier um einen Loop-Recorder, der unabhängig von den bereits aufgenommenen Spuren arbeitet. Man wählt zuerst einen Audioeingang sowie Ausgang für ihn aus und legt die Länge der Aufnahmeschleife fest. Danach drückt man den Record-Button des „Polar“ und das gesamte Playback startet zusätzlich mit einer eigenen Aufnahmespur für das aufzunehmende Instrument. Am Ende der Schleife beginnt das Ganze von vorne und eine weitere Spur wird aufgenommen. Das Ganze kann man prinzipiell so lange fortsetzen bis a.) der Tontechniker reif für die Klapsmühle ist oder b.) der RAM-Speicher des Rechners komplett aufgebraucht wurde. In der Praxis braucht man meist um die 4 bis 7 Spuren, bis z.B. der Gitarrist das beste Soli eingespielt oder der Sänger den emotionsreichsten Refrain eingesungen hat. Hat man sich dann für eine Spur entschieden, kann man diese per Knopfdruck in das Trackfenster des DP exportieren, wo die Polar-Spur automatisch als eigener Polar-Track angelegt wird. Diese Spur kann man dann in die originale Instrumentenspur hineinschieben oder man lässt sie als eine eigenständige stehen. In der Praxis läuft „Polar“ sicher und stabil und ist zudem kinderleicht zu bedienen.

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Forum
  1. Profilbild
    axel

    Danke, guter Bericht. Habe DP 8 auch seit neuestem unter ML 10.8. Dort stabil. Was ich unschön finde, ist die Systemschriftgröße. Mit größeren Monitoren – v.a. im Multisetup – liest sich das mitunter schwer, da alles auf einer festen Größe bleibt. Problematisch, wenn die Monitore nicht auf dem heimischen Schreibtsich gleich vor der Nase stehen, sondern z.B. hinter bzw. auf der Analogkonsole – ergo etwas weiter weg. m.E. gibt es keine DP 8 Systemeinstellung, wo man dieses ändern könnte. Die Schriftanpassung in OSX selbst bringt für DP8 leider keine Änderung.

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @axel Hallo Axel,

      die kleine Schriftgröße ist wirklich etwas gewöhnungsbedürftig, wenn der Schirm weiter als einen Meter von der Nase weg ist. Bei mir steht der iMac tatsächlich sehr nahe, so dass es diesbezüglich schon passt. Aber auch ich fände es gut, wenn man die Schrift in einer größeren Variante wählen könnte.

      Haaalloooo Mooo Tuuuu, habt ihr das gehöööört….?…..?

      Musikalische Grüße von

      „Onkel Sigi“

    • Profilbild
      Onkel Sigi RED

      @axel Ich möchte noch anmerken, dass ich mir mit der „Zoom In Vertically“-Funktion zumindest die Spurenbezeichnungen im Trackfenster als auch die Wellenformdarstellung dort auf eine sehr angenehme Größe bringen kann. Diese Funktion lässt sich im „Commands“-Menü auf zwei beliebige Tasten der Tastatur legen.

      Musikalische Grüße

      „Onkel Sigi“

  2. Profilbild
    Lothar Lammfromm

    Will nicht sonderlich rumnölen, aber in meiner Wahrnehmung war das eher ein User-Bericht als ein Testbericht. Mir aber nicht ganz klar, warum ich 400 Euro für ein DP 8 ausgeben sollte, bzw. warum das irgendwie lohnenswert ist. Mehrspuraufnahmen und Schnitt sind ja nun nicht gerade was sehr Neues (dafür reicht auch noch locker ein Logic Audio in der Version 5.5 – zum Beispiel), und ein paar mittelprächtige Effekte üben jetzt auf mich auch keine übermäßige Faszination aus.

    Ein paar Testbeispiele dafür, wie diese FX denn nun tatsächlich tönen, hätten mir gefallen. Dito zu den mitgelieferten Klangmaschinen.

    Sorry, aber mich hinterlässt dieser Testbericht etwas ratlos.

  3. Profilbild
    Vati

    Schön, das „Onkel Sigi“ neben den Platzhirschen auch mal eine DAW testet, die nicht ganz so bekannt ist. Ich habe mir also die Demo heruntergeladen und installiert und…………….naja.
    Erstmal müllt diese Software mit sage und schreibe über 3GB meine schmale SSD voll. Ich hätte schon stutzig werden müssen bei 1GB download.
    Dann wird die Audiohardware nicht automatisch erkannt. Hey , das macht Billigsoftware für 80.-€. Die Systemschrift ist eine Zumutung. Ist man bei Full-HD Monitor weiter weg als 50cm muß man einen „Beamer“ anschließen.
    Die Audiobearbeitung hat keine besondere Raffinesse und die PLugins sind meiner Meinung nach auch nicht der Hit. Alles Lidl oder Aldi.
    Das ganze Paket kommt mir „Zugekauft“ oder “ Masse statt Klasse“ vor.
    Mir fällt eh auf, das die Updates von DAW´s in der letzten Zeit durch die Zugabe von immer mehr Effekte bzw. Plugins (Zukauf) glänzen, anstatt
    mal das Bedienkonzept, Layout und Performance zu verändern.
    Als Anwender möchte ich gerne entscheiden z.B., wie groß die Schrift, wie groß die Fenster, welche Farben die Fenster haben, das Layout des Mischpult verändern, welche Effekte geladen werden usw. Keine DAW, die ich kenne hat z.B. ein „Nachtdesign“. Auch von dieser Software bin ich enttäusch, weiß jetzt auch garnicht , warum es diese hier geben muß und bleibe bei meinen alten , wenn auch nicht optimalen Samplitude.
    Gruß Vati

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @Vati Zunächst sollte man froh sein so viel Demomaterial zu bekommen. DP ist die einzige DAW die über 20 stylische Skins besitzt. Stichwort Preferences. Man kann sich alles so einrichten wie man will. Jedes Fenster ist einzeln isloliert über Drag and Drop darstellbar. Die Plugs sind im Vergleich überdurchschnittlich in ihrer Klangqualität.
      Bei DP von Masse statt Klasse zu sprechen ist einfach unverschämt. DP bietet wesentlich weniger an als alle anderen DAW´s. Ich vermute mal, da hat jemand die Anwendung aufgemacht und war von Beginn an nicht gut drauf. DP braucht Einarbeitung, die mit schneller Lernkurve belohnt wird. Das Manual beschreibt genau wie etwas verrichtet wird. Bei der Konkurrenz muss man sich durch Foren lesen. Nebenbei bemerkt konnte DP 5 schon begrenzt Comping und Pitchcorrcection, und konnte 64bit Dateien exportieren.
      Mir fiel der Umstieg auch nicht so leicht, und Midi fühlt sich in Logic besser an, aber so einen Darstellung einer DAW die sich in Amerika schon immer ein Kopf an Kopf rennen mit Logic liefert ist einfach nicht gerechtfertigt…….und nein, das hier ist kein Herstellerkommentar, sondern ein reiner Userkommentar.

    • Profilbild
      TobyB RED

      @Vati Hallo Vati,

      Motu beschreibt explizit auf der Webseite das Thema Windowskompatibilität und Hardware. Samplitude und DP haben ungefähr soviel Gemeinsamkeiten, wie Garageband 6.05 und LogicX. Wie Sigi schon schreibt, DP ist eine Bandmaschine, für den professionellen Einsatz. Hier zählen andere Sachen und die macht MOTU ganz gut. Im Gegensatz zu Samplitude ist die Oberfläche aufgeräumt und einfach zu bedienen, Schriftgrösse ist ein Thema. Die Plugins und der Workflow passen, ich sehe da DP recht weit vorne. Ich sehe da eher andere bei ALDI und LIDL. Die Performance von DP ist übrigen nur vom Prozessor und dem Arbeitsspeicher abhängig. Professionelle Anwender setzen mitunter andere Präferenzen, da zählt der Klang, die Datensicherheit mehr. Mir ist es ehrlich gesagt Wurst, ob ich Farbe und Größe von Fenstern beeinflussen kann, danach kaufe ich keine Software. Apple veröffentlich hierzu Guidelines für UIs, Microsoft auch. Ich kaufe eine Software dann, wenn sie sich in meine Arbeitsweise dezent, aber flexibel einfügt. Dazu gehört auch das Nachtdesign, ich zähl aus dem Stand etliche DAWs deren UI grau/schwarz stark kontrastierend ist. Für Windows und Mac. DP ist kein Programm um schnell mal eine Multitrackaufnahme zu machen, es erfordert Einarbeitung. Windowsuser müssen ein wenig umdenken. DP folgt auch in der Windowsversion der Mac Bedienung. Man muss halt gucken was brauche ich und vor allem wie arbeite ich, danach spezifizieren sich Anforderungen an ein Werkzeug und nicht andersrum, a la ich brauche eine anpassbare Oberflãche etc. . Du wirst ja auch nicht jeden Tag dein Mischpult umbauen wollen?

  4. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    NACHTRAG:

    Seit kurzem gibt es einen aktualisierten, gemeinsamen Treiber für alle aktuellen und älteren Motu-Interfaces, welchen ich mittlerweile installiert habe. Seither lassen sich meine beiden Motu 828 auch unter „Mavericks“ wieder ohne Probleme betreiben, sie werden beim Programmstart sofort erkannt und nichts bleibt mehr hängen. Auch gibt es seit meinem Test ein Update des Digital Performer, nun läuft unter „Mavericks“ alles wesentlich flüssiger. Wie ich es seit Jahren gewöhnt bin, reagiert Motu sehr schnell auf Probleme.

    Musikalische Grüße von

    „Onkel Sigi“

  5. Profilbild
    axel

    ich kann die schmähredner nicht nachvollziehn. deren äußerungen kann man nur unter blanker unwissenheit verbuchen. wer sich z.b. über größe auf der festplatte beschwert (man vgl. z.b. allein den umfang der install.dvds von logic 9) o. auf die plugins schielt, hat glaube ich den grundsinn der funktion einer DAW nicht verstanden. ich bin beileibe kein experte mit dp8, weil ich mich auch gerade einarbeite, aber an funktionalität steht dp8 in NICHTS den platzhirschen nach. abgesehn davon, dass motus programm nun auch schon paar jahre azf dem buckel hat, ergo es gar nicht nötig hat, „masse statt klasse“ anzubieten. dp8 ist mit sicherheit nicht total intuitiv, aber mit eingebundener hardware läuft es so flüssig wie selten was anderes. und ein reines test recording klappte ohne user guide wesentlich flinker und easier und gänzl. ohne frühere try and errors wie z.b. mit steinbergs konkurrent (wohlgemerkt auch ohne manual zu rate zu ziehn). auch eine fast 1000seitige gebundene anleitung in taschenbuchformat (keine pdf zum
    download) spricht ja wohl kaum gg. tiefgreifende anwendungegebiete.

  6. Profilbild
    maho

    Hallo,

    auch von mir ein Danke für den Testbericht.
    Vor einiger Zeit hatte ich mir DP8 in Windows „angeschaut“ und nach 5 Minuten wieder herunter geschmissen. Ein allseits bekanntes Problemchen war seinerzeit die unzumutbare GUI, genauer, die Lesbarkeit der Schrift. Für mich war es wirklich unlesbar (1080p/WIN8), deswegen der zügige Uninstall.

    Kann jemand in dieser Hinsicht Entwarnung geben, bzw wurde da schon nachgebessert? Ich würde DP gerne noch mal eine Chance geben, aber zum spontanen Selbsttest ist mein Internet zu bescheiden…

    Danke im vorraus!!!

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