CueMix Steuersoftware
Hiermit lassen sich alle Ein- und Ausgänge für einen Monitormix verwalten sowie der eingebaute DSP steuern. Dieser liefert in jedem Kanal (eingangs- wie ausgangsseitig) einen vollparametrischen EQ sowie Kompressor. Es lässt sich für jeden Ausgang ein eigener Mix erstellen, so dass man auch zwei oder drei Musiker mit unterschiedlichen Einstellungen versorgen kann. Allerdings benötigt man dann evtl. weitere Kopfhörerverstärker, denn so einen hat das Micro Book IIc nur einmal anzubieten.
Apropos Kopfhörerverstärker: Er klingt gut, aber bei unkomprimiertem Material wird es schon manchmal etwas schmal in den Lauschern, falls man mal ein Rock’n’Roll-Feeling haben möchte. Ich vermute, dass hier die Stromversorgung über USB auch einfach keine höhere Verstärkerleistung zulässt. Er genügt aber durchaus, wenn kein anderer zur Verfügung steht. Ein „Ohrwaschel-Griller“ ist er definitiv nicht.
Der Kompressor arbeitet für einen DSP-basierten Emulanten erstaunlich feinfühlig, solange man sich mit den Einstellparametern Mühe gibt. Es ist ohne weiteres möglich, damit das Mikrofonsignal schon bei der Aufnahme vernünftig zu verdichten. Selbst bei einem fertigen Stereomix fand ich eine Einstellung, die brauchbar war.
Der 6-bandige EQ ist beinahe schon eine audiotechnische Waffe und ähnelt stark dem Masterworks EQ aus Digital Performer. Ein Anfänger kann damit auch gut die Zusammenhänge erkunden, wie die einzelnen Bänder zusammenarbeiten. Allerdings kann man sich damit auch problemlos das ganze Signal versauen, wenn man es komplett falsch macht. Aber glücklicherweise kann man den EQ ja auch wieder ganz abschalten. Bei richtiger Anwendung ist er aber ein absolut geglücktes Werkzeug.
Insgesamt lässt sich über die CueMix Steuersoftware sagen, dass sie prima funktioniert und viele Möglichkeiten bietet. Allerdings sind diese so reichhaltig, dass man ohne weiteres damit komplett in den Wald kommt, besonders ein unerfahrener Anfänger.
Man kann das MicroBook IIc auf verschiedenste Weise in seine Haupt-DAW einbinden und sich eine sehr leistungsfähige Recordingumgebung aufbauen. Wenn man es denn kapiert hat! Hier gibt es nur eines: Bier aufmachen, sich Zeit nehmen und Schritt für Schritt alles durchprobieren. Und bitte bloß nicht meinen, 15 Minuten vor der Aufnahmesession würde man alles eben mal so hinbekommen. Das geht garantiert komplett in die Hose.
Zusätzlich gibt es beim Motu MicroBook IIc noch mehrere Analyse-Tools sowie einen Tuner. Alles sehr nützliche und brauchbare Werkzeuge, vor allem der Tuner. Die Analyse-Tools sind dann schon eher etwas für den Profi mit gutem Erfahrungsschatz zum Thema „Audio“.
Hi Onkel Sigi,
ist das II/c beim Klang wirklich auf der Höhe eines 828? Ihc war ja damals schon von UltraLite sehr angetan.
LG,
Markus
@Markus Schroeder Griass Di Markus,
ich konnte beim besten Willen keinen Unterschied zwischen meinem 828x und dem MicroBook IIc heraushören. Die klangliche Umsetzung findet bei beiden Geräten auf einem erfreulich hohen Niveau statt.
Musikalische Grüße
Onkel Sigi
Ich finde Class-compliant (muss es ja, da iPad kompatibel) gehört unbedingt immer in die +Liste. Denn was alles an immer noch gut funktionierenden Audio Interfaces einfach auf den Müll wandert, nur weil der Hersteller keine Lust hat Treiber entweder gleich richtig zu schreiben oder zumindest anzupassen, ist traurig.
ich habe da mal eine allgemeine Frege zu MOTU – sehe ich dass richtig, dass Motu keinerlei technische Daten zu seinen Produkten an gibt?
Auf der Webseite ->Fehlanzeige
im Manual ->Fehlanzeige
Die Produkte sind bestimmt gut keine Frage – aber ein bisschen mehr Info hättte ich da schon gern.
@harrymudd Griass Di harrymudd,
sowohl auf der amerikanischen Motu-Seite http://www.motu.com als auch beim deutschen Vertrieb http://www.klemm-music.de findest Du reichlich Infos.
Musikalische Grüße
Onkel Sigi
@Onkel Sigi moin Siggi.
aber wichtige Infos fehlen einfach wie Frequenzgänge, Klirrfaktoren, Rauschabstände und so Performancegeschichten.
Wie viele Ein-/Ausgänge dat Dingen hat seh‘ ich an den Bildern und das es mit den aktuellen BS läuft erwarte ich einfach mal.
Es fehlen einfach die genauen technischen Spezifikationen, die andere Hersteller mehr oder weniger wahrheitsgemäß angeben.
Das ist so, als würde ein Autohersteller den Spritverbrauch und die Leistung nicht angeben (die Abgaswerte nenne ich jetzt mal nicht:)) aber im Prospekt alle 5-10 Zeilen Wiederholen, dass das Auto fährt.
Bei RME oder SPL finde ich diese Fakten – bei Motu nicht. Und das, obwohl diese 3 Hersteller in einer gleichen Preisklasse sind.
Warum?
@harrymudd Hallo harrymudd,
was sagen denn Klirrfaktor, Frequenzgänge und Rauschabstand denn überhaupt aus?
Selbst neben einem Fireface konnte ich mit meinem 828 mk 3 keinen Unterschied feststellen. Also warum dann unbedingt, in meinen Augen, diese nichts sagenden Werte?
@Muckeopa mir sagen diese Werte ziemlich viel – bin Techniker.
Werte sind auf der anderen Seite nicht alles, sie aber ganz zu verschweigen weckt meinen Argwohn:)
Hallo, danke für den sehr ausführlichen Test! Eine Frage bezüglich der Stromversorgung. Ist es tatsächlich so, dass ich neben dem Interface kein weiteres buspowered USB Gerät an meinem zweiten USB Anschluss verwenden kann, es sei denn ich nutze einen externen Akkupack?
Viele Grüße
@ableton4live Griass Di ableton4live,
das Motu lutscht alle Reserven des USB-Anschlusses aus. Mehr als 500 mA sind bei einem Anschluss nicht drin und das braucht das kleine Einhorn weitgehend.
Wenn Du nicht gerade im Freifeld aufnimmst, würde ich eben einen kräftigen USB-Aktivhub nehmen (so einen mit eigenem Netzteil). Und diesbezüglich habe ich einen heissen Tip: EXSYS! Besonders die anschraubbaren Typen im Metallgehäuse sind echte Arbeitstiere und sehr zuverlässig. Habe bislang 3 Stück im Studio, einer besser wie der andere. Sind nicht gerade billig, aber Musikertauglich.
Musikalische Grüße vom Onkel
@Onkel Sigi Danke für deine schnelle Antwort… :) eine Frage hab ich noch, es steht im Bericht das der vordere Eingang hochohmig und „nur“ für Gitarren ist. Spricht etwas dagegen meinen Korg Minilogue Synth über diesen Eingang aufzunehmen?
Grüße
Dieser Eingang ist sehr empfindlich, wenn man den Gain des Eingangs ganz nach unten zieht, könnte es dennoch gehen. Evtl. dann noch den Volumeregler vom Minilogue nach unten ziehen, wenn es immer noch zu „heiss“ ist.
Auch noch eine Möglichkeit: Eine ReAmping-Box dazwischenhängen wie die Palmer Dacappo: http://www.palmer-germany.com/mi/de/DACCAPO-Re-Amplification-Box-PDACCAPO.htm
Musikalische Grüße vom Onkel
@Onkel Sigi O.k. vielen Dank :)
Es wäre schön wenn bei den Tests endlich mal zwischen dem Klang der Ausgangswandler fürs Monitoring und für die Headphones und dem Klang der Eingangswandler z.B. Mic unterschieden wird. Ein Audio Interface kann für meherere Zwecke Schwerpunktmäßig wichtig sein. Ich z.B. brauch kein besonders guten AD converter. Für mich ist das abmischen wichtig, daher der DA converter viel interessanter. Leider wird in der Hinsicht fast nie genauer diferrenziert bzw. es ist dem ganzen schwer zu entnehmen. Leider ist dadurch mein erster Fehlkauf entstanden und ich sitze nun auf einem Interface mit einem guten Mic Eingang und beschissenen Ausgangswandlern. Es würde sehr helfen, wenn man in die Richtung genauer berichtet.
da ich keine aufschlussreichen technischen Informationen erhalten habe, habe ich mir mal das MB2 bestellt.
Der Klang ich wirklich in Ordnung – nicht mehr und nicht weniger.
Die verbauten Wandler CS74048 sind qualitativ etwas schlechter als die Wandler, die z.B. Focusrite (CS4272) in vielen seiner Interfaces verbaut (hat).
Phantomspeisung ist wirklich 48V, was nicht bei allen Soundkarten zutrifft.
Das MOTU erwies sich als zickig, was den USB Anschluss betrifft: An allen mir zur Verfügung stehenden USB Anschlüssen hatte ich immer Störgeräusche – mal weniger mal mehr. Ich tippe auf nicht optimale Masseführung, da z.B. ein Saffire USB 6 bei gleicher Außenbeschaltung keine Probleme macht.
Für die gebotene Leistung ist das Interface IMHO zu teuer.