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Test: MOTU Microbook

Does size matter ?

4. Oktober 2010

Die amerikanische Firma MOTU baut schon seit langem Audio-Interfaces, die sich stets großer Beliebtheit erfreuen. Der jüngste Spross der Familie ist das „Microbook“, das seinem Namen alle Ehre macht, denn es ist wirklich sehr, sehr klein und somit natürlich sehr gut für den mobilen Einsatzzweck geeignet. Ob neben den Abmessungen auch die sonstigen Qualitäten überzeugen können und ob sich das Gerät vielleicht auch für Anwender lohnt, denen es gar nicht so sehr auf die Größe ankommt (wer grinst denn hier?), soll der Test zeigen.

Oberflächlich betrachtet

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Der Produktname „Microbook“ weckt Assoziationen zu Produkten, die ein Apfel-Logo tragen, und auch in der Gestaltung des Gehäuses und sogar der Verpackung setzt sich das fort. Das Teil sieht einfach nach einem Apple Produkt aus – äußerst schlicht, silbern, aus Aluminium und mit abgerundeten Ecken wirkt es neben einem Macbook sehr gut platziert.

Klein, schlicht und schick: das Microbook

Klein, schlicht und schick: das Microbook

Dass es sich hierbei um ein professionelles Audio-Interface mit einem Straßenpreis von knapp 300,- Euro handelt, denkt man trotz der hochwertigen Verarbeitung zuerst aber nicht – schlicht und ergreifend wegen der geringen Größe. Mein 25,- Euro teurer Taschenrechner ist größer und sieht irgendwie nach mehr „Technik“ aus. Außerdem fehlen wichtige Merkmale, die man von jedem anderen Audio-Interface kennt und erwartet. So findet sich kein XLR-Anschluß am Gerät, sondern nur Klinken- und Miniklinken(!)-Anschlüsse. Auch dies ist wohl der Größe geschuldet. Immerhin legt MOTU dem Interface aber einen stabilen XLR-Klinken-Adapter bei. Was einen aber auf den ersten Blick noch mehr stutzig macht, ist das vollkommene Fehlen irgend eines Potis oder Schalters, von einem Level-Meter ganz zu schweigen – dabei soll das Microbook doch einen Mic-Preamp eingebaut haben, aber wo stellt man denn den Gain-Level ein? Um es vorwegzunehmen: Dies wird – wie vieles andere auch – über die mitgelieferte CueMix FX-Software vorgenommen, die mit einigen Funktionen aufwarten kann, die man bei dem kleinen Ding nicht erwartet hätte und selbst bei größeren, teureren Interfaces oft nicht findet.

An der Front des Geräts befinden sich also 2 Klinken-Eingänge: einer fürs Mikrofon (MIC) und der andere für Instrumente, die einen hochohmigen Eingang am Interface benötigen (GUITAR). Außerdem ist dort eine grüne Status-LED sowie der Kopfhörer-Anschluss untergebracht, letzterer ist – für mich unverständlich – als Miniklinke ausgeführt, was ja leider nicht gerade die stabilste Variante ist.

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2 Eingänge, kein Poti weit und breit: die Frontansicht

2 Eingänge, kein Poti weit und breit: die Frontansicht

Auf der Rückseite befinden sich 2 weitere Klinken-Eingänge für Line-Signale und ein Stereo-Miniklinken-Eingang, der alternativ zu den erwähnten Klinken-Eingängen benutzt werden kann – also können insgesamt 4 Eingänge gleichzeitig genutzt werden. Ebenfalls rückseitig platziert sind die Ausgänge: 2 Klinkenanschlüsse (MAIN OUT) sowie ein Stereo-Miniklinken-Ausgang, der aber – anders als bei den Eingängen – zusätzlich genutzt werden kann. Außerdem kann das Signal auch digital über einen S/PDIF-Ausgang wiedergegeben werden – hier liegt allerdings immer das gleiche Signal wie am MAIN OUT an. Natürlich ist hier auch der USB-Anschluss für die Verbindung mit dem Computer zu finden, über den das Gerät auch mit Strom versorgt wird. MIDI-Anschlüsse sucht man leider vergebens, aber die hätten wohl auch einfach keinen Platz mehr gehabt.

Für mehr Anschlüsse ist kein Platz: die Rückansicht

Für mehr Anschlüsse ist kein Platz: die Rückansicht

Alle Klinken-Anschlüsse des Microbooks sind übrigens symmetrisch ausgeführt. Außerdem sind die Ausgänge des Microbooks wie bei jedem MOTU-Interface „DC coupled“, also gleichstromgekoppelt. Das wird u. a. Freunde von Vintage-Synthesizern freuen, die mit der MOTU-Software Volta liebäugeln, denn diese funktioniert eben systembedingt nur mit Interfaces, die über solche Ausgänge verfügen.

Zum Thema Auflösung und Samplingrate: 24 Bit Auflösung werden maximal unterstützt, als Samplingrates stehen 44,1 und 48 kHz zur Verfügung. 96 kHz werden also nicht unterstützt, etwas ungewöhnlich heutzutage, aber meiner Meinung nach zu verschmerzen. Wer meint, 96 kHz oder mehr zu brauchen, muss sich also woanders umsehen.

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Forum
  1. Profilbild
    Onkel Sigi RED

    Hallo Leute!

    Mich würde schon interessieren, weshalb hier ein (oder mehrere) Leser eine kpl. Negativwertung geben, ohne zugehörigen Kommentar macht das eigentlich keinen Sinn.

    Ich selbst verwende Motu-Interfaces seit Jahren in meinem Studio und kann diesen Geräten höchste Betriebssicherheit bei einer sehr hohen Klangqualität attestieren. So kann ich mir nicht vorstellen, dass Motu bei dem Zwergerl nun plötzlich alles einreissen lässt und Elektronikschrott produziert. Der Test wiederlegt das ja auch und Jens Stoffers ist bestimmt kein Anfänger mehr in diesem Bereich.

    Das musste ich mal losmeckern. Wer das Gerät müllig findet, soll doch bitte einen Kommentar schreiben und schildern, was ihn stört an der Kiste. Bloß „Daumen runter“ erinnert mich irgendwie an das römische „Brot und Spiele“-Ritual.

    Ave!

    Siegfried Schöbel

  2. Profilbild
    Markus Schroeder RED

    Kann auch sein, dass jemand mit der „Maus verrutscht ist“, weil die Seite nicht fertig geladen war.

    Ist mir schon mal passiert! (nicht hier ;) )

    Leider kann man seine einmal abgegebenen Bewertungen nicht mehr zurücknehmen.

  3. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    meine negativen kritikpunkte wären, dass das teil kein midi und kein fire wire hat. ich mein ein audiointerface ohne firewire hat in einem etwas professionellerem studio keinen wert…
    für livemitschnitte wär das auch gut… kein Firewire…
    motu baut immer sehr gute sachen, motu ist eine firma der ich vertraue, ich hoffe es gibt dann irgendwann eine version mit firewire

  4. Profilbild
    Tai AHU

    Es ist bestimmt ein wenig speziell, mMn. zu teuer für ein 4in 2out aber das „Finger weg“ hat mich auch etwas irritiert

  5. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    Was ich nicht ganz verstehe:

    Das Teil hat 4 ins und 2 outs und auf den Phones, Line und TRS outs liegt immer das gleiche Signal an.
    Aber mit der Software kann ich unterschiedliche Mixe auf die jeweiligen Outs schicken?

    Kann mir das jemand nochmal erklären bitte?

    Hintergrund: Dieses Teil als Soundkarte für mein Livesetup zu verwenden wäre aufgrund von TRS-outs und der Qualität der Wandler ein Traum. Aber ich brauche zwei Stereo-outs, die ich mit meinem VST-Host beschicken will.
    Das wird ja dann wohl mit dem Microdock nicht gehen, oder doch?

    Danke für jegliche Tips!

    Nochwas: Das Teil hat zwar kein Midi, aber kann es mit Midi-Signalen angesteuert werden?

    Danke und Gruß
    hisdudeness

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      So, hier dann mal kurze die Antwort auf meine Fragen ;-)

      Laut dem deutschen Vertrieb Klemm Music können die drei Stereo-outs (TRS, Line, Phones) mit der CueMix Software unterschiedlich beschickt werden.
      Auch soll die CueMix Software das Mackie Protokoll unterstützen und so mittels diversen Controllern fernsteuerbar sein (was das Manko der fehlenden Regler beheben würde).

      Solltet ihr das Gerät noch haben oder nochmal bekommen können wäre ein Detail-Test in dieser Richtung nicht schlecht, schließlich würde sich das Microbook mit diesen Features weit von den üblichen 4in/2out Soundkarten abheben.

      Viele Grüße
      hisdudeness

      • Profilbild
        Onkel Sigi RED

        Servus hisdudeness!

        Deine Wünsche kann Dir die mitgelieferte Software „CueMix“ alle erfüllen. Auf der Webseite von Klemm-Musik ist eine schöne Einführung zu sehen, wo die Möglichkeiten gut erklärt werden.

        Wenn Du mit Midi an Deine Keyboards willst, brauchst Du aber in jedem Falle ein zusätzliches USB-Midi-Interface, auch da gibt es von Motu einiges im Angebot.

        Jedes Motu-Audiointerface bekommt man mit diesem „CueMix“, was ein ausgefuchster Softwaremixer ist. Ebenso ist die Audio-Software „Audio Desk“ mit dabei, die ein Digital Performer ohne Midi ist und gegen einen Aufpreis auf diesen ausgebaut werden kann. Diese Programme sind alle flott, stabil und sehr Resourcenschonend aufgebaut. Viele, die sich ein Motu-Interface kaufen, wissen gar nicht, welche mächtigen Software-Werkzeuge ihnen bereits mitgeliefert werden. Der einzige Nachteil ist, dass alles nur in Englisch beschrieben ist, aber bei Fragen hilft einem der deutsche Vertrieb Klemm mit einem guten Email-Support.

        Den Digital Performer verwende ich übrigens seit 10 Jahren in meinem Studio (immer in der aktuellsten Version natürlich) und es läuft seit dieser Zeit keine andere DAW auf meinem Mac.

        Grüße aus der Tonküche in Haag

        Siegfried Schöbel

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