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Test: MOTU Symphonic Instrument

(ID: 3688)

Ein weiteres Problem ergab sich des Öfteren während des Speichervorgangs: Trotz 2.5 GB RAM wurde zwar der Logic-Song gesichert, aber die Multisetdaten des SYMPHONIC waren verschwunden. Es kam beim Speichern zu unten gezeigter Fehlermeldung. Bei neuerlichen Einladen des Songs war der SYMPHONIC leer im Defaultzustand. Eine Erklärung bot sich nicht. Der Fehler kam vor allem bei größeren Multisets vor.

Fazit, mir scheint, das Konzept ist gut, nur bei der Umsetzung hapert es noch…

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Klang

Die Konkurrenz scheint übermächtig, doch MOTU schlägt sich wacker. Gute bis sehr gute Arrangementkenntnisse vorausgesetzt, sind vom großen Symphonieorchester bis zur Marschkapelle alles in ansprechender Qualität drin. Viele sehr gute Klangbeispiele sind auf der MOTU-Homepage zu hören. Diese Beispiele sind ja eher kurz und perfekt nachproduziert, so habe ich mich gefragt, was passiert bei längeren klassischen Sequenzen? Bleibt die Illusion perfekt? Ich wollte es wissen und habe ohne großen Programmieraufwand einige Midifiles durch den SYMPHONIC gejagt, neugierig, was dabei hinten herauskommt. Das Ergebnis ist nicht übel, wenn man bedenkt, dass keine unterschiedlichen Spielweisen verwendet wurden, keine Echtzeitsteuerung eingesetzt wurde und kein Mastering erfolgte. Alles was ich gemacht habe, war die Stimmenzuordnung und Hallprogrammierung. Und so kam das aus dem SYMPHONIC heraus.

Um die Klangbeispiele lebhafter und realistischer zu machen, wäre höherer Programmieraufwand erforderlich. Überraschend überzeugend ist auf jeden Fall die Kirchenorgel, die sich fast perfekt ‚verkauft’. Ein Kammerorchester mit nur 4 ¨r Solo Violin.mp3) war hörbar schon schwieriger umzusetzen, da der Samplecharakter naturgemäß bei nur einem Instrument je Partiturstimme deutlicher zu tragen kommt. Am auffälligsten ist natürlich das Fehlen eines Repetition-Mode, der jedem Anschlag ein neues Sample zuordnet. Bei Tonwiederholungen kommt es zum ‚Machine Gun Effekt’. Das Endergebnis lebt in jedem Fall sehr vom ausgiebigen Gebrauch der verschiedenen Spielvarianten. Diese lassen sich ja bequem per Key-Funktion während dem Einspielen umschalten. Eine Garantie für perfekte Partituren ist das freilich nicht. Wer sich beim Komponieren von Symphonien schwer tut, sollte eine gewisse Einarbeitszeit in Harmonielehre und Orchestrierung investieren. Ansonsten könnte das Werk hinter den Erwartungen zurück bleiben.

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Der kräftige Grundsound und die Direktheit überraschen und teilweise müssen für luftigere Arrangements einzelne Parts in den unteren Mitten ‚entschärft’ werden. Die Vienna Library offenbart da den ausgewogeneren Klang. Vor allem bei den Strings. Durch die sinnvolle Nachbearbeitungsabteilung des SYMPHONIC kommt man aber seinem Wunschklang nahe.

Die Multi-Samples liegen ohne hörbare Übergänge auf der Tastatur und klingen überwiegend ohne Loops aus. Beim Sax sus in den tiefen Lagen konnte ich allerdings ein deutliches Loop hören. Ebenfalls gab es ein falsch platziertes Sample im ‚Male 2 Tenor Sus’-Preset. Die Velocity-Layers wurden sorgfältig gewählt, doch manche Sounds würden von mehr Velocity-Abstufungen profitieren. Ausgerechnet bei den Solo-Violinen finden wir nur ein Zweifach-Layer, was für ein differenziertes Spiel viel zu wenig ist. Wie gesagt, diese Mängel fallen höchstens im Solobetrieb auf. Besonders hervorzuheben sind Holz- und Blechbläser, die wunderschön sanft (Flöten) bis schmissig (French Horns!) Druck machen können. In Verbindung mit der gelungenen Percussionabteilung lassen sich schöne Steigerungen und Finales erstellen. Ungewöhnlich ist nicht nur der hervorragende Klang der verschiedenen Spinett-Varianten, sondern die Tatsache, dass sie so ziemlich die einzigen überhaupt im großen PlugIn Markt sind. Zu finden unter Historical Instruments gemeinsam mit zwei Lauten, Viol (Vorläuferin der Streichinstrumente), Krummhorn etc. Der Steinway und Yamaha-Flügel müssen zwar ohne Resonanz und Hammergeräusche auskommen, perlen aber dennoch ausgewogen luftig leicht bis wuchtig perkussiv. Schön! Die zwei mitgelieferten Gitarren – eine typisch spanische und eine klassische können ebenfalls überzeugen. Erstere eignet sich für mehr für erregende Flamenco Chords während letztere klassisch sehr zart und gefühlvoll spielbar ist. Leider habe ich Slideeffects vermisst. Die Chöre machen Freude. Von Kinderchor über Männerchöre bis hin zum großen gemischten Chor ist alles dabei. Abgerundet durch diverse Solistenstimmen geben sie dem Arrangement den letzten Human Touch – z.B. in Verbindung mit den genialen Kirchenorgeln oder Percussion. Carl Orffs Carmina Burana lässt grüssen. Die Harfe klingt sehr realistisch mit vielen typischen Spieleffekten, mehr als die üblichen ‚Harp-Up’, und ‚Harp-Downs’. Bei den Strings hat sich MOTU wirklich bemüht, die komplette Palette an Spielweisen anzubieten. Auch hier sind zwei komplette Sätze (1te und 2te Geigen) vorhanden. Leider macht sich bei schnell gespielten Passagen und Staccato-Streichern schmerzlich das Fehlen von Repetition-Mode bemerkbar. Es klingt unter Umständen steril. Das haben VLS oder Giga besser drauf.

Ein eingebauter Faltungshall mit vielen Presets der Abteilung „Cathedrals, Stages, und ‚Little Classical Rooms’“ liefert die epische Breite für das Ensemble, das dry schon mal etwas kratzig klingen kann – fast wie im richtigen Streicherleben eben. Der Raumanteil kann jedem Preset einzeln zugemischt werden. Leider fehlt eine Surround-Option allà Giga. Obwohl mit sehr realistischen Presets ausgestattet, hatte ich mit dem Faltungs-Hall starke Probleme, denn bei jedem Öffnen des PlugIns bei laufendem Sequenzer, stellte sich entweder die Reverbtime auf das Maximum oder der Rechner stürzte gleich ab. Hier muss MOTU wohl dringend nachsitzen. Leider fehlt auch die Möglichkeit, Presets eigenständig abzusichern. Das geht nur in Verbindung mit den Multisets. Zudem wäre ein Kompressor für spezielle Gitarren-Takes oder ein Gesamt-EQ nett gewesen. Ich rate daher vom internen Hall ab und empfehle andere Varianten.

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Klangbeispiele
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