Sound & Praxis
Eterna Gold Modified Reverb
Zu Beginn gilt es, den ausgesprochen niedrigen Rauschpegel des Pedals zu erwähnen. Selbst bei voll aufgeregeltem Level-Poti weht hier nur ein schwaches Lüftchen aus dem Speaker. Die gebotene Qualität des Effektsounds ist sehr durchwachsen, gut gefallen können die kleineren Räume mit dezent eingesetztem Shimmer. Je stärker jedoch Hall und Shimmer zugemischt werden, desto mehr beginnt der Sound zu verwaschen. Ein Grund hierfür ist der verzögerte Einsatz des Shimmer Effekts, der besonders bei schnellen Akkordwechseln oder zügig gepickten Linien das Signal schnell ins Chaos führen kann. Ein dezenter Einsatz sei also hier empfohlen, zumal die hinzugefügten Obertöne auch nicht immer harmonisch sauber klingen.
So ganz sauber klingt auch der pure Hall nicht, das kann man im Soundbeispiel „ET Large Hall“ gut hören. Zudem lässt sich der Shimmer-Effekt auch nicht komplett aus dem Signalweg nehmen, etwas Pitchshifting-Sound ist also immer in der Hallfahne wahrzunehmen. Umgekehrt lässt sich der Shimmer jedoch bei komplett herausgenommenem Hallsignal recht gut als Chorus/Pitchshifter nutzen, insofern man es auch hier mit der Effektstärke nicht übertreibt.
Ein insgesamt doch eher enttäuschendes Klangbild, besonders wenn man sich den Preis von deutlich über 200,- Euro des Eterna Gold Modified Reverb vor Augen führt. Kann das Trance Portal die Ehre von Mr. Black retten?
Trance Portal
In der Tat klingt das Zusammenspiel zwischen den Echos und dem Shimmer-Effekt beim Trance Portal deutlich stimmiger und aufgeräumter. Das Delay besitzt eine deutlich analoge Färbung, die sich mit dem eher metallisch klingenden Pitchshifter-Sound prima ergänzt und dabei genauso mit extrem niedrigen Rauschwerten auffällt wie auch das Eterna Gold. Die Verzögerungsdauer reicht von 20 bis hinauf zu 650 ms und deckt damit ein Gebiet vom Badezimmer- bis zum Bergschluchtecho ab, wobei hier die kurzen Wiederholungen einen deutlich besseren Eindruck als die langen Echos abgeben.
Wie beim Eterna Gold kann der Shimmer-Effekt auch beim Trance Portal nicht komplett aus dem Signal herausgenommen werden, selbst bei vollem Linksanschlag des „Regen“-Potis bleibt immer noch ein Rest haften. Und genauso wie beim goldenen Kollegen verwandelt sich der Sound des Trance Portal nach Zurücknahme des Time-Potis bei gleichzeitigem (dezentem) Hochregeln des Shimmer-Reglers in einen Mix aus Chorus, Pitchshifter und vielem dazwischen.
Interessant finde ich bei dem aktuellen Boom von Boutique-FX-Schmieden die Tatsache, das viele von ihnen Reverb-Pedale anbieten. Früher (vor 10-15 Jahren)kamen von solchen Firmen hauptsächlich Booster und Zerrer, also Geräte mit überschaubaren analogen Schaltungen; hin und wieder kam mal ein Modulations-FX hinzu. Reverb ist etwas ganz anderes und rechnerisch sehr anspruchsvoll. Vielleicht ermöglicht der Boom digitaler DIY-Platformen in der Makerszene es kleinen Firmen auch, eigene Reverbs zu entwickeln…..
@OscSync das liegt sicher auch daran, dass es heute Reverb-ICs gibt, mit denen der Aufbau eines Reverbpedals ganz einfach ist.
ich bin ja normalerweise nicht so ein „schützt die deutsche sprache“-typ, aber den begriff velcro könnte man schon mit klettverschluss ersetzen, zumal wahrscheinlich 97% aller deutschen den begrif velcro gar nicht kennen.
hat eigentlich zz tops velcro fly etwas damit zu tun?
:-) und schützt bitte den guten Mr. Big vor Mr. Black!!
Zitat letzter Abschnitt: „Etwas besser macht es da das Mr. BigTrance Portal, […] „