Axis Super Sport
Der Name Music Man ist uns seit vielen Jahren ein Begriff für qualitativ hochwertigste E-Gitarren und –Bässe der gehobenen Preisklasse, made in California. Ernie Ball kaufte die Firma 1984 von Leo Fender auf, nachdem dieser unter diesem Namen schon ein paar Jahre Gitarren und Verstärker hergestellt hatte.
Nachdem sich die Firma in wenigen Jahren den Ruf erarbeitet hatte, sehr gute und sehr eigenständige Instrumente zu bauen, schaffte sie es in wenigen Jahren, in aller Munde zu sein.
So kommt es, dass sich auch zahlreiche prominente Gitarreros ihr Signature-Modell auf den Leib schneidern ließen. So z.B. Steve Morse, Steve Lukather, John Petrucci, Albert Lee, Tony Levin, Dave LaRue und viele andere. Viele dieser Instrumente wurden zu absoluten Klassikern, da sie offenbar nicht nur die Bedürfnisse der Namensgeber befriedigten, sondern auch die tausender anderer Gitarristen.
Auch Eddie Van Halen wurde in den Neunziger Jahren Pate eines überaus erfolgreichen Signature-Instruments. Als er aber Jahre später zur Konkurrenz wechselte, entschloss man sich bei Music Man, die Produktion dieses Modells nicht einfach einzustellen, sondern die Gitarre in leicht abgewandelter Form weiter zu bauen, unter dem schlichten Namen Axis.
Bei der mir vorliegenden Testgitarre handelt es sich um das aktuelle Modell aus der Axis-Familie, der Axis Super Sport. Sie löst die bisher erhältliche Axis Sport ab, die nun nicht mehr gebaut wird. Mir liegt die Version mit zwei Humbuckern vor, laut Hersteller gibt es auch noch eine Variante mit Singlecoils sowie die Option eines Piezo-Pickups zur Simulation von Akustikgitarrensounds.
Der erste Eindruck
Die Gitarre wird in einem sehr robusten Koffer ausgeliefert, den ich als absolut roadtauglich einschätzen würde, prima, so muss das sein!
Mitgeliefert werden ein Reinigungstuch und ein paar zusätzliche Vibratofedern. Das ist hilfreich, da man beim Wechsel auf einen stärkeren Saitensatz vermutlich weitere Federn einhängen muss, um dem Saitenzug entgegen zu wirken.
Die Gitarre bietet einen tollen Anblick: Die Form ist sehr eigenständig, höchstens mit etwas Fantasie könnte man vielleicht auf eine entfernte Verwandschaft mit Telecaster und Les Paul schließen. Die stark geflammte Decke und Kopfplatte sind in Translucent Red lackiert, was ihr ein wahrhaft „sportliches Äußeres“ verleiht.
"Auffällig ist die kurze Mensur, die mir auch schon bei anderen Modellen dieses Herstellers aufgefallen ist"
Ich denke, das ist wohl mehr eine optische Täuschung aufgrund der anderen Kopfform. Wenn man nachmisst, ergibt sich aus meiner Erinnerung die gleiche Mensur wie bei einer Strat.
"Ich denke, das ist wohl mehr eine optische Täuschung aufgrund der anderen Kopfform. Wenn man nachmisst, ergibt sich aus meiner Erinnerung die gleiche Mensur wie bei einer Strat."
Stimmt, laut Herstellerangaben hat dieses Modell eine 25,5"-Mensur (Strat). Wenn ich mich recht erinnere, ist die Gitarre aber ansonsten so kompakt gehalten, um in das Gepäckfach eines Flugzeugs zu passen.
..die Geschichte mit dem Gepäckfach trifft auf das Steve Morse zu. Steve Morse hat längere Zeit zur Überbrückung finanzieller Engpässe als Pilot gearbeitet und wollte gerne ein Modell, welches er bei seinen Reisen im Gepäckfach unter bringen konnte, so dass sein Instrument nicht ständig im unterkühlten Frachtraum der Maschinen transportiert werden musste.
Das mit Steve Morse stimmt im Grunde, aber er hat nicht zur Überbrückung finanzieller Engpässe als Pilot gearbeitet, laut eigener Aussage verdiente er zu dieser Zeit als Gitarrisr schon recht gut, sondern weil er genervt war vom Musikbusiness und den damit verbundenen musikalischen Kompromissen. Um diesem den Rücken kehren zu können, und kompromissloser seiner eigenen Musik nachgehen zu können, began er als Pilot zu arbeiten.