Sound & Praxis
Akustisch
Ja, so ist es! Auch unsere Music Man Silhouette HSH überzeugt schon mit den ersten, unverstärkt angespielten Tönen und Akkorden. Der akustische Grundsound ist frequenzmäßig sehr ausgeglichen, zudem resonanzfreudig und voller Attack, was dem geschraubten Maple-Hals zugesprochen werden kann. Das Setting ab Werk geht in Ordnung, dürfte aber für ein Instrument in dieser Preisklasse durchaus noch angenehmer sein. Das betrifft bei unserem Testinstrument vorwiegend den Radius des Halses, was bei dem genialen Mechanismus zum Einstellen des Truss Rods am Halsfuß jedoch binnen Sekunden erledigt ist.
— Hals einstellen ganz, ganz fix —
Der Hals bietet trotz seines kräftigen C-Shapes eine famose Bespielbarkeit in all seinen Positionen, dabei ist keinerlei Schnarren oder sonst irgendwelche unerwünschten Artefakte wahrzunehmen. Ungewohnt leicht gehen auch Bendings der Saiten von der Hand, die moderat ausgefallene Stärke der Bundstäbchen sorgt für einen gut zu kontrollierenden Ton während des Saitenziehens.
Elektrisch
Dieser positive Grundeindruck setzt sich beim Spielen über einen Amp fort bzw. wird dann noch einmal deutlich verstärkt und es wird sofort klar, dass man es bei der Music Man Silhouette HSH mit einem verdammt flexiblen und charaktervollen Instrument zu tun hat. Der elektrische Sound des Instruments klingt grundsätzlich sehr „Vintage“, d.h. sehr warm, organisch und nuancenreich zugleich, wobei die verbauten DiMarzio Pickups schon ihren gewünschten Job machen. So sorgt der Humbucker am Steg für sauber artikulierte Riffs, sein Gegenüber am Hals ist dagegen prädestiniert für singende und schmatzende Blueslinien. Ganz gleich, ob mit High-Gain oder nur leicht angezerrtem Amp gespielt wird: Die entstehende Dynamik und der Headroom sind verblüffend, zudem geizt das Instrument schon in seiner Grundkonstruktion nicht mit Obertönen, was sich in einem sehr aufgeräumten und sauberen Höhenbild auch beim elektrischen Sound widerspiegelt.
