Neben den fünf beschriebenen Hauptkategorien bietet Musiclab dem User auch die Beeinflussung des Klangs über die Velocity. Je nach Anschlagsstärke spielt die Real LPC verschiedene Samples ab. Im ersten Hörbeispiel sind folgende Einstellungen gespielt worden:
Bei allen Tastaturanschlägen unter einer Velocity von 70 werden Scrapes abgespielt. Zwischen 70 und 100 ganz normale Sustain-Noten, und ab einer Velocity von 100 spielt die LPC 16tel-Triller ab (in diesem Fall synchronisiert zum Tempo 120 des Host-Sequencers). Bei gedrücktem Pedal ertönen dann die sogenannten Harmonics. Insgesamt stehen hier einige Artikulationen zur Auswahl, die gerade für ein möglichst realistisches Spiel von Nöten sind.
Wie im Hauptfenster der LPC zu sehen, ist der untere Bereich der Tastaturbelegung vorbehalten. Die Tastatur gliedert sich in drei Zonen, wobei der mittlere Bereich zum eigentlichen Spielen vorgesehen ist. Links und rechts davon liegen die Tasten für die Key-Switches. Diese steuern die benötigten Artikulationen und Effektsounds, die für einen Gitarristen typisch sind. Ohne etwas hieran zu verändern, dienen diese Key-Switch-Tasten lediglich zum Wiederholen des gerade gespielten Samples (weiße Tasten) bzw. der Mute-Artikulation (schwarze Tasten), d.h. man spielt einen Sound im mittleren Bereich der Tastatur, und durch Drücken einer Key-Switch-Taste wird das Sample wiederholt abgespielt. Der eigentliche Sinn der Key-Switch-Tasten liegt jedoch im Variieren des Sounds/Spielens. Über das Menü KS können alle voreingestellten Key-Switches aufgerufen und je nach Belieben bearbeitet und gespeichert werden. Für die Key-Switch-Tasten gibt es insgesamt drei Arbeitsmodi, die wie folgt aufgeteilt sind:
1. on/off: Key-Switch-Artikulation ist aktiv, bis die Key-Switch-Taste zum zweiten Mal gedrückt wird.
2. Die Artikulation wird nach dem Starten des Samples hinzugeschaltet (hierdurch kann der Sound je nach Artikulation unterbrochen werden), und dem Sample wird Sustain hinzugefügt.
3. Die Artikulation wird nach dem Starten des Samples hinzugeschaltet und wieder abgeschaltet, sobald die Key-Switch-Taste losgelassen wird.
Die Arbeit mit den Key-Switches ist sehr komplex und kann auch in einem Test wie diesem nur schwer beschrieben werden. Es sind wirklich viele Eingriffsmöglichkeiten für den Sound und die Spielweisen vorhanden. Aber nach kurzer Eingewöhnungsphase wird auch klar, dass es hierzu einer guten Einarbeitung in die Software benötigt, um seinem eigenen Spiel genug Realitätsnähe zu verschaffen.
Effekte und globale Editiermöglichkeiten
Neben den beschriebenen Artikulationen bietet Musiclab auch rudimentäre Einstellungen wie eine Effekt- und Mixer-Sektion, in denen man die Lautstärken der Griffbrettgeräusche der Anschlagsgeräusche und weitere Detailsounds beeinflussen kann. Ebenfalls kann der Klang der Gitarre durch das Verschieben des virtuellen Plektrums verändert werden. Das integrierte Wah-Wah bietet ebenso grundlegende Einstellungen, kann vom Sound her jedoch nicht ganz überzeugen. In die Software integriert ist ein Pattern-Manager, der vorgefertigte MIDI-Parts beinhaltet, sodass die Real LPC als Rhythmusgitarre dienen kann. Eigene MIDI-Phrasen können ebenso erstellt und genutzt werden.
Mir scheint, es ist mit diesem Plugin so wie mit allen mehr oder weniger gut klingenden Gitarren Plugins: man muss die klanglichen Eigenheiten und spielerischen Feinheiten einer Gitarre gut kennen, um das Plugin sinnvoll einsetzen zu können. Das ist meist (nur) der Fall, wenn man Gitarre spielen kann. Aber dann benötigt man ein solches Plugin nicht.
@Nostradamus Sehe ich genau so…außerdem finde ich gar nicht, daß diese GitarrenPlugIns außergewöhnlich toll klingen.Da bevorzuge ich doch lieber den Dreck einer echten Gitarre^^