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Test: Mutekki Vengeance Ultimate Bass und Effects

Mutekki Vengeance

26. Januar 2006

In meiner Karriere als Tester und Musiker hatte ich schon bestimmt an die hundert Sample CDs in der Hand. Da kristallisierten sich diverse Sample-Schmieden heraus, deren Sampler-Futter man sich gerne und nahezu blind zugelegt hat. Die Neugierde lässt aber dann nach der zehnten „Superdooper Effekt“ oder „Geiloscheilo Drumloops“ CD mit den ständig gleichen Sounds ziemlich nach. Auf die beiden vorliegenden CDs aber war ich gespannt wie ein Flitzebogen. Warum? Naja, ich bin im echten Leben hauptberuflicher DJ und die beiden Silberlinge kommen von Mutekki Media, in Plattendreher-Kreisen als gutes Techno Label bekannt und beliebt. Und sich möglicherweise genau die Sounds zu kaufen, die man Nacht für Nacht via Vinyl auf die Leute los lässt, das wäre doch mal was: nämlich neues!

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Rahmenbedingungen
Beide CDs kommen im Format WAV daher und sind somit weitestgehend kompatibel zu allen Sampleschleudern, die man momentan so nutzt. OK, die Akai oder sonstige WAV-inkompatible Hardware Fraktion steht außen vor, aber für euch gibt es ja auch Konvertierungsprogramme, gelle. Die Dokumentation fällt recht reduziert aus. Ordnernamen und einen kleinen „Verkaufstext“ auf der Case-Rückseite, mehr gibt’s zum Inhalt nicht zu lesen und auch nicht zu schreiben. Also vermisst man nichts. Leicht verunsichert wird man von dem zweiseitigen Kleingedruckten bezüglich Haftungsausschluss und Lizenzvereinbarungen. Sätze wie „Mutekki…garantiert nicht, dass die Samples…frei von Viren sind“ fördern nicht gerade das Vertrauen, sind aber ja bekannter Standard in heutigen Sasser-Zeiten.
Nicht zu unterschlagen ist, dass kein geringerer als Manual Schleis für die Erstellung der meisten Samples verantwortlich ist. Bisher war dies immer ein Garant für erstklassigen Clubsound!

Venegeance Effects Vol. 1
Der Effekt Silberling wird in 16 Bit Auflösung, 44,1KHz und natürlich in stereo geliefert. Gegliedert in 10 Ordner findet sich alles, was man so im Allgemeinen unter Effekt Sound versteht.

VFX Atmos
Die Atmos sind zum großen Teil keine schwebenden Flächen, denen man zur Erzeugung einer Atmosphäre geloopt einen Track unterlegt, sondern eher langgezogene Effektsounds. Mit ein bisschen Hall und Delay sind aber natürlich die angesprochenen schwebenden Sounds im Handumdrehen gebastelt. Die Soundauswahl ist extrem düster, man hat den Eindruck, im Mutekki Universum gibt es nur fiese Geister und bösartige Aliens, die die Welt im Vorbeifliegen aus purer Freude atomisieren. Freunde von Horror-Techno oder bösen, bösen Drum and Bass werden wohl vor Begeisterung im Sechseck hüpfen, der Disco-Houser darf den Atmo Ordner aber getrost geschlossen lassen. Sicherlich können die Sounds auch und vor allem im aktuellen Techno/Trance Bereich perfekt eingesetzt werden.

VFX Uplifter
Uplifter Sounds sind Effekte, die Tonal oder von der Hüllkurve her ansteigen. Sounds also, die man vor einen Break oder zum Abschluss eines Taktes setzt. Die Sounds sind durch die Bank edel verhallt und besitzen diesen gewissen „schwupps“ nach oben. Das Einsatzgebiet dürfte breiter gefächert sein: Trotz definitiver elektronischer Natur sind die Effekte auch durch eingearbeitete rückwärts gespielte Crashs und ähnliche Artefakte für den nicht ganz so düsteren Zeitgenossen interessant.

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VFX Downlifter
Es liegt schon im Namen verborgen: Downlifter sind die „umgekehrten Verwandten“ der Uplifter. Die Uplifter sind alle ein wenig geräuschvoller und sind nicht zwingend nur abfallende Töne. Man findet hier auch das wegdriftende Lasergebruzzel oder anhaltenden Metropensturm… wenn ihr wisst, was ich meine J

VFX Hits+Explode
Schon immer mal einen implodierenden Kampfstern oder Meteoriteneinschlag als Sound gesucht? Mit teilweise sehr angenehmen Raumstaffelungen findet man hier Einschläge, die ich eher mit „deep impact“ bezeichnet hätte. Um die Dancefloor Kompatibilität zu wahren, sind einige der Sounds mit kurzen Becken versehen, womit sie sich super für die Einleitung von Breaks eignen. Tönt wieder sehr edel, vor allem der Nachhall ist auf jeden Fall teuer gewesen!

VFX FXLoops
Die FXLoops sind großteils extrem durch die Mangel gedrehte Percussionloops. Als Mangel standen da die derbsten Vocoder, Flanger und ultra-kränk-Plug-Ins zur Verfügung. Einige Loops sind sogar rein tonal aus Synthsounds zusammengestellt. Alle Loops haben sehr hohen Nutzwert. Denn erstens sind sie bisher „ungehört“ und zweitens passen sie sich wunderbar in ein Arrangement ein und geben so unauffällig dem bearbeiteten Track ordentlichen Drive. Für Kollegen, die noch nicht mit automatischer Tempoanpassung arbeiten, sind für jeden Loops die BPMs angegeben. Für nahezu jede Stilrichtung und jedes Tempo ist da der passende Loop zu finden. Die Loops sind auch vollkommen korrekt geloopt: brav gemacht!

VFX Noises
Die Noises sind sehr breit ausgelegt. Vom herkömmlichen weißen Rauschen im Dopplereffektstyle bis zu kurzen Noise Hits, die dann in unendlichen Hall wegdämmern, ist alles dabei. Durch sehr lange Ausklingzeiten eignen sich die meisten Noises auch wunderbar als Atmo. Die Noiseanteile am Sound variieren und sind so mal sehr vordergründig, mal vornehm zurückhaltend.

VFX Short Fills+Reverse
Im Endeffekt die kurze Version der Sounds, die man schon als Up/Downlifter kennt. Die Auswahl ist groß und teilweise mit Hall oder auch ganz trocken vorliegend. Die Reverse Sounds haben zum Teil einen „Scratch“ Charakter, machen sich aber sicherlich gut in funkigen Produktionen.

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