Spacige Sounds mit einem kleinen Pedal
Der bereits im Jahre 1972 gegründete amerikanische Hersteller MXR ist seit Jahrzehnten ein Riese im Pedal-Business und „erfindet“ bis heute innovative Werkzeuge, meist (aber nicht ausschließlich) in Form von handlichen Stompboxen. Den Freunden der Stromgitarre ist ein MXR-Pedal sicherlich schon häufiger begegnet, heute schauen wir uns das Layers Pedal genauer an.
Inhaltsverzeichnis
In den Beschreibungen des heutigen Testobjekts finden wir im Netz eine Reihe von Begriffen, als da wären: Multi-Sustainer, Sub-Octaver, Resonator, Kompressor etc. Das klingt verwirrend, da man sich darunter zunächst nicht wirklich etwas Konkretes vorstellen kann. Das MXR Layers erledigt mehrere Aufgaben gleichzeitig, so erzeugt es, wie der Name vermuten lässt, „Soundschichten“ mit Hilfe von Delay, Modulationen bzw. eines Oktavers, die übereinandergelegt (gelayert) werden können. So entstehen „spacige Flächen“ und Ambient-Sounds. Die recht eigenständigen Sounds des Pedals lassen sich durch Worte nicht ausreichend präzise beschreiben, sodass deren Anhören einen besseren Überblick verschafft.
MXR Layers – Facts & Features
Das in den USA hergestellte Pedal besitzt die Abmessungen 60 x 111 x 32 mm (B x T x H), was wir von unzähligen weiteren Kollegen seit vielen Dekaden kennen. Es bringt 500 g auf die Küchenwaage. Die Stromversorgung erfolgt ausschließlich via 9 V DC-Netzadapter (2,1 x 5,5 mm Hohlstecker, Minuspol innen), ein Netzteil ist Teil des Lieferumfangs. Die Stromaufnahme gestaltet sich mit den vom Hersteller angegeben 300 mA recht üppig, man sollte also über ein ausreichend starkes Multinetzteil verfügen, sofern man das mitgeliefert Netzteil nicht verwenden wollte.
Auf dem Frontpanel des wie immer bei MXR-Produkten „sexy“ designten Pedals befinden sich eine Reihe von Bedienelementen, die man in erster Linie von Kompressoren kennt.
Das „Triggern von Layern“ erfolgt durch „Treten und Halten“ des Tasters. Alternativ kann man „Layer“ auch automatisch über die Spieldynamik auslösen. Der TRIGGER-Regler stellt den gewünschten Schwellenwert ein, ab dem der Effekt aktiv wird.
Das MXR Layers Pedal erzeugt bis zu drei Layers, von denen jedes über eine eigene Mini-LED verfügt, die anzeigt, dass es aktiv ist. Diese lassen auch erkennen, wann und wie lange die Effekte aktiv sind.
Entscheiden sollte man zunächst, ob nur einen einziger Layer oder mehrere (bis zu drei) erzeugen möchte. Ist der Single-Schalter aktiviert (er leuchtet dann blau), bleibt es zunächst bei einem. Durch Gedrückthalten des Tasters kann man dem Layer dann automatisch weitere Layers hinzufügen.
Bedienelemente & Regler
Anbei die Funktionen der Bedienelemente:
Der Mix-Regler bestimmt den Effektanteil, der dem Originalsound hinzugemischt wird.
Tri (Trigger) regelt den Threshold, also die Empfindlichkeit, die bestimmt, wann der Effekt durch die Eingangslautstärke (Dynamik) automatisch einsetzt.
Attack regelt die Zeit, die vergeht, bis der Effekt hörbar wird (sofort oder mit Verzögerung).
Decay bestimmt, wie lange der Effekt hörbar ist (Ausklingphase), nachdem der Fußtaster wieder losgelassen wird.
Durch Betätigen des kleinen Sub Oct-Knopfes kann dem Layer eine tiefe Oktave hinzugefügt werden. Ist die Sub-Oktave aktiv, bekommen wir dies durch Leuchten der entsprechenden LED (rot) signalisiert.
Um die Möglichkeiten und die Funktionalität des Pedals „in Gänze“ zu nutzen, sollte man sich in die Arbeitsweise und Möglichkeiten des Pedals gut einarbeiten und das Erzeugen der Effektsounds (Layers etc.) üben. Nach dessen Auschecken erweitert das Pedal die Soundmöglichkeiten deutlich.
Die auf der linken Seite platzierte Klinkenbuchse gestattet bei Bedarf den Anschluss eines optional zu erwerbenden Expression-Pedals (regelt dem Mix) oder eines Tasters zu Steuerung der Delay-Time. Somit lassen sich auch deutlich längere Delay-Zeiten erreichen als in der „Default-Einstellung“.
Hier werden die klanglichen Möglichkeiten auch visuell vorgestellt:
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Sound des MXR Layers Verzerrerpedal
Hören wir zunächst, wie der Effekt überhaupt klingt. Im ersten Audiobeispiel wird der Effekt via Fußtaster im „Momentary Mode“ aktiviert, das bedeutet, solange der Fuß auf dem Taster bleibt, ist der Effekt zu hören. Die Länge der Ausklingphase wird auch durch den Decay-Regler bestimmt. Je weiter dieser „aufgerissen“ wird, desto länger die Ausklingphase. Ähnlich wie bei einem ehx-POG, werden dem Signal weitere Frequenzen und Obertöne hinzugefügt:
Nun wird der Einsatz des Effekts via Spieldynamik gesteuert. Bei leisem Spiel ist der Effekt nicht zu hören. Erst wenn der Eingangspegel einen gewissen Wert (der mit dem Trigger-Regler eingestellt wird) überschreitet, wird der Effekt aktiviert:
Drücken wir den kleinen Sub-Switch (leuchtet, wenn aktiv), wird dem Layer auch eine tiefe Oktave hinzugefügt, wie man das von einem Oktaver oder auch ehx-POG kennt. Diese Option eignet sich vorwiegend für das Spiel in den höheren Lagen:
Hier ohne Sub-Oktave und leicht veränderten Parameterwerten:
Hier ist die Attack-Zeit so kurz wie möglich (ATT-Regler „fully counterclockwise“), der Effekt setzt sofort ein). Der Taster wurde durchgängig gehalten:
Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:
Suhr Classic Stratocaster – MXR Layers – Peavey Classic 20 MH – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Sennheiser e906 – MOTU M4 – Mac mit Logic.