NI Modern Drums
Mit dem wohl vorerst abschließenden Teil der Abbey Road Drums umfasst Native Instruments gleich zwei Dekaden: die frühen 90er und die mittleren 2000er. Wie soll man so eine lange Zeitspanne einleiten? Was waren die Kennzeichen für die 90er? Meine Eindrücke aus dieser Zeit, die geblieben sind und ebenfalls nur ein Fragment in dem Ozean der Stile der sich seitdem auftat. Dazu gehören wohl die hochgetunte Snare und der Crossover ebenso, wie die Wiederentdeckung und Weiterentwicklung des Rhythmus als liedtragendes Element. Bestimmt hat wohl auch Drum N Bass und seine Derivate etliches dazu beigetragen, das Metronom-Korsett der 80er wieder abzustreifen. Was womöglich in den 2000ern auch dazu führte, dass wieder mehr Drummaschinen durch Handarbeit und mechanische Schlagwerke ersetzt wurden. Vorzugsweise aus jenen Gefilden, die in der „westlichen Welt“ unter „ethnisch“ deklariert sind. Auch was den Rhythmus betrifft. Bei so vielen Impressionen wollen sich also zwei Drum-Kits anmaßen repräsentativ zu sein? Ob sich die angebrachte Skepsis hält, lesen Sie in diesem Test.
Zunächst die technische Seite
Die Modern Drums sind im NI-Shop als DVD und als Download verfügbar. Der Download beträgt 7,21GB und wurden mit rund 2MB/s von den NI Servern angeliefert. Der Käufer hat für den Download 30 Tage lang Zeit. Deswegen sind persönliche Backups angesagt.
Wer noch FAT32-formatierte Festplatten hat, aus welchem Grund auch immer, für den gibt es 2 PC-spezifische DVD-Images, die kleiner als 4GB sind. Für Festplatten mit NTFS bzw. HFS+ gibt es die ISO-DVD Image-Datei im Multiformat für Mac und PC am Stück.
Wie bei den 70s Drums führte auch hier das direkte Brennen der ISO-Datei als DVD-Image auf eine Dual-Layer DVD-R bei mir zu einer fehlerhaften DVD. Das Brennen der ISO-Datei auf eine Daten-DVD-DL für Mac und PC war allerdings problemlos.
Wem DVD-DLs zu teuer sind, dem kann ich als Mac-Benutzer das Programm Split&Concat ans Herz legen. Es segmentiert Dateien in mehrere kleine Häppchen und benutzt außerdem das OpenSource Archivierungsformat .par und .par2. Das bedeutet, dass jedes halbwegs aktuelle Entpack-Programm, auf welchem Betriebssystem auch immer und in absehbarer Zukunft, die Daten auch wieder entpacken kann. Außerdem ist .par2 sehr robust gegen eine Beschädigung der Archivdateien, was beim Lesen von älteren DVD-R etc. Medien datenrettend sein kann.
Modern Drums
Die Modern Drums besteht aus acht Kit-Variationen. Das Sparkle-Kit und das White-Kit stehen in einer Full- (3,3GB/3,82GB Samples) und einer Lite-Version (1,19GB/1,38GB Samples) sowie einer Essential Version (2,34GB/2,8GB Samples) zur Verfügung. In den Lite-Versionen fehlen die alternativen Round-Robin Samples. Das schlägt sich in der Reduktion der dynamischen Arbeitsspeicherbelegung von ca. 580MB auf 170MB bei aktivem DFD (Direct Form Disk) Streaming nieder.
Die Drum-Kits
– Sparkle Kit
Das Pearl Reference Kit wurde 2005 vorgestellt und wurde im Studio 3 über eine Solid State Logic 9000 J Konsole aufgenommen. Das Reference Kit ist das Ergebnis von zweieinhalb Jahren Forschung, um die optimale Dicke der Holzzusammensetzung und Schnittkante für jede Trommel eines Drum-Sets zu ermitteln und stellt bis dato eines der hochwertigesten seriengefertigten Kits dar. Das Set besteht aus einer 24” Kick-Drum, 8”, 10” und 12” Rack-Toms und einer 16” Floor-Tim.
– White Kit
Das Drum Workshop Collector’s Series Kit stammt aus der Mitte der 90er und ist das Flaggschiff der Firma DW. Ein Grant für höchste Standards und innovative Design. Das Kit besteht aus einer 22” Kick-Drum,, 12” und 13” Rack-Toms und 16” und 18” Floor-Toms.
-Snare Drums
Zusätzlich wurden für die Produktion die folgenden Snare-Drums benutzt:
– Sonar Artist Bronze 14 x 6.5,
– Ayotte Custom Maple 14 x 5,
– DW Collector’s Stainless Steel 14 x 5.5
– Pearl Sensitone Elite Brass 14 x 5
– DW Edge 13 x 5.5
– Pearl Sensitone Custom Alloy Steel 12 x 5
Sie wurden im Studio 3 unter Benutzung des „splash on snare“-Verfahrens aufgenommen.
Dabei wird eine Splash-Cymbal auf das Trommelfell gelegt. Bei Schlagen des verbleibenden unverdeckten Trommelfells erzeugt die Snare einen absolut trockenen Klang. Das Schlagen der Cymbal hingegen erzeugt einen Klang, der an ein Klatschen erinnert.
Es wurde auch eine Zildjian Spiral Trash-Effektcymbale aufgenommen, die für ihre außergewöhnlichen Obertöne und wallenden Timbres bekannt ist.
Als weitere Besonderheiten bei der Aufnahme wurde ein modifizierter Yamaha NS10 Monitorlautsprecher als Mikrofon für die Bassdrums benutzt. Eine Methode, um noch mehr Bass aufzunehmen als es mit üblichen Großmembran-Mikrofonen möglich ist. Die Drum-Sets wurden von Jerry Brown eingespielt.