ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Native Instruments Battery 4, Drum-Sampler & Player

(ID: 50731)

Ein Ausweg aus dem Dilemma könnte z.B. folgendes sein: Da Battery „eh nur“ eine reduzierte Version der Kontakt-Engine ist, hätte das Format von Battery ausgebaut und kompatibel mit dem Kontakt/ Kontakt-Player „.nkc/.nkx“-Library-Format gemacht werden können. Denn die Battery-Formate (Battery 4 zur Zeit nicht) können ohne weiteres in Kontakt importiert werden. Damit wären dann alle Fraktionen auf einen Streich bedient und Battery könnte quasi als Einsteiger-Kontakt eine neue Karriere starten. Mit den neuen Send-Bussen in Battery 4 wäre sogar das einfache Abmischen in Battery zwischen Trocken-, Overhead-, Room- und Monokanal der Drummer-Serie ein leichtes. Was die zahlreichen Funktionen angeht, die Battery im Gegensatz zu Kontakt nicht kann – da gab es früher auch schon Battery Drum-Kits, bei denen in Battery nicht alle Parameter zugänglich waren, in Kontakt aber schon. So lässt NI viele kreative und funktionale Vorteile von Battery ungenutzt.

Was nun die „elektronischen“ Konkurrenten angeht, allen voran FXpansion Geist und Motu BPM, aber auch Audio Damage Tattoo, Rop Papen Punch oder die D-16 Produkte etc., die Battery nun verstärkt angehen soll, so haben diese alle genau das Feature, nachdem die „Beats-Fraktion“ der Battery-Benutzer seit Version 1 rufen: einen eingebauten Pattern-Sequencer. Dass sowohl hochwertige akustische Drums, als auch Pattern-Sequencer in einem Plug-in hervorragend zusammenpassen, zeigt Avid mit Strike für ProTools. In der Benutzerführung genial, fehlt ihm leider vor allem anderen die Unterstützung durch Drittanbieter. Aber der Pattern-Sequencer ist ja nun Maschine vorbehalten. Wer also „Beats“ bauen will, hat mit Battery auf den elektronischen Sektor keinen Vorteil mehr gegenüber Maschine und FXpansion Geist kostet weniger und bedient die Beats-Musiksparte besser.

ANZEIGE

Dabei kann Battery, im Gegensatz zu allen anderen Drum-Plug-in Konkurrenten so viel mehr als „nur“ Percussions. Das Potential von Battery ist damit in keinem Fall ausgeschöpft. Tatsächlich ist Battery ein übersichtlicher und überschaubarer, aber dennoch mächtiger Kreativ-Sampler, der sich auch für fast jede Art von tonal spielbaren Sample-Instrumenten eignet. Battery hat in gewisser Wiese sogar mehr den „Geist der alten Sampler“ wie Akai oder EMU in sich als Kontakt. Funktionsreduktion war für die Kreativität hier oftmals förderlich.

ANZEIGE

Bugs Battery:
Die Version 4.0.1 hat noch einige Bugs. So war es z.B. nicht möglich, das Monolith-Format zu benutzen, ohne das Programm oder das Plug-in zum Absturz zu bringen. Das Problem ist bekannt und wird bearbeitet. Eine weitere Kollision erfolgte mit der Auto-Save-Funktion des Hosts, bei der im Zeittakt der automatischen Backup-Erstellung auch Battery den Benutzer zum Abspeichern des Kits aufforderte. Bei mir war das alle 5 Minuten. Auch dies ist in der Bearbeitung.

ANZEIGE
Fazit

Mit der Konzentration auf eine elektronische Drum-Bibliothek ist Battery 4 nicht mehr der Allrounder von früher, sondern mit der einseitigen 4GB Bibliothek und ohne Pattern-Sequencer bei einen Anschaffungspreis von €199 der Konkurrenz nicht mehr voraus. Vor allen Dingen, wenn z.B. der Geist Drum-Sampler von FXpansions noch mit Funktionen wie dem direkten Samplen von externen Signalen oder „Retro-Recording“ (d.h. man verliert niemals eine Drum-Performance, nur weil man mal wieder vergessen hat, den Aufnahme-Button zu drücken, sondern kann diese auch im nachhinein noch aufzeichnen) aufwarten kann.
Über das Für und Wider eines internen Sequencers streiten sich die Battery-Geister seit Anbeginn, doch zusammen mit der Allrounder-Fähigkeit (sprich akustische Drums-Kits), war es gerade ein Vorteil von Battery, keinen Sequencer zu haben und stattdessen auf Live-Performance zu setzen, das kann Battery 4 immer noch gut. Aber nun setzt NI in der Werbung und explizit im Handbuch den Fokus für Battery ausschließlich auf die Produktion von elektronischen Beats.  Das bedeutet, die 4 wird sich in diesem Battleground mit Champions wie NI Maschine, FXpansion Geist, Motu BPM, Rob Papen Punch, Audio Damage Tatoo oder D-16 Group und anderen Beat-Sequencern messen lassen müssen, die alle nur Erfolg hatten, weil sie die prinzipielle Arbeitsweise der Akai MPC bzw. Roland TRs aufgriffen und weiterentwickelten. Das kann meines Erachtens für Battery nicht gut ausgehen, so sehr ich es auch drehe und wende und mir das Gegenteil wünsche.

Im Zweifelsfall, oder falls das Budget zu eng ist, sollte man sich also gut überlegen, ob man nicht gleich zu Kontakt oder Maschine greift, je nachdem wo die persönlichen Schwerpunkte liegen. Die elektronische Konkurrenz ist mit dem Update eher attraktiver geworden. Für Upgrader ist der generell verbesserte Arbeitsfluss im Editor sicher ein Anreiz, auch wenn manche Änderung den anfänglichen Enthusiasmus doch ein wenig dämpfen, sind es gewiss keine Dealbreaker.
Für sich genommen ist Battery 4 immer noch ein herausragendes Produktmit einem tollen Workflow, der auch vor tonalen zu spielenden Samples nicht Halt macht. Einen persönlichen Test kann ich nur jedem anraten, der sich für Sample-Instrumente interessiert. 3 Sterne, ohne Frage. Einen Stern Abzug für die Kürzung der mitgelieferten Bibliothek ist aber unvermeidlich.

Plus

  • überarbeitete GUI resultiert in einem stark besserten Arbeitsfluss im Editor
  • internes Cell-Rendering
  • flexible Signalkette
  • Transient Modulator
  • schnellere Ladezeiten
  • Automationsmöglichkeiten
  • Klangqualität

Minus

  • einseitig Elektro-lastige, 4GB große Drum-Bibliothek
  • Hüllkurven werden nicht mehr auf das Sample projiziert.
  • keine erweiterten Tastatur-Kürzel zum Aufruf der Modul-Seiten in der Standalone Version
  • keine Zellen-Library mehr
  • kein Umschalt-Button zwischen Cell-Expand- und Cell-Merge-Funktion auf der Bedienoberfläche (ührt nicht zur Abwertung)
  • kein "Expand Slices to Individual Cells"-Button auf der Bedienoberfläche (führt nicht zur Abwertung)
  • Bug: Umspringen der Editoransicht auf die Loop-Bearbeitung bei jedem Zellenwechsel.
  • Bug: Monolith-Format nicht benutzbar
  • Bug: HOST-DAW Auto-Save Kollision

Preis

  • Vollversion: 199,- Euro
  • Upgrade: 99,- Euro
ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    AMAZONA Archiv

    moin,

    erstmal vielen dank für den tollen test, der im übrigen mit meinem ersten eindruck von b4 weitestgehend übereinstimmt. einige sachen wollte ich dennoch anmerken, da sie m.m.n. einen falschen eindruck von b4 vermitteln.

    ganz oben auf meiner kritikliste steht die sache mit der libary und einsatztauglichkeit von b4. es ist zwar richitg dass die libary in b4 ziemlich einseitig geworden ist (wie vom marketing angekündigt), dennoch liest es sich in diesem test so, als ob dies b4 für andere musikrichtungen disqualifizieren würde. für mich ist b4 nach wie vor ein allroundsampler (ich weiß nicht ob das wort so gefallen ist, werde es aber mal nutzen). das eigentliche problem an der ganzen situation ist doch nur, dass ni keine/kaum (?) „real sounds“ beisteuert. ungeachtet dieser tatsache hat b4 immer noch dass zeug dazu ein schönes jazz-set o.ä. auf die kette zu kriegen – allein die multisample-möglichkeiten und artikulationen (!) reichen hierfür dicke aus (btw funzt jeder real-sample-player mit großer sicherheit nach einem gleichen/ähnlichen prinzip). sicher ist es zwar nervig dass man sich sowas selbst zusammenfummeln muss, dennoch (problemlos) möglich. auch besteht noch die hoffnung dass ni mit attraktiven packages nachlegt bzw. dass ältere expansions ohne weiteres darauf lauffähig sind, oder? wo wir gerade dabei sind, ich habe schon des öfteren festgestellt dass hersteller sehr schweigsam sind, wenn es um die frage geht welche sample-formate das jeweilige produkt unterstützt. meine nicht nur wav, aiff und konsorten, sondern wie es mit „klassischen“ sampler-banks ala emu, akai und co aussieht. (was mich schon sehr an einem sampler interessiert) viele sampler/player können das schlucken, ohne dass man je davon gehört oder in einer artikelbeschreibung davon gelesen hat. entdeckt man dann erst wenn man ein wenig probiert… meist muss man sich erst sehr umständlich durch die pdf-anleitungen wühlen um die unterstützten formate zu finden… liebe hersteller, wenn ihr das lest: bitte bitte ich will nicht mehr wühlen ;)

    was mir auch immer wieder kopfschütteln bereitet, nicht nur in diesem test sondern generell, ist diese sache mit dem step-sequencer?! ich glaube die ni leute würden das gerne machen, vorausgesetzt sie hätten zugleich interesse daran maschine in die wüste zu schicken ;)
    vllt sehe ich das auch ein wenig radikal, weil ich der jüngeren generation angehöre und nie richtig in „pattern-love“ war, jedoch ist das in meinen augen eine aufgabe für maschine, und ich finde auch dass ni’s jeweilige produktphilosophien sehr eindeutig sind und sich die pattern-frage somit von selbst klären sollte.

    auch hat ni es nicht geschafft die filter und eq sektion voneinander zu trennen… das ist für mich das größte „bug“ in b4, dass mich entweder für filter oder eq entscheiden muss. klar, man könnte den ganzen spaß auch getrennt auf die daw routen, doch leider habe ich nur 16 stereo ausgänge für 16×8=128! zellen. könnt son bissle eng werden. ;)

    sonst kann ich als hardcore-b3-user nur sagen dass es ein gelungenes update geworden ist: workflowverbesserung (bis auf die sache mit den reitern, aber das stört mich auch schon in der v3), endlich ist browser links, endlich in cell bounce, endlich kann ich die (sehr guten!) effekte nach gusto durch gegend schieben. visuell wird man auch bedient (siehe erläuterung mit „regler und numerischen werten“), vorallem ist auch alles aufgeräumter. und nicht zuletzt, was für ein update vorteilhaft aber nicht selbstverständlich ist, hübscher ;)
    (da haben zB die leute von steinberg im versionssprung von 6 zu 7 in den falschen farbtopf gegriffen wie ich finde, „perfekt“ finde ich c6 von diesem aspekt)

    alles in allem konnte ich mich noch nicht dazu aufrappeln dieses update zu erwerben, aus folgenden gründen: ich sehe zwar die verbesserungen in b4, jedoch habe ich nicht das gefühl ich würde etwas verpassen oder gigantische sprünge im workflow machen. bin b3 gewöhnt und komme schnell zum ziel. außerdem macht b3 auch vom techn. standpunkt keine probs bzw läuft stabil auf 10.8. ich glaube dass die umstellung von 3 auf 4 schnell geht, aber alles in allem ist mir der ganze spaß keine 100€ wert, va wenn ich sehe dass ich schon für 500€ das komplete bundle haben kann. (mal abgesehen davon dass ni will dass ich so denke ;)) hätte hier zumindest nen angenehmen einführungspreis von ni erwartet, bei der hälfte hätte ich wahrscheinlich zugeschlagen. ich weiß dass es nur 50€ sind aber ich habe die ganze zeit die relation zu komplete vor augen.

    • Profilbild
      Markus Schroeder RED

      Hallo mausikant,
      freut mich, dass DIr der Test gefällt :)
      es ist zwar richitg dass die libary in b4 ziemlich einseitig geworden ist (wie vom marketing angekündigt), dennoch liest es sich in diesem test so, als ob dies b4 für andere musikrichtungen disqualifizieren würde. für mich ist b4 nach wie vor ein allroundsampler (ich weiß nicht ob das wort so gefallen ist, werde es aber mal nutzen)

      Ich bin mir nicht so sicher ob wir aneinander vorbeireden, aber das Battery ein Allround-Sampler für alles Musikrichtungen ist, kam in dem Test mehrmals vor und eigentlich rede doch ich in dem ganzen Test von nix anderem.
      Und Battery wird in dem Test auch ganz bestimmt nicht für andere Musikrichtungen disqualitfiziert. Das genau Gegenteil ist der Fall.
      ;)
      Die Crux dabei jedoch ist, wie Du auch schon sagst, wenn Neukunden beim Kauf nur elektronische Percussions bekommen, woher sollen sie dann von mal schnell ein Akustik-Kit bekommen?
      Wenn Sie gerade €200 investiert haben, haben sie bestimmt keine Lust gleich nochmals €50 für eine Expansion nachzuschieben die eigentlich schon von vorne herein hätten dabei sein müssen.

      Kurz: ich bin völlig mit Dir einer Meinung!

      beste Grüße,
      M. :)

  2. Profilbild
    arnte

    Battery 3 ist tatsächlich das einziege PlugIn, das ich regelmäßig, ja sogar in jeder Produktion verwende. Umso gespannter war ich auf das Update.
    Vielen Dank für den sehr ausführlichen und informativen Test!
    Ich sehe die Änderungen durchweg positiv. Das Samples im Bundle weggelassen wurden ist für mich absolut unbedeutend. Ich habe ja das komplette Package aus B3 und außerdem hat heutzutage doch ohnehin jeder eine riesige eigene Library zuhause, oder?
    Dass die Env nicht mehr auf die Sample Ansicht projiziert werden ist imo ein Riesenrückschritt! Das ärgert mich wirklich.
    Sind die Reverbs eigentlich die selben geblieben oder hat sich da qualitativ was getan?
    Prinzipiell hätte ich mir bei den Effekten deutlich mehr gewünscht. Wenigstens eine hochwertige und flexible Verzerrersektion (auf Cell Ebene) gehört doch zu einem Drum Sampler dazu! Sehr schade. Und eigentlich hätte ich mir auch schöne Modulationseffekte gewünscht (Flanger, Phaser, Chorus). Darüber hinaus noch ein paar abgefahrenere Sachen (Granularzeugs, …) wären auch schön gewesen.

    Naja, ich werde aber wohl trotzdem das Update kaufen. Und da nur 50,- € dazwischenliegen wohl gleich mein Komplete 6 mal auf den neusten Stand bringen…

  3. Profilbild
    tenderboy

    immer noch kein beat-slicing

    ich mein das ist eines DER features die ein drum-sampler imho haben muss…

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X