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Test: Native Instruments EVOLVE Mutations

EVOLVE MUTATIONS

26. November 2009

Eine neue Sound Library aus dem Hause Native Instruments beschert Sound Designern und Freunden ungewöhnlicher Klänge neue Nahrung für die Festplatte. In Zusammenarbeit mit Heavyocity entstand das Paket EVOLVE MUTATIONS. Diese Library basiert auf der preisgekrönten EVOLVE, einer größeren, separat erhältlichen Library im Kontakt 2 Format. Dahinter steckt das Kollektiv Heavy Melody aus New York, ein Zusammenschluss verschiedener Sound Designer und Komponisten aus dem Bereich Cinema-, TV-, Gamesound- und Audio Brand Design.

EVOLVE MUTATIONS Oberfläche

EVOLVE MUTATIONS Oberfläche

EVOLVE MUTATIONS bietet 2GB Samplematerial in 4 unterschiedlichen Sektionen an:

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Rhythmic Suite

Temposynchrone Loops stehen hier im ersten Ordner zur Auswahl, die der härteren Gangart zuzuschreiben sind. Rock, Industrial und spannungsgeladene Beats finden sich in zahlreichen Kombinationen. So können unterschiedliche Loops geschichtet werden, die aus Bassdrum und Snare, nur aus HiHat oder auch Percussions bestehen. Tonal tiefe Sounds befinden sich eher links auf der Tastatur, mittig stehen Toms und Percussions parat, weiter rechts dann tonal höhere Loops wie HiHats und Co.

Im zweiten Ordner finden sich melodische Soundloops, die genretypisch hektisch oder auch unangenehm, unheimlich klingen. Meistens finden sich mehrere Loops über die Tastatur gemappt. Sie können aber auch im Unterordner Single Loops einzeln spielbar geladen werden.

Percussion Kits

Hiermit lassen sich eigene Drumbeats und Loops programmieren oder spielen. Sehr lebendige und dynamisch spielbare Drumsounds warten auf ihren Einsatz. So finden sich hier z.B. unter Congas keine abgelutschten Sounds, sondern unter Einsatz von Lofi-FX und Filtern angereicherte Elemente, die sich der Klangästhetik des gesamten Pakets anpassen.

In einem separaten Ordner liegen so genannte Mapped Loop Slices, kurz MLS. Diese  verhalten sich wie REX Files oder (Spectrasonics) Stylus Pattern und legen die Einzelteile eines rhythmischen Loops auf die einzelnen Tasten eines Keyboards mit entsprechendem MIDI-File. Dieses MIDI-File spielt die einzelnen Elemente wieder ab und lässt sich bequem umarrangieren und im Tempo ändern. Somit kann die statische Struktur eines Loops aufgebrochen und geändert werden.

Stings & Transitions

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Ohne diese Gattung würde dem typischen Horror- oder Actionfilm/-spiel etwas fehlen, nämlich die Grundstimmung, die häufig durch tiefe, beunruhigend wirkende Klangflächen erzeugt wird, oder auch die obligatorischen Effekte beim Beginn einer Actionhandlung. All das ist hier zu finden, vielfach mit Hilfe von Verzerrern, Filtern und anderen Spielereien vorbehandelt.

Tonality & FX

Besonders gut gefällt mir diese Abteilung. Zwar gibt es zahlreiche Effektsammlungen, die die oben genannten Kategorien abdecken, jedoch fehlt es häufig an spielbaren Sounds, die in den Klangcharakter passen. EVOLVE MUTATIONS liefert eine Sammlung brauchbarer Glöckchen, Pianos, Strings, Ethno Sounds und Gitarren, die allesamt nicht lieblich und rein daher kommen, sondern fragil, verstörend, beunruhigend, wie auch immer. Sie dienen der Erzeugung düsterer, melancholischer und unangenehmer Spannung.

Des Weiteren gibt es einige Multikits, die ein multitimbrales Spielen von mehreren Instanzen in einem Instrument erlauben. So finden sich Sets für Rock, Percussion oder SciFi im Schnellzugriff.

Die einzelnen Module verfügen über eine ADSR Hüllkurve und eine kleine Effekteinheit, die mit Skreamer, LoFi, Delay und Reverb bestückt sind und einen rudimentären Zugriff auf die jeweiligen Parameter zulässt. Ein HiPass- und ein LowPass Filter mit Resonanz runden die Klangbearbeitung ab.

Insgesamt gibt es 275 Instruments mit 1100 Einzelsounds, das Ganze läuft unter dem kostenlosen KONTAKT PLAYER oder KONTAKT ab 3.5. Hier lassen sich im Mixer auch die KONTAKT-eigenen Effekte benutzen, diese gehen über die Möglichkeiten der Effekte im Soundset hinaus.

Native Instruments definiert bestimmte MIDI CC Daten vorweg, um schnell Zugriff auf spielwichtige Parameter zu haben. Natürlich können die CC Daten auch geändert und den eigenen Bedürfnissen angepasst werden.

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Fazit

EVOLVE MUTATIONS ist eine Bereicherung der eigenen Klangbestände, wenn ungewöhnliche, düstere, kraftvolle und melancholische Soundscapes, Rhythmen und Effektsounds gewünscht sind. Besitzer von EVOLVE können diese Library als Erweiterung kaufen, um die bestehende Palette auszubauen.

Klanglich erinnert mich vieles an zum Beispiel Produktionen wie der „Resident Evil“ Soundtrack von Trent Reznor/Marylin Manson oder auch Atmosphären, wie in dem kürzlich erschienenen Überraschungserfolg „District 9“. Die Spannung und Dynamik, die der Musik dieser Filme zugrunde liegt, lässt sich mit EVOLVE MUTATIONS ebenfalls erzeugen.

Die Library besteht aus sehr facettenreichen Klängen, die ich so in keiner anderen Library gefunden habe. Das Besondere ist die melodiöse Spielbarkeit vieler Sounds, dadurch hebt sich diese Kollektion von anderen dieser Spezies ab.

Plus

  • melodisch und dynamisch spielbare Sounds
  • sehr brauchbare Klangauswahl, praxisgerecht
  • MLS

Minus

  • eingeschränkte Editiermöglichkeiten
  • wenig interne Effekte

Preis

  • Download NI Website: 99,- Euro
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