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Test: Native Instruments FM7 für MacOS X

(ID: 3759)

Jeder Operator lässt sich mit jedem anderen Operator verbinden. Punkt – egal ob als Modulator oder als Carrier oder mittels Feedbackparameter mit sich selbst. Es gilt: je höher die Modulationfrequenz und der Feedbackanteil, desto höhenreicher wird der Sound. Bei zu hohen Werten treten Verzerrungen auf, die natürlich hitentscheidend sein können, aber für einfache Sounds lohnt es sich auch, auf Dynamik zu setzen. Am besten also weniger hohe Feedbackwerte und Modulationsfrequenzen für einen weicheren und wärmeren Grundsound wählen und dafür den Velocity-Sensivityregler aufdrehen (Standardwert=0). Je ‚lauter’ gespielt wird, desto höher sind Modulation und Feedbackanteile des Modulators und je höhenreicher der Sound. Am Beispiel eines einfachen Woodblock-Sounds sieht das so aus:
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– rotumrandete Einstellungen führen zu einem sanften Woodblock-Sound –

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– rotumrandete Einstellungen führen zu einem harten Woodblock-Sound –

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Oder so einfach gelingt die Powerballad. Einfach ein simples Pad programmieren und das Panning der einzelnen Carrier-Modulatoren – mindestens zwei, besser vier – je auf voll links bzw. voll rechts stellen. Dahinter ein kleinen Hall und der Refrain geht ab in den Süden. Wer es noch kitschiger will, sucht sich einfach das DX-Piano. Das lassen wir aber nicht so simpel stehen, sondern nehmen ein Pfund Pseudohall aus dem eingebauten FX-Werkzeugkasten.

Hüllkurven und LFOs

Während selbst jeder Operator seine eigene Hüllkurve mitbringt und damit schon auch timecode-gesyncte Modulationen ermöglicht, geht dem FM7 noch lange nicht die Puste aus: 2 LFOs lassen sich nach allen Schikanen einstellen und mit jedem einzelnen Operator auf einer Extra-LFO-Matrix verknüpfen. Auch hier gibt es die Möglichkeit, das Tempo der LFOs mit dem Hostprogramm zu verkoppeln, sofern dieses den nötigen Time-Code bereitstellt, was im Plug-In-Mode bei den grossen Sequenzerprogrammen der Fall ist. Mit den OP-Hüllkurven lassen sich zeitabhängige Sound-Kollagen bilden, die an Korgs Wavestation erinnern.
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– Hüllkurven lassen sich zeitabhängig oder im Free-Run-Modus einstellen –

Leider gibt es keine Gesamtübersicht über alle Hüllkurven einschliesslich der LFOs, so das ein ständiger Page-Wechsel nicht vermeidbar ist. Schade. Dafür geht die Bearbeitung der einzelnen Hüllkurven leicht von der Hand. Viele vorgefertigte Hüllkurven stehen bereit und die Tempo-Sync-Funktion lässt jeden noch so flachen Sound zum Groovemonster werden.

Klang

Der Klang wurde ja allseits schon hoch gelobt und selbst ich als echter ‚Analog’-Freak bin hinsichtlich Einsatzspektrum und Bedienbarkeit dem FM7 sehr zugetan. Das was ich bei meinem TG77 immer herausholen wollte, aber in Ermangelung eines Editors nie schaffte, stellt nun überhaupt kein Problem mehr da. Selbst in Zeiten absoluter Desinspiritation gelingen durch simples Herumspielen Sounds, die irgendwie immer amtlich sind. Die Bandbreite deckt alle FM-Sounds souverän ab. Alles klingt glasklar und breit. Der LoFi-Regler schafft es zwar nicht, einen alten 12Bit-FM-Sound zu simulieren – als Kreativtool reicht es allemal. Für analoge Sweeps gibt es den nachgeschalteten Z-Filter, der als Low-, Band- oder Hi-Pass mit 12 bzw. 24db/Oktave Absenkung arbeitet. Im folgenden Klangbeispiel läuft nur ein der 4 Operatoren durch das LP-Filter. Die Absenkung folgt einer ab- und wieder aufsteigenden Hüllkurve.

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Fazit

Ich kann mich uneingeschränkt Thorsten anschliessen: der FM7 ist nach wie vor ein Treffer im heisumkämpften Softsynthesizer-Markt. Er läuft stabil nun auch unter MacOS X und Windows XP (letzteres wurde nicht getestet) und wurde durch die Sound-Spektrum CD 1 aufgewertet. Auf einem G5 mit 1.8 SP waren maximal 9 Instanzen mit je 13 Stimmen, 6 Operatoren mit eingeschaltetem FX-Modul – also 117 Stimmen möglich. Guter Klang kostet also Power. Natürlich haben mittlerweile viele Software-Synthesizer die FM-Synthese integriert – in Bedienung und Steuerungsmöglichkeit, die letztlich zum fetten Sound und gezielter Klangmanipulation führt, bleibt der FM7 ungeschlagen. Eine skalierbare Oberfläche hätte einem Update gut gestanden aber grundsätzlich gilt beim FM7: ‚never touch a running system’. Das hat sich auch NI gedacht: verändert wurde wenig, aber das war im Grunde auch nicht nötig.

PLUS
+++++ Soundqualität
++++ Anwendungsbreite
++++ Modulationsmöglichkeiten
+++ Bedienkomfort

MINUS
– nur ein Stereoausgang
– keine Envelope-Gesamtübersicht
– nicht kompatibel zum Sounddiver von Emagic

Preise
FM7: 289 Euro UVP, Strassenpreis ca. UVP 239, – Euro
FM/ Sound-CD Volume 1 UVP ca: 49 Euro

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Klangbeispiele
Forum
  1. Avatar
    AMAZONA Archiv

    hallo , kann mir eine sagen , ob man die internen Sounds des FM 7 – zumindest in der Rohfassung – in den hardware Dx 7 per midi dumpen kann ?
    Danke

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