Neben den klanggestaltenden Elementen bringt Native Instruments Guitar Rig auch nützliche Helferlein mit. Klar gibt es einen Tuner. Mit dem eingebauten Kassettendeck und dem Metronom mutiert GuitarRig gleich zum kleinen Trainer, der alles Gespielte bei Bedarf auch aufzeichnet. Dank der hervorragenden Timestretching-Funktion gehört auch das Nachspielen und Üben viel zu schneller Riffs der Vergangenheit an
Dass NIs jüngster Spross mehr Rechenleistung beansprucht, kann angesichts des Klanges mehr als verschmerzt werden. Jeder moderne Rechner oder Laptop sollte GuitarRig ein wohliges Zuhause anbieten können. Innerhalb einer Mehrspurproduktion sind allerdings Taktfrequenzen jenseits der 2-Ghz-Grenze anzuraten. Besteht der Rest des Arrangements aus virtuellen Instrumenten, kann es auch hier schnell eng werden.
Native Instruments Guitar Rig empfiehlt sich sowohl als Recordingtool sowie als mobile Amplösung. Allerdings tummeln sich in diesem Feld einige hochrangige Konkurrenten, bei denen man sich PC oder Laptop sparen kann. Wer nur mal unterwegs oder im Park E-Gitarre üben will, findet im Korg Pandora PX4 oder im Tascam Pocketstudio 5 zuverlässige Partner. Beide lassen sich mit Batterie betreiben. Letzterer bietet sogar mehrere Spuren zum Aufnehmen, wenngleich in eher magerer Qualität. Allerdings sei auch erwähnt, dass keiner der beiden auch nur annähernd an die Klangqualität der NI-Simulationen heranreicht.
Anders sieht es da schon beim Yamaha DG-Stomp, BOSS GT-6 oder Line6 Pod XT aus. Hier werden ebenfalls hervorragende Simulationen geboten, die mit Native Instruments Guitar Rig in einer Liga spielen. Allerdings ist es mit diesen Geräten auch nicht ohne weiteres möglich, im Sequenzer seiner Wahl mal eben eine aufgenommene Gitarrenspur durch die unterschiedlichsten Amp- und Speakerkombinationen zu jagen – von Total Recall ganz zu schweigen.