ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Test: Native Instruments Intakt 1.03

NII

4. März 2004

„Sync the Groove“ steht heute auf der Speisekarte der audio-kulinarischen Küche. Zur Kostprobe steht ein exquisit aussehender Loop-Sampler aus dem Hause Native Instruments. Intakt, er ist der jüngste Spross in der Sampler-Reihe der Berliner Erfolgsfirma und basiert auf der gleichen Samplingengine wie sein großer Bruder Kontakt. Sein Spezialgebiet ist jedoch das Bearbeiten von Drum- und Rhythmus-Loops. Dazu bietet er eine Menge interessanter Möglichkeiten, wie Beat-Slicing und intelligentes Timestretching. Wem das jetzt auf Anhieb noch nichts sagt, der muss sich nicht schämen. Ich werde versuchen Licht ins Dunkel dieser mystischen Begriffe zu bringen.
1_image001.jpg
– Wie immer sehr ordentlich –

Manch einer wird sich fragen, warum ich in der Überschrift solch großen Wert auf die Versionsnummer 1.03 lege. Nun, dass hat seinen Grund. Alle niedrigeren Versionen waren so fehlerhaft, dass man nicht vernünftig mit ihnen arbeiten konnte. Hätte Native Instruments nicht noch kurz vor Test-Ende ein Update veröffentlicht, wäre dieser Test wohl böse ausgegangen. Aber genau wie in einem schnulzigen Film, gab es im dramatischen Höhepunkt meiner Testphase ein Wende, die sich in einem Happy End auflöste. Mit der Version 1.03 hat Native Instruments den Kampf gegen die Bugs gewonnen. Wer also demnächst vorhat, Intakt zu erwerben, sollte unbedingt seine Software nach dem Kauf auf den neusten Stand bringen.

ANZEIGE

Nach der Installation lässt sich Intakt dann als Stand-Alone oder PlugIn betreiben, wobei alle gängigen Formate wie VST, DXi, AU und RTAS unterstützt werden. Ebenso lässt auch die Kompatibilität zu den aktuellen Sample-Formaten keine Wünsche offen.

Worum geht’s denn nun
Das grobe Prinzip von Intakt funktioniert folgendermaßen. Sample-Loop laden, Tempo anpassen, Keyboardtasten zuweisen und das ganze mit Modulationen und Effekten versehen. Eine beliebige Menge von Samples, auf der Tastatur verteilt, ergibt dann ein Set, das als Instrument abgespeichert werden kann. Hat man alles richtig gemacht, so enthält dieses Set verschiedene Sounds und Loops, die alle synchron zueinander laufen. Die Einstellungen im Modulations- und Effekt-Bereich können dabei für jedes Sample in einem Set völlig unterschiedlich sein. Ganz nach Native Instruments Manier, ist dazu die Programmoberfläche wieder sehr übersichtlich und funktionell geraten. Oben befindet sich das Wellenform-Fenster mit dem Edit-Bereich, darunter ist eine Leiste von Modulations-Werkzeugen angeordnet, gefolgt von der Effekt Abteilung. Der Datei-Browser links und die Tastatur unten geben dem Ganzen einen passenden Rahmen. All diese Funktionsbereiche lassen sich bei Bedarf einzeln ausblenden.
2_image003.jpg
– Die Oberfläche, reduziert aufs Nötigste –

Zum Bearbeiten der Loops stehen dem Intakt Nutzer nun drei verschiedene Sampler-Modi zur Verfügung. Sampler, Beatmachine und Timemachine. Allen gemein ist das Wellenform-Fenster. In jedem Modus gibt es Auskunft über die Start- und Endpunkte des gerade zu editierenden Loops, sowie über den Loop-Bereich und den Retrigger-Punkt. Rechts neben dem Wellenform-Fenster lässt sich die Lautstärke, das Panorama, das Tuning und die Velocity-Empfindlichkeit eines Samples regeln. Ebenso besteht die Möglichkeit einen bzw. ein Stereo-Paar der 16 Einzelausgänge dem Sample zuzuweisen. Im Tempo-Bereich links neben dem Wellenform-Fenster gibt es zwei Regler. Einen für das globale Master-Tempo und einen für die Geschwindigkeit des aktuell geladenen Loops. Um diesen exakt mit den Möglichkeiten von Intakt bearbeiten zu können, muss man das Programm über die Rhythmik des Loops informieren. Dazu wird einfach in einem kleinen Menü die Anzahl der Bars und Beats sowie die Rhythmik des Loops angegeben. Aus diesen Daten und der Länge des Sample, berechnet Intakt die Geschwindigkeit und nutzt diese Informationen, um den Loop zur Master-Clock zu synchronisieren. Zur Tempo-Berechnung kann anstatt der Sample-Gesamtlänge auch der Bereich zwischen den Start- und End-Punkten des Samples oder ein frei definierter Loop-Bereich gewählt werden.

ANZEIGE

3_image005.jpg


Der Sampler

Da Intakt vorrangig zum Bearbeiten von Sample-Loops konzi piert worden ist, sind die Bearbeitungsmöglichkeiten der Samples auf die wichtigsten Funktionen begrenzt. Start und End-Punkte verschieben, Loop-Bereich definieren, Loop-Richtung auswählen und das Umdrehen der Abspielrichtung müssen reichen. Destruktive Arbeitschritte wie das Zerschneiden oder Kürzen von Samples sind nicht möglich. Als Alternative zum Loop-Bereich kann auch ein Retrigger-Punkt gesetzt werden. Ist dann die Retrigger-Funktion aktiviert, startet Intakt das Sample bei Erreichen dieses Punktes erneut. Diese Funktion ist vor allem dann nützlich, wenn ein Sample-Loop etwas zu kurz geraten ist. So hat man die Möglichkeit den Retrigger-Punkt über das Sample-Ende hinaus zu verschieben, um dann das Sample taktgenau neu zu starten. Das Setzen dieses Punktes ist übrigens leicht gerastert, so dass sich timing-genaue Loops beliebiger Größe sehr leicht realisieren lassen.
4_image007.jpg

Aufschnitt
Mit der Beatmachine lassen sich Rhythmus-Loops zerstückeln und neu zusammensetzen. Ein Loop wird dabei in so genannte Slices (zu Deutsch: „Scheiben“) unterteilt, von denen jedes Einzelne unterschiedlich bearbeitet werden kann. Zur besseren Übersicht gibt es zwei Sub-Modi, in denen zum Einen der komplette Loop insgesamt und zum Anderen die Slices einzeln bearbeitet werden können. Die Anzahl und die Position der Teilungen können frei gewählt werden. Genauso kann jedes Slice unterschiedliche Einstellungen in Lautstärke, Panorama, Tune und Velocity besitzen. Betrachtet man dann noch die Möglichkeit, dass jedes Slice seine eigene Modulations- und Effekt-Abteilung haben kann, ahnt man schon, welches Potential hier versteckt ist. Verteilt man zum Beispiel die einzelnen Slices auf der Tastatur, kann man sie wie ein Drumset in seinem Sequenzer benutzen. Genauso kann man aber auch Tastaturzonen definieren, auf denen ein Slice tonal spielbar ist. Eine andere Möglichkeit besteht darin, Slices innerhalb eines Loops umzupositionieren. Dadurch entstehen völlig neue, rhythmische Muster. Auch das Austauschen oder Einfügen von Slices anderer Sample-Loops ist machbar. Die Möglichkeiten sind also sehr vielfältig.
5_image009.gif
– Im Display ein Drumloop in Slices zerhackt –

ANZEIGE
Klangbeispiele
Forum

Es sind momentan noch keine Kommentare für diesen Artikel vorhanden.

Kommentar erstellen

Die AMAZONA.de-Kommentarfunktion ist Ihr Forum, um sich persönlich zu den Inhalten der Artikel auszutauschen. Sich daraus ergebende Diskussionen sollten höflich und sachlich geführt werden. Politische Inhalte und Statements werden durch die Redaktion gelöscht.

Haben Sie eigene Erfahrungen mit einem Produkt gemacht, stellen Sie diese bitte über die Funktion Leser-Story erstellen ein. Für persönliche Nachrichten verwenden Sie bitte die Nachrichtenfunktion im Profil.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
X
ANZEIGE X