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Test: Native Instruments Kontour, Polyplex & Rounds

(ID: 96597)

Kontour

Kontour - durch das übersichtliche Layout übersieht man leicht die vielfältigen Möglichkeiten des Synths.

Kontour – durch das übersichtliche Layout übersieht man leicht die vielfältigen Möglichkeiten des Synths

Vom NI-Marketing etwas vorsichtig präsentiert, aber aus meiner Sicht die interessantes Veröffentlichung, ist der neue Synthesizer Kontour auf Reaktor-Basis von Stephan Schmitt – seines Zeichens Graue Eminenz von Native Instruments und Erfinder von Reaktor. Stephan Schmitt hat eine neue Firma namens Nonlinear Labs gegründet und entwickelt gerade einen Hardwaresynthesizer mit der Arbeitsbezeichnung Emphase. Vorgestellt hat er bisher den Hardware-Prototypen und eine Soundengine mit der Bezeichnung Phase 22. Und genau diese Soundengine Phase 22 wird von NI nun als Kontour veröffentlicht und um eine interessante Macro-Sektion ergänzt. Was diesen Synthesizer für mich so spannend macht ist die Tatsache, dass mein derzeitiger Lieblingssynth auch aus der „Feder“ von Stephan Schmitt stammt: Prism. Er zeichnet sich durch eine hervorragende Ausdrucksstärke, Flexibilität und Durchsetzungsfähigkeit im Mix aus, gepaart mit ungewöhnlichen Klangergebnissen. Da schnellen meine Erwartungen beim Kontour in die Höhe.

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Kontour basiert auf der Phasenmodulations-Synthese, wie sie von den Yamaha DX-Synthesizern benutzt wird bzw. wurde, denen bekanntlich bis heute fälschlicherweise die Frequenzmodulations-Synthese unterstellt wird. Vielen Dank noch mal an die damalige Marketingabteilung von Yamaha für diesen historischen Fauxpas. Bei der Phasenmodulation wird nicht die Frequenz der digitalen Wellenform, also die Geschwindigkeit mit der die Werte durchfahren werden moduliert, sondern die Phasenlage der Wellenform – also dort wo die Phase im Wellenformdurchlauf des Oszillators sich gerade befindet. Bei Sinus-Oszillatoren ergeben sich dadurch ähnliche Ergebnisse wie bei der Frequenzmodulation. Yamaha entschied sich aus Kostengründen bei der DX-Serie für die Phasenmodulation und gegen die Frequenzmodulation der GS-Serie. Und ja, die Phase Distortion-Synthese (Casio CZ- und VZ-Serie sowie U-he Bazille) ist der Phasenmodulations-Synthese ähnlich, aber dennoch wieder ein anderes Kapitel.

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Kontour Signalfluss - viel Spaß bei einer schematischen Gewinnung von Erkenntnis über Kontour.

Kontour Signalfluss – viel Spaß bei einer schematischen Gewinnung von Erkenntnis über Kontour

Beide Oszillatoren (A & B) von Kontour sind identisch aufgebaut. Sie besitzen beide eine Sinus-Wellenform, deren Phase gleichzeitig vom jeweils anderen Oszillator (PM A oder B), durch den jeweiligen Oszillator selbst (PM SELF) oder vom Feedback (PM F) moduliert werden kann. Im Grunde genommen ist Kontour ein 2-Operatoren-PM-Synthesizer mit variabler Carrier- und Modulator-Struktur. Crossmodulation der Phase bei jeweiliger Selbstoszillation der beiden Operatoren ist hier ein Kinderspiel.

Ein Operator mit nachgeschaltetem Waveshaper.

Ein Operator mit nachgeschaltetem Waveshaper

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    MidiDino AHU

    Erst einmal danke für die umfänglichen Erläuterungen. Die Einschätzung „während jeder fünfmal überlegt, für Software 500 € oder sogar 1000 € auszugeben, wird jede analoge Bastelhupe für 500 € frenetisch gefeiert und als Schnäppchen deklariert“ kann ich aufgrund vieler Online-Rückmeldungen verstehen. Aber ich kann mit einem solchen Sammelsurium, wie es NI mit dem Produkt bietet, überhaupt nichts anfangen, auch und besonders aus musikalischer Sicht. Ich habe mir in der Vergangenheit stets Einzelstücke zusammengekauft, die ich in meiner Musik einsetzen kann, unabhängig davon, ob Hard- oder Software. Dies werde ich auch weiterhin tun. — Es ist, so schrecklich dies vielleicht klingen mag, nicht ein NI-Produkt dabei.

  2. Profilbild
    Filterpad AHU 1

    ZITAT: ….> „Denn sind wir doch einfach mal ehrlich, während jeder fünfmal überlegt, für Software 500 € oder sogar 1000 € auszugeben, wird jede analoge Bastelhupe für 500 € frenetisch gefeiert und als Schnäppchen deklariert“, <….! Als ich den Satz gelesen habe dachte ich, kann der Typ eigentlich meine Gedanken lesen? Der Satz ist so was von richtig, besser geht's nicht! Allerdings, hiermit fängt es wieder an: Hardware vs. Software! Ich kann auch Midi-Dino vollkommen verstehen. Auch ich bin mir jedes mal am überlegen, ob ich nun doch ein Bundle kaufe oder mir alles an Hardw. und Softw. nacheinander einzeln zulege und dafür streng überlegt. Musikalisch und auch von der "Wertschätzung" ist letzteres sicherlich eher angesagt. Aber sobald man mal in den Genuss des effektiven produzieren gekommen ist, hat so ein Bundle sicherlich auch seine Reize. Ich kann jedem nur raten, erst mal mit seinem minimalem Equipment das maximale herausholen. Man wird überrascht sein was alles möglich ist! Wenn das eines Tages tatsächlich ausgereizt sein sollte! – "Her mit dem Bundle"!

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    richard AHU

    Ich finde solche Gesamtpakete wie „Komplete“ machen durchaus Sinn. Ich habe jahrelang nur mit Hardware only gearbeitet und das erste was ich mir als reine Softwarelösung zur Klangerzeugung holte war Komplete 7. In den letzten Jahren habe ich es als Gesamtpaket sehr zu schätzen gelernt, vor allem wen ich einen Song in der DAW anfange und schon ml ein großes Paket an Effekten und Klängen zur Verfügung habe ohne Midi Routings oder Audioschleifen zu legen, teils werden die Klänge dann später noch durch die der Hardware ausgetauscht teils so belassen, je nachdem. Ich habe Komplete jetzt zum ersten mal upgedatet auf Komplete 10 Ultimate und nach dem Bericht sehr gespannt auf die neuen Produkte (ist noch nicht installiert). Ich muss zugeben das ich auch lange überlegt habe in was ich das ersparte nun investiere da ich ja auch eher eine Affinität zu Hardware habe, was aber eher eine Gefühls als eine Praktische Begründung hat, man könnte sagen es war eine reine Vernunftentscheidung .Insgesamt hat NI in den vergangenen Jahren tolle Arbeit geleistet, mit was man explizit lieber arbeitet muss ja jeder für sich entscheiden.

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    richard AHU

    Ich genieße jedenfalls die Vorzüge beide Welten miteinander zu verbinden und manchmal macht es ja schon ein anderes Feeling im Umgang mit Software wenn man die Vorproduktion nicht auf der DAW sondern z.b auf einem Hardwaresequenzer macht der dann z.b die Software ansteuert.

    • Profilbild
      Sudad G

      @richard Ich genieße auch die Vorzüge beider Welten. Nicht Alles von NI ist gut, aber wenn man Kontakt, Guitar Rig, FM8 und Absynth, die ja auch für Hardware verwöhnte Ohren toll klingen einzeln kaufen würde, läge man schon über dem Preis eines Komplete Pakets – und daher lohnt es sich allemal. Toll finde ich neben den o.g. Modulen noch Cuba und Africa, die ich in letzter Zeit mehr und mehr schätzen lernte und den herkömmlichen Percussionloops am Markt haushoch überlegen sind. Monark ist eine tolle monophone Moog Emulation. Schwach finde ich bei NI immer die String und Bläser Libraries und das missglückte Retro Set. Ansonsten eine gelungene Sammlung an tollen und vielseitig einsetzbaren Sounds.

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    MidiDino AHU

    Weil in der Diskussion von ‘Producern’ die Rede war: Weshalb kann von Produzenten erwartet werden, dass Sie mit einem Sammelsurium arbeiten, anstatt mit ausgewählten Instrumenten. ‘Producer’ waren einst Finanziers und Manager in einem, z.B. in der Schlagerindustrie. Szeneintern sind daraus musikmachende Nichtmusiker geworden, wobei man sich durchaus fragen kann, was dieses Engagment, das kaum über Loops und Grundtonorgien hinauskommt, überhaupt mit Musik zu tun hat … Ich höre und lese immer nur ‘Sound’ und ‘geil’ … Vielleicht wäre das investierte Geld besser in einem Puff aufgehoben ;-)

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      Sudad G

      @MidiDino @MidiDino
      Also ich weiß nicht ob man Producer von Madonna, Massive Attack, Michael Jackson, Jamiroquai, Depeche Mode, Alan Parson etc. als „Schlagerindustrie“ bezeichnen kann. DIe arbeiten zwar nicht nur, aber unter anderem auch mit Komplete bzw. Reaktor von NI. Reaktor ist sehr gut für eigene Soundkreationen geeignet und alleine schon sein Geld wert. Was soll also dieser Vergleich???

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        MidiDino AHU

        @Sudad G @ Sudad G
        Lese Text noch mal, dort steht wörtlich „z.B. in der Schlagerindustrie“. Aber um die ging es im Fortgang gar nicht …

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          richard AHU

          @MidiDino Ich denke die Producer müssen ganz individuell für sich entscheiden mit was sie arbeiten wollen, von aussen wird da gar nichts erwartet. Eine Firma wie Native führt einfach ein erfolgreiches Produktpaket weiter für das es ja offensichtlich Nachfrage gibt. Wie die Leute, die so was kaufen, musikalisch ticken ist doch eher nicht die Frage?
          Ebensowenig wie es nötig sein dürfte ihnen die Eigenschaft abzusprechen Musik zu machen, was einem nicht gefällt kauf und hört man einfach nicht, so einfach .

  6. Profilbild
    Lopez

    Polyplex konnte ich beim Bekannten ausprobieren – und war eher enttäuscht. Dabei ist die Software nicht mal wirklich schlecht – allerdings finde ich Vengeance Phalanx durchaus gelungener. Den Workflow finde ich persönlich viel durchdachter, und „zeichenbare“ Envelopes sind der Hit, und die ganzen vielen Details spiegeln die Erfahrung der Entwickler wider.

    Wie gesagt, Polyplex ist nicht schlecht, fühlt sich im Gegensatz zu Phalanx nur irgendwie… alt an. Eine Generation vorher – sozusagen.

  7. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Also, ich bin Fan von Komplete (habe Ultimate 9). Die neuen Sachen haben mich jetzt nicht wirklich zum Update inspiriert.
    Ich möchte aber mal auf die Effekte hinweisen. Ich finde einige Kompressoren und EQ´s top, der RC48 Hall ist bei mir ständig in Benutzung, auch den Transient Designer nutze ich des öfteren.

    Natürlich nutze ich auch einiges nicht (wer weiß, vllt. brauch ich es ja demnächst :-) . Aber auch, wenn man nur die Hälfte nutzt, ist das ein Top-Preis.

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