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Test: Native Instruments Kontour, Polyplex & Rounds

(ID: 96597)

Aber das ist noch nicht das Ende der Oszillatoren-Fahnenstange. Der Ausgang des jeweiligen Operators wird in einen Shaper geführt, der hier als 0Hz-Sinus-Operator fungiert. So kann man Kontour letztendlich als einen ungewöhnlichen 4-Operatoren-PM-Synthesizer bezeichnen. Der Shaper regelt am Eingang das Mischungsverhältnis zwischen dem Oszillator-Ausgang und dem Feedback, wie stark der Shaper auf das Eingangssignal angewendet wird sowie einzelne Einstellungen zum Shaper. Schlussendlich kann man die jeweiligen Ausgänge der Sektion A und der Sektion B durch einen Ringmodulator jagen. Das alles hört sich komplizierter an, als es in der Praxis ist. Durch die Arbeit mit Kontour lernt man die einzelnen Parameter und ihre Auswirkungen kennen. Hier muss man sich einfach reinarbeiten. Am besten geht es mit den Komplete Kontrol Keyboards, die die Parameter von Kontour intuitiv zur Verfügung stellen. Die sich einen Synthesizer lieber rational bzw. theoretisch aneignen wollen, empfehle ich die Bedienungsanleitung zu lesen.

Das Kammfilter hat mich begeistert.

Das Kammfilter hat mich begeistert

Den Oszillatoren schließen sich ein Kammfilter und ein State Variable Filter an. Der Kern des Kammfilters ist ein stimmbares Digital Delay mit Feedback, was von zwei Filtern kontrolliert wird – AP Tune und AP Reso kontrollieren das 2-Pol-Allpassfilter und Hi Cut ein 1-poliges Lowpassfilter. Mit Decay wird die Stärke des internen Feedbacks vom Delay bestimmt. Und die Tonhöhe und das Keytracking lassen sich auch einstellen. Das Kammfilter ist sehr vielseitig und flexibel einsetzbar und aus meiner Sicht das Herzstück von Kontour. Viele Sounds bekommen durch das Kammfilter einen sehr musikalischen Charakter, wie wir es von akustischen Instrumenten bzw. vom Physical Modeling her kennen.

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Das State Variable Filter ist ein Filter der „alten Schule“, wie wir es alle vom Oberheim SEM her kennen, nur dass dieses hier zwei 2-Pol-Filter miteinander kombiniert, die stufenlos zwischen parallel und seriell arbeiten können, inkl. einem Offset zwischen die beiden Cutoffs der Filter (Spread). Nicht nur die beiden Oszillatoren, sondern auch der Audioausgang des Kammfilters können in das SVF geschickt und verarbeitet werden. Die Frequenz des Filters lässt sich vom Mischungsverhältnis der Oszillatoren modulieren.

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Einen VCA gibt es nicht. Der Signalfluss von Kontour endet in der Mix-Sektion, bevor er in die Effektkette fließt

Einen VCA gibt es nicht. Der Signalfluss von Kontour endet in der Mix-Sektion, bevor er in die Effektkette fließt.

Der Signalfluss wird, bevor er in die Effektsektion gelangt, von einem Mixer und einem Shaper abgeschlossen. Die beiden Oszillatoren, das Kammfilter und das SVF können dabei einzeln abgegriffen werden.

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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    MidiDino AHU

    Erst einmal danke für die umfänglichen Erläuterungen. Die Einschätzung „während jeder fünfmal überlegt, für Software 500 € oder sogar 1000 € auszugeben, wird jede analoge Bastelhupe für 500 € frenetisch gefeiert und als Schnäppchen deklariert“ kann ich aufgrund vieler Online-Rückmeldungen verstehen. Aber ich kann mit einem solchen Sammelsurium, wie es NI mit dem Produkt bietet, überhaupt nichts anfangen, auch und besonders aus musikalischer Sicht. Ich habe mir in der Vergangenheit stets Einzelstücke zusammengekauft, die ich in meiner Musik einsetzen kann, unabhängig davon, ob Hard- oder Software. Dies werde ich auch weiterhin tun. — Es ist, so schrecklich dies vielleicht klingen mag, nicht ein NI-Produkt dabei.

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    Filterpad AHU 1

    ZITAT: ….> „Denn sind wir doch einfach mal ehrlich, während jeder fünfmal überlegt, für Software 500 € oder sogar 1000 € auszugeben, wird jede analoge Bastelhupe für 500 € frenetisch gefeiert und als Schnäppchen deklariert“, <….! Als ich den Satz gelesen habe dachte ich, kann der Typ eigentlich meine Gedanken lesen? Der Satz ist so was von richtig, besser geht's nicht! Allerdings, hiermit fängt es wieder an: Hardware vs. Software! Ich kann auch Midi-Dino vollkommen verstehen. Auch ich bin mir jedes mal am überlegen, ob ich nun doch ein Bundle kaufe oder mir alles an Hardw. und Softw. nacheinander einzeln zulege und dafür streng überlegt. Musikalisch und auch von der "Wertschätzung" ist letzteres sicherlich eher angesagt. Aber sobald man mal in den Genuss des effektiven produzieren gekommen ist, hat so ein Bundle sicherlich auch seine Reize. Ich kann jedem nur raten, erst mal mit seinem minimalem Equipment das maximale herausholen. Man wird überrascht sein was alles möglich ist! Wenn das eines Tages tatsächlich ausgereizt sein sollte! – "Her mit dem Bundle"!

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    richard AHU

    Ich finde solche Gesamtpakete wie „Komplete“ machen durchaus Sinn. Ich habe jahrelang nur mit Hardware only gearbeitet und das erste was ich mir als reine Softwarelösung zur Klangerzeugung holte war Komplete 7. In den letzten Jahren habe ich es als Gesamtpaket sehr zu schätzen gelernt, vor allem wen ich einen Song in der DAW anfange und schon ml ein großes Paket an Effekten und Klängen zur Verfügung habe ohne Midi Routings oder Audioschleifen zu legen, teils werden die Klänge dann später noch durch die der Hardware ausgetauscht teils so belassen, je nachdem. Ich habe Komplete jetzt zum ersten mal upgedatet auf Komplete 10 Ultimate und nach dem Bericht sehr gespannt auf die neuen Produkte (ist noch nicht installiert). Ich muss zugeben das ich auch lange überlegt habe in was ich das ersparte nun investiere da ich ja auch eher eine Affinität zu Hardware habe, was aber eher eine Gefühls als eine Praktische Begründung hat, man könnte sagen es war eine reine Vernunftentscheidung .Insgesamt hat NI in den vergangenen Jahren tolle Arbeit geleistet, mit was man explizit lieber arbeitet muss ja jeder für sich entscheiden.

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    richard AHU

    Ich genieße jedenfalls die Vorzüge beide Welten miteinander zu verbinden und manchmal macht es ja schon ein anderes Feeling im Umgang mit Software wenn man die Vorproduktion nicht auf der DAW sondern z.b auf einem Hardwaresequenzer macht der dann z.b die Software ansteuert.

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      Sudad G

      @richard Ich genieße auch die Vorzüge beider Welten. Nicht Alles von NI ist gut, aber wenn man Kontakt, Guitar Rig, FM8 und Absynth, die ja auch für Hardware verwöhnte Ohren toll klingen einzeln kaufen würde, läge man schon über dem Preis eines Komplete Pakets – und daher lohnt es sich allemal. Toll finde ich neben den o.g. Modulen noch Cuba und Africa, die ich in letzter Zeit mehr und mehr schätzen lernte und den herkömmlichen Percussionloops am Markt haushoch überlegen sind. Monark ist eine tolle monophone Moog Emulation. Schwach finde ich bei NI immer die String und Bläser Libraries und das missglückte Retro Set. Ansonsten eine gelungene Sammlung an tollen und vielseitig einsetzbaren Sounds.

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    MidiDino AHU

    Weil in der Diskussion von ‘Producern’ die Rede war: Weshalb kann von Produzenten erwartet werden, dass Sie mit einem Sammelsurium arbeiten, anstatt mit ausgewählten Instrumenten. ‘Producer’ waren einst Finanziers und Manager in einem, z.B. in der Schlagerindustrie. Szeneintern sind daraus musikmachende Nichtmusiker geworden, wobei man sich durchaus fragen kann, was dieses Engagment, das kaum über Loops und Grundtonorgien hinauskommt, überhaupt mit Musik zu tun hat … Ich höre und lese immer nur ‘Sound’ und ‘geil’ … Vielleicht wäre das investierte Geld besser in einem Puff aufgehoben ;-)

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      Sudad G

      @MidiDino @MidiDino
      Also ich weiß nicht ob man Producer von Madonna, Massive Attack, Michael Jackson, Jamiroquai, Depeche Mode, Alan Parson etc. als „Schlagerindustrie“ bezeichnen kann. DIe arbeiten zwar nicht nur, aber unter anderem auch mit Komplete bzw. Reaktor von NI. Reaktor ist sehr gut für eigene Soundkreationen geeignet und alleine schon sein Geld wert. Was soll also dieser Vergleich???

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        MidiDino AHU

        @Sudad G @ Sudad G
        Lese Text noch mal, dort steht wörtlich „z.B. in der Schlagerindustrie“. Aber um die ging es im Fortgang gar nicht …

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          richard AHU

          @MidiDino Ich denke die Producer müssen ganz individuell für sich entscheiden mit was sie arbeiten wollen, von aussen wird da gar nichts erwartet. Eine Firma wie Native führt einfach ein erfolgreiches Produktpaket weiter für das es ja offensichtlich Nachfrage gibt. Wie die Leute, die so was kaufen, musikalisch ticken ist doch eher nicht die Frage?
          Ebensowenig wie es nötig sein dürfte ihnen die Eigenschaft abzusprechen Musik zu machen, was einem nicht gefällt kauf und hört man einfach nicht, so einfach .

  6. Profilbild
    Lopez

    Polyplex konnte ich beim Bekannten ausprobieren – und war eher enttäuscht. Dabei ist die Software nicht mal wirklich schlecht – allerdings finde ich Vengeance Phalanx durchaus gelungener. Den Workflow finde ich persönlich viel durchdachter, und „zeichenbare“ Envelopes sind der Hit, und die ganzen vielen Details spiegeln die Erfahrung der Entwickler wider.

    Wie gesagt, Polyplex ist nicht schlecht, fühlt sich im Gegensatz zu Phalanx nur irgendwie… alt an. Eine Generation vorher – sozusagen.

  7. Profilbild
    dr noetigenfallz

    Also, ich bin Fan von Komplete (habe Ultimate 9). Die neuen Sachen haben mich jetzt nicht wirklich zum Update inspiriert.
    Ich möchte aber mal auf die Effekte hinweisen. Ich finde einige Kompressoren und EQ´s top, der RC48 Hall ist bei mir ständig in Benutzung, auch den Transient Designer nutze ich des öfteren.

    Natürlich nutze ich auch einiges nicht (wer weiß, vllt. brauch ich es ja demnächst :-) . Aber auch, wenn man nur die Hälfte nutzt, ist das ein Top-Preis.

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