Das gute alte Rein-raus-Spiel – die Anschlüsse
Konnektivität ist natürlich ein wichtiges Thema, auch bei einem All-in-one-Controller. Der neue Native Instruments Kontrol S4 MK3 wartet mit zwei Mikrofoneingängen auf. Einen im Klinkenformat auf der Rückseite und einen vorne, der als Kombibuchse XLR/Klinke ausgeführt ist. Für jeden Mixer-Kanal gibt es auch einen externen Eingang. Zwei davon reine Line-Eingänge, die andern beiden umschaltbar zwischen Phono und Line. DVS ist damit natürlich ebenfalls möglich. Das sollte für fast jeden Anwendungsfall reichen.
Im Gegensatz zu dem, wie Kontrol S8 oder Z2 die externen Eingänge behandeln, werden die bei der S4 MK3 alle extern angeschlossenen Geräte durch Traktor geschleift. Die „Extern“-Knöpfe versetzen die Decks in den „Live Input“-Modus, anstatt den Mixerkanal in den Standalone-Modus zu versetzen und Traktor zu überbrücken. Ich finde das prinzipiell den wesentlich besseren Weg, habe mich aber belehren lassen, dass es vielen (mobilen) DJs lieber ist, wenn die Mikrofoneingänge an Traktor vorbei geführt werden.
Ob das auch zukünftig im Standalone-Modus so bleiben wird, kann ich noch nicht sagen.
Als hochwillkommenes Schmankerl, das ganz besonders die Apple-User freuen wird, hat NI noch einen USB-Hub verbaut.
Standalone-Mixer, ja oder nein?
Moment mal: „zukünftiger Standalone-Modus“, wie soll das denn gehen? Nun, die Hardware ist tatsächlich in der Lage als von Traktor unabhängiger Standalone-Mischer zu arbeiten, allerdings bedarf es dazu eines Firmware-Updates, das laut NI aber „sicher nicht mehr 2018“ kommen wird. Aber es kommt, das wurde mir von NI mehrfach versichert.
Der Sound des Traktor Kontrol S4 MK3
Controller haben nicht unbedingt den besten Ruf, so soundtechnisch. Ich kann mich über den Klang des neuen S4 allerdings nicht beschweren. Auch auf einem großen und guten System klang sie durchgehend crisp und druckvoll. An einen Mixer angeschlossen ist auch endlich genug Pegel da, um mit parallel angeschlossenen CDJs mitzuhalten. Das gilt auch für den Kopfhörerausgang, der deutlich kraftvoller zur Sache geht als der des Vorgängermodells. Zum Teil ist dafür natürlich die verbesserte Soundengine von Traktor Pro 3 verantwortlich, aber der Native Instruments Kontrol S4 MK3 legt auf jeden Fall auch eine Schippe Druck und Spaß drauf. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung. Verantwortlich für den guten Sound sind übrigens diese Wandler von Cirrus.
In einem kurzen Vergleichstest zwischen dem S4, einem Pioneer CDJ-2000NXS2 und einem Pioneer DDJ-1000 ließ sich jedenfalls kein eindeutiger Sieger ermitteln.
Alle Geräte spielten über einen Allen&Heath Xone:62 und ein Paar Adam A8X.
Die Klangunterschiede – soweit überhaupt welche hörbar waren – sind nur als marginal zu bezeichnen. An keiner Stelle hätte ich ein Gerät eindeutig identifizieren können und auf keinen Fall hätte ich sagen können, welches klanglich besser war.
Ich haben den Test sowohl bei Originalgeschwindigkeit, als auch bei -4% Tempo gemacht, um die Timestretching-Algorithmen zu testen.
Ihr seht mich ehrlich überrascht. Ja, ich weiß, der gleiche Test auf einer dicken PA und/oder einem besseren Mixer könnte deutlichere Unterschiede zu Tage bringen. Aber mal im Ernst: Die Unterschiede sind so minimal, dass man sie auch getrost unter „irrelevant“ ablegen kann.
Remix-Decks, Stems, Pattern Recorder
Selbstverständlich lassen sich sowohl Remix-Decks, als auch Stems mit dem Native Instruments Kontrol S4 MK3 bedienen. Dass dabei nicht das Level an Kontrolle erreicht wird, das man mit dem dafür vorgesehenen Kontrol F1 erleben kann, liegt in der Natur der Sache. Aber es reicht, um zwischendurch mal ein paar Loops abzufeuern oder z. B. die Drums aus einem STEM zu entfernen. Einen netten kleinen Kreativitäts-Booster hat man der S4 noch spendiert, den Pattern-Recorder. Hat man One-Shot-Samples (z. B. Drumhits) in den Zellen eines Remix-Decks, kann man einen eigenen Beat damit einspielen. Das Video zeigt ganz gut, worum es geht.
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Mehr als eine nette Spielerei ist das aber in meinen Augen nicht.
Native wird wohl nie ein Standalone Gerät bauen. erst dann, wenn es alle getan haben und kein Weg dran vorbeiführt, weil dies Verlust bedeuten würde.
Mir ist NI ohnehin immer unsympathsicher geworden. Ich weiß noch wie ich ganz früher in Berlin bei denen chillte und ein Riesenfan war. Doch ich finde deren Geschäftsphilosophie mittlerweile recht aggressiv. Auch netter waren sie mal. Als ich damals mehrfach Bugs einreichte für Traktor Dj, zeigte man sich zunächst arrogant und verneinte diese. Als ich dann mehrere Videos machte und diese einreichte gab es kurze Zeit später plötzlich ein Update und die bugs waren verschwunden. Das kostete mich Zeit und es gab nie irgendein Dankeschön. Ich war dann so dreist, schrieb dahin und fragte ob es wenigstens so einen Standard Gutschein für ein Maschine-Sample-Pack (25 oder 50% Preisnachlass) geben würde. Darauf habe ich natürlich nie eine Antwort erhalten :D
Seitdem auch der Support grausam geworden ist und man sich stundenlang hindurch klicken muss um überhaupt eine Emailadresse zu ergattern (schlimmste Nachmache von Großkonzernen), überlegte ich mir auch künftig keine Software mehr von denen zu holen. Da bin ich mit Softube, Fabfilter und Co. eh besser bedient und solange mein Komplete Ultimate noch kompatibel zu neuen Mac-Betriebssystemen ist…noch!!!
Maschine MK1 endete auch mit Mac OS 10. Funktioniert trotzdem auf 11. Aber bald wohl nicht mehr. Hab sie soeben für n 80er verkauft. Der Nachteil an Hybriden halt. Daher nur noch Standalone.
Danke an den Autor, denn die Kaufentscheidung habe ich, aus im Test beschrieben Gründen , auch 1 Jahr Später nicht bereut . Haptik, Sound und Layout der V3 is Top und hat den S8 wegen des befremdlichen Zugriffs einfach „weggeleuchtet“. Danke 👍denn der Test hier war ausschlaggebend