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Test: Native Instruments Kore SP: Deep Reconstructions

Deep Reconstructions

16. Juli 2009

Deep Reconstructions ist ein neues innovatives FX Tool für Kore / Kore Player User. Die Beschreibung Soundpack ist etwas irreführend, da es sich nicht um eigene Sounds handelt, sondern um ein Insert FX Tool mit Algorithmen, die sich der Reaktor Engine bedienen. Die Presets werden unter der Kore Oberfläche verwaltet, und soviel sei verraten: Unter der leicht bedienbaren Oberfläche brodelt es gewaltig.

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Deep Reconstructions

Deep Reconstructions

Installation

Wie alle NI Soundpacks für Kore lässt sich auch DR online erwerben und nach erfolgreicher Bezahlung gleich installieren. Zum Betrieb wird eine ordentlich installierte und registrierte Kore Version, beziehungsweise Kore-Player Version vorausgesetzt. Beim Erststart von Kore scanned es nach neuen verfügbaren Soundpacks und listet die neuen Presets auf. Interessant: Deep Reconstructions basiert allein auf mathematischen Algorithmen, und die brauchen nur putzige 3,8 MB auf der Platte.

Deep Reconstructions

Wer sich immer schon die schrägsten FX-Verschachtelungen gewünscht hat, kommt mit DR voll auf seine Kosten. Eine unglaubliche Menge an komplexen Schleifen zwischen Delay, Granulator-, Ringmodulatation, Hall- und Sättigungsmodulen machen aus jedem 08/15 Sound im Nu ein breites Soundmonster, das sich im nächsten Moment aber auch in ein hauchdünnes Stimmchen verwandeln kann. Echtzeitsteuerung ist die Spezialität von Deep Reconstructions, denn mit jeweils eigenen Parametern wird jeder Effekt individuell beherrschbar.

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Vergeblich sucht, wer DR zum ersten Mal in Kore öffnet – es sei denn, er oder sie haben bereits den FX-Button am linken Rand von Kore gefunden. DR ist als reines Insert FX Gerät zu verstehen, und als solches wirkt es nur auf anderes Audiomaterial. Sinn macht DR also nur, wenn die Kore Instanz als Inserteffekt geladen wird.

Presets

150 Presets liegen an, und einige lassen sich bereits namentlich so ungefähr dem Wirkungskreis zuordnen: Bad Phone, Deep and Dirty, Electrolizer, etc. Andere sind Wortneuschöpfungen für Algorithmen, die so noch nie existierten. Wir finden (fast) gewöhnliche Raumeffekte, die Vocals verbreitern oder spezielle Hallräume produzieren. Sehr viele Presets machen ausgiebigen Gebrauch von Delays in allen Variationen und Filterstufen. Auch die Liebhaber grungiger, dreckiger und verrauschter Sounds werden bedient.

Mit dabei sind auch timebasierte Effekte wie Ree-verse, Filterfreeze oder Ryuchi. Solche Stotter, Grain und Wiederholungseffekte helfen Remixern und Sounddesignern weiter, wenn der eigene Groovebaukasten erschöpft ist. Dabei reagiert DR auf eingehende MIDI-Sync-Messages – die Effekte laufen also in Sync mit dem Sequenzer. So lassen sich selbst kurze 1-bar Loops mittels Echzeitsteuerung zu immer neuen Variationen umstricken. Das Ergebnis sollte aber nicht mit einem manuellen Editieren der Slices verwechselt werden. Der Output von DR ist eindeutig das Ergebnis umfangreicher Delay-, Reverse- oder Filternachberabeitung. Solche Effekte sind ideal zum Verfremden, aber weniger zum Variieren.

Der Grundsound der überwiegenden Zahl der Effekte ist reaktortypisch edel, sauber mit einem Hang zum Analytischen. An letzterem haben sich schon seit Reaktors Anfängen einige User gestoßen, aber meiner Meinung nach kann ein hochwertiger Grundklang immer nachbearbeitet, während ein dreckiger Ausgangston mir weniger Alternativen gibt.

Die Komplexität von Reaktor Ensembles kennt, wer Reaktor besitzt – diese User können sogar die 4 Ensembles in Reaktor öffnen und als Basis für neue Reaktor Effekte heranziehen. Zugegeben, in Kore sieht das etwas schicker aus.

Ensemble in Reaktor

Ensemble in Reaktor

Alle Parameter lassen sich natürlich automatisieren, und so ist DR dem Einsatz in Studio oder live gewachsen. Wer die Steuerung einzelner Effekte verstehen will, kommt nicht um eine gewisse Einarbeitungszeit, denn bei flüchtiger Betrachtung unterscheiden sich viele Presets nicht sehr deutlich voneinander. Unterschiede offenbart erst das Schrauben an den Parametern. Ein Wort zur Performance: Spontanes Umschalten der Effekte ist leider nicht möglich. Während laufendem Sequenzer ließen sich auf meinem Power Mac QuadCore keine Presets ohne Core Fehlermeldung umschalten. Also immer schön langsam, den Song anhalten und dann umschalten.

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Fazit

Mit Deep Reconstructions liegen nun einzigartige, aber auch Basis-Effekte zusammen unter einer Oberfläche. Die Qualität der Effekte ist wie erwartet sehr hoch und die Bedienung dank Kore mit ein bisschen Zeitaufwand ein Leichtes. Der Käufer bekommt eine Effektqualität, die noch vor ein paar Jahren zum dem Preis undenkbar schien. Die lästigen Umschaltzeiten sind einerseits den aufwendigen Algorithmen, aber auch der Koreshell geschuldet, die natürlich alle anderen Soundengines parallel verwalten muss, auch wenn sie im konkreten Fall nicht unbedingt gebraucht werden.

Plus

  • Qualität und Vielseitigkeit der Effekte
  • Bedienung

Minus

  • Umschaltzeiten und Systemauslastung

Preis

  • 69 Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    a.jungkunst AHU

    Ich bin sehr angetan von diesen Effekten, gehen sie doch weit über das Butter-und-Brot-Spektrum hinaus und bieten dem Nicht-Reaktor-Anwender leicht bedienbare, aber sehr brauchbare Tools. Sehr gute Idee, dieses Paket.

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