Wer sich genug Zeit lässt, kann daher sehr gezielt arbeiten. Allerdings lässt die Maschine schon seit Beginn das Spiel jeden beliebigen Teils der Slices zu und auch in jeder Reihenfolge. Mit ungeraden Rhythmen kommt eine Electribe jedoch etwas besser klar, die Maschine wünscht sich wohl etwas mehr 4/4 Denken. Man kann einen Slice auch in der Mitte „erzwingen“. Ganz in Warp-Marker Manier in Ableton Live ist es jedoch nicht. Man muss hier etwas disziplinierter vorgehen. Deshalb sollte man im Erkennungsmodus so lange die Empfindlichkeit hochdrehen, bis man genau so viele Slices hat, wie man braucht oder möglichst nahe an diesem Idealzustand. Deshalb wünscht man sich für alle Beats, die nicht vollständig in einen 4/4 Takt passen noch ein paar Einstellungen dazu, wie einfach eine Zahl der Schläge, die jedoch zusätzlich auch erkannt werden. Selbst die einfachen Electribes haben hier noch etwas praktischere Lösungen gefunden. Beide Aspekte wären hilfreich, wenn man einen Loop bewusst nicht rund haben möchte oder nur bis zu einer nicht durch 16 teilbaren Anzahl von Klängen (oder Pausen) spielen will. Es soll ja vorkommen, dass man 22 Einzelschläge aufgenommen hat und nur 16 verwenden möchte und die restlichen Schläge alternativ verwenden möchte. Da muss man dann doch etwas mehr tun. Aber immerhin geht das, denn die Anzahl der Sounds in so einem Slice-Set ist nicht generell beschränkt. In jedem Falle ist die 1.5 Version besser als bisher und macht die Auswahl einfacher und schneller.
Kommissar REX
Auch neu ist der Import von Loops-Files mit dem verbreiteten Hundenamen REX aus der Software Recycle. REX-Files haben zwar heute nicht mehr die Bedeutung wie einst sind aber immer noch weit verbreitet und beinhalten viele Informationen die einem den späteren Umgang mit den REX-Loops erleichtern.
REX-Files sind in kleine Teile zerstückelte Loops die bei der Wiedergabe ein „fast“ Timing-unabhängiges Arbeiten erlauben. Ähnlich dem Slice-Verfahren in der Maschine. Daher ist der Schritt REX-Files importieren zu können ein absolut sinnvoller Schachzug. Die Recycle-Software ist zudem etwas schlauer als die der Maschine und damit durchaus eine Ergänzung aus einer nicht vermuteten Ecke für alle, die selbst ein paar Beats einREXen wollen. Sicherlich ist die Maschine immer weniger darauf angewiesen, seit diesem Update aber Maschine selbst erzeugt eben keine REX-Files. Umsteiger oder Nutzer von Reason oder User mit großer REX-Loops-Sammlung werden die Kompatibilität zu schätzen wissen.
Livecheck: Slices im Step Mode spielen
Für den Live-Einsatz gibt es keine Funktion, die im Lauflichtmodus einen Slice an gleicher Stelle wieder einsetzt, was in der Regel der Wunsch ist. Setzt man diese Note nämlich erneut, wird sie stets den ersten Slice spielen. Falls man die Tonhöhe intuitiv kennen würde, könnte man sie im Keyboard-Mode spielen. Allerdings ist das in der Praxis eigentlich nie der Fall. Hier fehlt für eine Live-Performance mit Slice-Beats und Loops dringend noch ein Spielmodus, der das berücksichtigt. Dann könnte man einzelne Stückchen nämlich gezielt nicht nur „muten“, sondern auch wieder einsetzen. Daher wird man zwangsläufig wohl eher den Realtime-Mode nutzen und dort das entsprechende Pad spielen. Der Realtime-Mode passt besser, da sich durch die logische sequenzielle Folge leicht ergibt, welchen Slice man jetzt spielen wird. Das gilt in gleicher Weise für REX-Files.
Ich hab seinerzeit mit der ersten ofiziellen Version schon Live gespielt (afaik 1.02)und das Teil (u.a. zu Testzwecken)enorm“gequält“.Da ist (unter OSX)nichts abgestürzt etc.Lief „rocksolid“.Etwas,was man von NI Produkten früher nicht unbedingt kannte.Speziell auf dem Mac.Ok,das wäre bei so einer Software aber auch fatal gewesen…
In Deinem „slow LFO bashing“bist Du übrigens auch sehr berechenbar.Stimme dem zwar zu doch bei Maschine kann man sich wunderbar mit dem Freqshifter oder FM Modulator behelfen.Das Ergebnis ist das gleiche und bedarf somit imo nicht unbedingt eines Minuspunktes.
Abgesehen davon dankt man(n)für die umfangreichen Einblicke.
@fmq75 ungewöhnlicher weise fehlen nach meiner einschätzung
immer noch wesentliche funktionen zum produzieren
heutiger clubmusik charts musik oder auch avantgarde.
dazu gehören insbesondere ganz besonderst :
1.
eine vollständige controlchange-aufzeichnung
und steuerung im patternsequenzer(midiout)
für filterfahrten etc. und parameter veränderungen
von softsynths und externen klangerzeugern
diese sollten auch bei erzeugen durch einen externen controller (berührung oder benutzung )
automatisch im pattern menue erscheinen.
wäre auch witzig für vstfx
2.
programmchange für soundwechsel
und initialisierung der sounds:
um veränderte werte ab startpunkt
wieder auf ausgangsposition zu setzen,
damit diese vorgenommen veränderungen
auch richtig abgespielt werden
wäre auch witzig für vstfx (presets)
3,groovetemplates und quantisierung durch midiparts für sounds
um musik oder sounds ein bestimmtes microtimmimg zu geben und dadurch clubtauglich zumachen
darüber hinaus fehlen mir natürlich noch verschiedene wichtige dinge
die gewichtung mag jeder verschieden sehen .
aufzählung
1.komplette controlchange-aufzeichnung/steuerung
im patternsequenzer(midiout)
2.programmchange im patternsequenzer für
soundwechsel und initialisierung der vsti-sounds
3.darstellungen aller 4 bänke pro group
4.pattern benennung
5.drag und drope einsetzfunktion für pattern
6.farbige patterndarstellung
7.balkendarstellung der parameterwerte im pattern
8.ein faden kreuz fürparameterwerte
9.abspeichern und laden von pattern-fx fahrten
in pattern auf festplatte
10.das copieren von fx-fahrten in anderes pattern
11.copieren von pattern-mittelteilen
an anfangsstellen von anderen oder leeren patterns
12.bypass-fx automation funktion
13.taktbestimmbares mehrfachcut von pattern in einzelne patterns
14.patternteil loopabspielfunktion
15 scene-unabhängiger patterntrack
16.patternfixierung festsetzung im scenemodus
17.32sounds pro group
18.groovequantisierung durch midiparts zu groovetemplates bei 960 ppq
19.pattern antriggern durch notes oder progchange im host
20.alternativ-pro group unabhängiger pattern sequenzer (sceneleiste)
21.komplette merfachscenes verschiebung
22.taktgenaue slicefunktion
23.trackdelay für sound (bei vocals für cardlatenz kompensation )
24.timestrechting für vocals
25.formant-pitchshifting für vocals
26,horizontale wavevergrösserung
27.eine pattern leermatrix zum positionswechsel
28.komplette arranger seite mit fx unterspur für fx presets
oder fx progchange oder cc .mit fx-presetsblock zum einladen benutzter fx-konfigurationen
inclusive pattern reset für ursprüngliche einstellung
29.patternseite
30.abspiel-inspector mit einstellungen nondestruktiv.
31.midiexport mit abspielparameter von macros oder fx
32.mal sehen
Tja, wie immer sind diese Minus/Pluspunkte Anhaltspunkte die zusammen mit dem Text ein bisschen die Eignung für die eigene Musik andeuten soll. Maschine ist sicher für Club und Popmusik im weitesten Sinne zu sehen und da höre ich sehr viele Sounds, die einen LFO nach heutigen Vorstellungen benötigen. Im Livebetrieb ist ein LFO schneller hochgedreht als ein FX geladen und ein simples Routing des LFOs auf die üblichen Baugruppen auch mit einem Dreh und maximal einem Routingumstell-Knopfdruck innerhalb einer Jam doch eine große Hilfe. Da bin ich wirklich berechenbar. Es gibt bestimmt Genres und Leute, die das nicht so dringend brauchen. Aber für die gibt es das ja mit dem Plusminus. Man kann erkennen und für sich einordnen. Mehr will ein Test nicht. Aber auch nicht weniger.
Für mich gehört ein LFO unter 35 Hertz als unterdurchschnittlich abgemahnt, auch wenn Software und VAs oft weit mehr bringen und das lobt man dann. Dem gegenüber ist das Konzept der Umschaltung vom tonalen Spielbarkeit und Drumsounds (ein Ton) sehr gut gelöst. Auch wird man hier nicht nach mehr Tracks schreien und so weiter. Solang man also das erkennen kann, finde ich den Test fair und gut.
Es wird sicher sogar Dinge geben, die man nicht genau genug untersucht hat. Aber das wird dann doch mit der Musik im täglichen Umfeld zu tun haben. Ein Tanzmusiker auf einer Hochzeit wird wohl diese LFO Sache nicht so wichtig finden, aber der gehört vielleicht sogar noch nicht zur typischen Käuferschicht. Den Workaround hab ich im alten Test auch genannt. Bei einem Update schaut man auf die Dinge, die man beachtet hat, finde sie haben sehr praktische Sachen gewählt. Einizig die Vintage-Sachen hätte ich vermutlich in 2.0 verlegt und dafür den LFO verändert oder die Loopslicer, wiedereinstell-Funktion erfunden, weil sie live relevant ist und das Handling verbessert.
Aber dennoch jammert man nicht rum, es ist ja auch lustig. Aber die Prioritäten werden unterschiedlich gesetzt. Lese ich alte Berichte, so finde ich da „kein beleuchtetes Display“. Das kann für manche Musiker wichtig sein, wie schwer das wiegt kann man oft selbst besser entscheiden als der doofe Schreiber.
Der Stepmode könnte auch noch nach üblichem System von oben links nach unten rechts blinken. Das ist natürlich nicht entscheidend, nervt nur ein bisschen. Aber es ist ein unendlicher Stepmode, man muss sich nicht auf 4 oder 8 Takte beschränken. Also. Was schreibste hin? Was nicht?
Genau!
Deshalb ist mein Text glaub‘ ich ganz ok.
Ich hab die Maschine seit dem Update auch noch mehr lieb. Live müsste sie noch etwas zulegen, da einiges noch etwas unspontan ist. Aber sie hat sehr gewonnen in fast allen Punkten. NI hat gezeigt, dies erkannt zu haben. Das ist nicht immer so! Je größer die Firma, desto mehr muss man bangen. Ich bin sehr optimistisch und werde 2.0 mit Sicherheit so schnell wie möglich installlieren oder kaufen oder was man auch immer dafür tun muss. Tolles Produkt jedenfalls. Könnte sogar abfärben auf die Synthesizerhersteller. Korg waren mal mit dem MS20 Legacy-Controller auf einem guten Weg, nur haben sie 2-3 kleine Fehler gemacht dabei. Die entscheiden manchmal auch, wie viel gekauft wird. Besonders die aufwendigeren Synthesizer mit eigenem Controller könnten attraktiv werden, grade weil ja alles billiger werden will. Und wer dabei die Vorteile der Plattform nutzt hat gewonnen.
Sehr gespannt, was hier noch passiert..
Wird aber auch sehr stark an Kleinigkeiten hängen. Zumindest tuts das bei mir, wenn ich mein Gear für Live aussuche oder eben verwerfe.
Da kann ja noch viel kommen…
Hallo Strassen,
einfach in der „Druckversion“ lesen
geile klangbeispiele! so umfangreich…
@coaxial Hätte mehr sein können, richtig. Mic hat aber nur eine Ergänzung einfügen wollen. Du findest jede Menge Klangbeispiele von Mic im ersten Test zur MASCHINE hier auf AMAZONA.de. Siehe Link am Ende des Tests.
Bin ja auch sehr begeistert von MASCHINE, aber ein dickes, weiteres Minus bekommt das Teil von mir dafür, dass es Stand Version 1.5 immer noch nicht möglich ist, andere Taktarten wie 4/4 zu verwenden. Egal was man einstellt, MASCHINE bleibt immer im 4/4 Raster und lediglich das Metronom passt sich mittlerweile an. IMHO ist das eine Grundfunktion die ab 1.0 laufen sollte (schließlich ist die Funktion ja auch vorgesehen). Der langsame LFO ist mir dagegen völlig egal. So hat halt jeder seine Prioritäten ;-)
Ich hab die Maschine seit 4 Tagen und hab sie direkt mit v 1.5 in Betrieb genommen. Ich bin schwer begeistert von dem Teil. Ich habe die ersten 2 Tage den PC Bildschirm einfach ausgeschaltet und bin sozusagen in der Maschine versunken. Von A-Z ein 1a Workflow! Des Weiteren sei der sehr sehr gute Support von NI zu erwähnen. Was man so liest waren viele Punkte beim Update Feature Request der User und die wurden vorbildlich umgesetzt.