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Test: Native Instruments Maschine Update 1.5

(ID: 1945)

Man stelle sich vor, die Hüllkurven des Absynth hier zu editieren mittels der Regler oder eben aus ihr eine veritable Monome/Launchpad-Alternative zu bauen und diese in Reaktor weniger kompliziert einzubinden als Max das tut. Vielleicht noch eine Wahrscheinlichkeits-Spur dazu? Wichtig ist hier nur, dass man das nicht verspielt oder zu lange herauszögert und die richtigen Prioritäten setzt. Die Wahl der neuen Funktionen erscheint rundum sinnvoll. Die Maschine hat auch mit einigen Griffen sehr gewonnen. So kann nun durch Festhalten und Drehen am Lautstärkeknopf schnell gemischt werden. Das war vorher etwas umständlich gelöst. Vielleicht sind solche Festhalte-Methoden auch eine Idee schneller an die Synthese zu kommen. Sehr wichtig ist die Stumm-Anwähl-Funktion und viele andere kleine Verbesserungen, die einfach praktischer sind als vorher. Auch die Navi-Taste für Zooming und Scrolling hat sich verbessert. Für eine schnellere Auswahl bestimmter Schläge in einem Pattern gibt es jetzt die beiden „von“ und „bis“ Drehencoder. Dies sind sicher nur Feinheiten, aber ungemein hilfreich, damit man die Hände nicht erst zur Maus bewegen muss. Das Prinzip ist nicht so intuitiv wie bei den eher simpel gehalten Hardwareteilen, aber dafür ist erstaunlich viel möglich und auch weitaus mehr Samples in einer Session zu halten. Gegenüber den komplexeren Hardwareboxen ist es jedoch weit schneller und direkter. Mehr als zwei Berührungen braucht man nicht, um einen Sound aus einem Set anzuwählen.

10_Maschine.jpg

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Fazit

Die Maschine gewinnt durch die Bank von dem Update. Das ist vollkommen ohne Frage. Die Integration in die DAW hat sehr gewonnen. Es fehlen nur noch gute Steuerungen für die DAW selbst (Transporttasten und Clip-Trigger oder auch Parameternamen-Übertragungen). Aber auch die 8 Makros helfen schon bei der Idee, wohin das gehen wird. Wäre dies die erste Version, hätte ich vermutlich in den ersten Test nahezu keine negativen Punkte nennen können. Welche das sind? Absolut nicht verstehen lässt sich die für eine Software wirklich unsinnig langsame LFO-Geschwindigkeit und dazu noch für Perkussion, die sicher das Hauptanwendungsgebiet für Maschine ist. Das verhindert klangliche Experimente mit einfachen Mitteln ziemlich, aber auch die Möglichkeit kurze Sounds effektvoll zu modulieren. Die Bedienverbesserungen sind allesamt gut gelungen und die Sample-Funktionen ermöglichen Maschine, ein komplettes Produktionswerkzeug zu sein. Man braucht keine externe Software mehr, keinen Sample-Editor oder zwingend eine DAW, um Songs zu machen, in der externe Hardware-Synthesizer eingebunden werden. Allerdings beschränkt sich dies auf die eingebaute MIDI-Buchse. Das ist für live und kleine Studios aber auch ausreichend. Immerhin bietet der Großteil der „harten“ Konkurrenz weniger. Nur gelegentlich gibt es mal 2 oder gar 4 MIDI Ports. Dort ist man ja schon über einige Tracks froh und das überhaupt Bending, Modulation und ein paar Controller übertragen werden. Deshalb ist die Maschine durchaus eine Alternative, um allein auf der Bühne zu stehen. Natürlich zusammen mit vielleicht einem klanglich hochwertigen Analogsynthesizer am MIDI-Port oder anderer aufwendiger Klanghardware? So etwas muss man lange suchen. Die Adressierung verschiedener Klangsets ist für den Umfang enorm und gut gelöst. Diese Vorlage lässt ahnen, dass es mit Version 2.X sicher sehr spannend werden wird. Die für den Livebetrieb wichtige Stummanwahl und besseres Anpassen der Lautstärke war der erste richtige Schritt und ein richtiges Signal. Die Stummanwahl dient der Vorbereitung oder klanglichen Veränderung eines Klanges im Betrieb, ohne den Sound vorhören zu müssen. Uneingeschränkt empfehlenswert. Es bleibt noch zu sagen, dass dieser Test sehr nah an der Hardware unter harten Bedingungen gegen schon existierende Hardware ablief. Erkennbar ist, dass es nur einige Punkte sind, die die Maschine noch von einem extrem gefährlichen Produkt trennt. Installieren, nicht fragen.

Plus

  • Besseres Handling
  • Bessere DAW-Integration
  • Vollständige Sample-Abteilung spart externe Editor-Software
  • Kostenlos (!)
  • Eine sichere Funktion um ALLES "self contained" zu sichern für den Livebetrieb oder Austausch

Minus

  • Unanständig langsamer LFO
  • Umständliches Handling von Slices im Stepmode und Nichtnutzung der Dynamik.

Preis

  • Das Update st kostenlos.
  • Maschine selbst als Neuanschaffung (Hardware incl. Software) ca. 579,-- €
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    fmq75

    Ich hab seinerzeit mit der ersten ofiziellen Version schon Live gespielt (afaik 1.02)und das Teil (u.a. zu Testzwecken)enorm“gequält“.Da ist (unter OSX)nichts abgestürzt etc.Lief „rocksolid“.Etwas,was man von NI Produkten früher nicht unbedingt kannte.Speziell auf dem Mac.Ok,das wäre bei so einer Software aber auch fatal gewesen…

    In Deinem „slow LFO bashing“bist Du übrigens auch sehr berechenbar.Stimme dem zwar zu doch bei Maschine kann man sich wunderbar mit dem Freqshifter oder FM Modulator behelfen.Das Ergebnis ist das gleiche und bedarf somit imo nicht unbedingt eines Minuspunktes.

    Abgesehen davon dankt man(n)für die umfangreichen Einblicke.

    • Profilbild
      kritik katze

      @fmq75 ungewöhnlicher weise fehlen nach meiner einschätzung
      immer noch wesentliche funktionen zum produzieren
      heutiger clubmusik charts musik oder auch avantgarde.

      dazu gehören insbesondere ganz besonderst :
      1.
      eine vollständige controlchange-aufzeichnung
      und steuerung im patternsequenzer(midiout)
      für filterfahrten etc. und parameter veränderungen
      von softsynths und externen klangerzeugern
      diese sollten auch bei erzeugen durch einen externen controller (berührung oder benutzung )
      automatisch im pattern menue erscheinen.
      wäre auch witzig für vstfx

      2.
      programmchange für soundwechsel
      und initialisierung der sounds:
      um veränderte werte ab startpunkt
      wieder auf ausgangsposition zu setzen,
      damit diese vorgenommen veränderungen
      auch richtig abgespielt werden
      wäre auch witzig für vstfx (presets)

      3,groovetemplates und quantisierung durch midiparts für sounds
      um musik oder sounds ein bestimmtes microtimmimg zu geben und dadurch clubtauglich zumachen

      darüber hinaus fehlen mir natürlich noch verschiedene wichtige dinge
      die gewichtung mag jeder verschieden sehen .
      aufzählung

      1.komplette controlchange-aufzeichnung/steuerung
      im patternsequenzer(midiout)

      2.programmchange im patternsequenzer für
      soundwechsel und initialisierung der vsti-sounds

      3.darstellungen aller 4 bänke pro group
      4.pattern benennung
      5.drag und drope einsetzfunktion für pattern
      6.farbige patterndarstellung
      7.balkendarstellung der parameterwerte im pattern
      8.ein faden kreuz fürparameterwerte
      9.abspeichern und laden von pattern-fx fahrten
      in pattern auf festplatte

      10.das copieren von fx-fahrten in anderes pattern
      11.copieren von pattern-mittelteilen
      an anfangsstellen von anderen oder leeren patterns

      12.bypass-fx automation funktion
      13.taktbestimmbares mehrfachcut von pattern in einzelne patterns
      14.patternteil loopabspielfunktion
      15 scene-unabhängiger patterntrack
      16.patternfixierung festsetzung im scenemodus
      17.32sounds pro group
      18.groovequantisierung durch midiparts zu groovetemplates bei 960 ppq
      19.pattern antriggern durch notes oder progchange im host
      20.alternativ-pro group unabhängiger pattern sequenzer (sceneleiste)
      21.komplette merfachscenes verschiebung
      22.taktgenaue slicefunktion
      23.trackdelay für sound (bei vocals für cardlatenz kompensation )
      24.timestrechting für vocals
      25.formant-pitchshifting für vocals
      26,horizontale wavevergrösserung
      27.eine pattern leermatrix zum positionswechsel
      28.komplette arranger seite mit fx unterspur für fx presets
      oder fx progchange oder cc .mit fx-presetsblock zum einladen benutzter fx-konfigurationen
      inclusive pattern reset für ursprüngliche einstellung
      29.patternseite
      30.abspiel-inspector mit einstellungen nondestruktiv.
      31.midiexport mit abspielparameter von macros oder fx
      32.mal sehen

  2. Profilbild
    moogulator AHU

    Tja, wie immer sind diese Minus/Pluspunkte Anhaltspunkte die zusammen mit dem Text ein bisschen die Eignung für die eigene Musik andeuten soll. Maschine ist sicher für Club und Popmusik im weitesten Sinne zu sehen und da höre ich sehr viele Sounds, die einen LFO nach heutigen Vorstellungen benötigen. Im Livebetrieb ist ein LFO schneller hochgedreht als ein FX geladen und ein simples Routing des LFOs auf die üblichen Baugruppen auch mit einem Dreh und maximal einem Routingumstell-Knopfdruck innerhalb einer Jam doch eine große Hilfe. Da bin ich wirklich berechenbar. Es gibt bestimmt Genres und Leute, die das nicht so dringend brauchen. Aber für die gibt es das ja mit dem Plusminus. Man kann erkennen und für sich einordnen. Mehr will ein Test nicht. Aber auch nicht weniger.

    Für mich gehört ein LFO unter 35 Hertz als unterdurchschnittlich abgemahnt, auch wenn Software und VAs oft weit mehr bringen und das lobt man dann. Dem gegenüber ist das Konzept der Umschaltung vom tonalen Spielbarkeit und Drumsounds (ein Ton) sehr gut gelöst. Auch wird man hier nicht nach mehr Tracks schreien und so weiter. Solang man also das erkennen kann, finde ich den Test fair und gut.

    Es wird sicher sogar Dinge geben, die man nicht genau genug untersucht hat. Aber das wird dann doch mit der Musik im täglichen Umfeld zu tun haben. Ein Tanzmusiker auf einer Hochzeit wird wohl diese LFO Sache nicht so wichtig finden, aber der gehört vielleicht sogar noch nicht zur typischen Käuferschicht. Den Workaround hab ich im alten Test auch genannt. Bei einem Update schaut man auf die Dinge, die man beachtet hat, finde sie haben sehr praktische Sachen gewählt. Einizig die Vintage-Sachen hätte ich vermutlich in 2.0 verlegt und dafür den LFO verändert oder die Loopslicer, wiedereinstell-Funktion erfunden, weil sie live relevant ist und das Handling verbessert.
    Aber dennoch jammert man nicht rum, es ist ja auch lustig. Aber die Prioritäten werden unterschiedlich gesetzt. Lese ich alte Berichte, so finde ich da „kein beleuchtetes Display“. Das kann für manche Musiker wichtig sein, wie schwer das wiegt kann man oft selbst besser entscheiden als der doofe Schreiber.

    Der Stepmode könnte auch noch nach üblichem System von oben links nach unten rechts blinken. Das ist natürlich nicht entscheidend, nervt nur ein bisschen. Aber es ist ein unendlicher Stepmode, man muss sich nicht auf 4 oder 8 Takte beschränken. Also. Was schreibste hin? Was nicht?

    Genau!
    Deshalb ist mein Text glaub‘ ich ganz ok.

    Ich hab die Maschine seit dem Update auch noch mehr lieb. Live müsste sie noch etwas zulegen, da einiges noch etwas unspontan ist. Aber sie hat sehr gewonnen in fast allen Punkten. NI hat gezeigt, dies erkannt zu haben. Das ist nicht immer so! Je größer die Firma, desto mehr muss man bangen. Ich bin sehr optimistisch und werde 2.0 mit Sicherheit so schnell wie möglich installlieren oder kaufen oder was man auch immer dafür tun muss. Tolles Produkt jedenfalls. Könnte sogar abfärben auf die Synthesizerhersteller. Korg waren mal mit dem MS20 Legacy-Controller auf einem guten Weg, nur haben sie 2-3 kleine Fehler gemacht dabei. Die entscheiden manchmal auch, wie viel gekauft wird. Besonders die aufwendigeren Synthesizer mit eigenem Controller könnten attraktiv werden, grade weil ja alles billiger werden will. Und wer dabei die Vorteile der Plattform nutzt hat gewonnen.

    Sehr gespannt, was hier noch passiert..
    Wird aber auch sehr stark an Kleinigkeiten hängen. Zumindest tuts das bei mir, wenn ich mein Gear für Live aussuche oder eben verwerfe.

    Da kann ja noch viel kommen…

    • Profilbild
      Tyrell RED

      @coaxial Hätte mehr sein können, richtig. Mic hat aber nur eine Ergänzung einfügen wollen. Du findest jede Menge Klangbeispiele von Mic im ersten Test zur MASCHINE hier auf AMAZONA.de. Siehe Link am Ende des Tests.

  3. Avatar
    AMAZONA Archiv

    Bin ja auch sehr begeistert von MASCHINE, aber ein dickes, weiteres Minus bekommt das Teil von mir dafür, dass es Stand Version 1.5 immer noch nicht möglich ist, andere Taktarten wie 4/4 zu verwenden. Egal was man einstellt, MASCHINE bleibt immer im 4/4 Raster und lediglich das Metronom passt sich mittlerweile an. IMHO ist das eine Grundfunktion die ab 1.0 laufen sollte (schließlich ist die Funktion ja auch vorgesehen). Der langsame LFO ist mir dagegen völlig egal. So hat halt jeder seine Prioritäten ;-)

  4. Profilbild
    CilentCipha

    Ich hab die Maschine seit 4 Tagen und hab sie direkt mit v 1.5 in Betrieb genommen. Ich bin schwer begeistert von dem Teil. Ich habe die ersten 2 Tage den PC Bildschirm einfach ausgeschaltet und bin sozusagen in der Maschine versunken. Von A-Z ein 1a Workflow! Des Weiteren sei der sehr sehr gute Support von NI zu erwähnen. Was man so liest waren viele Punkte beim Update Feature Request der User und die wurden vorbildlich umgesetzt.

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