RAMMFIRE
Rammfire ist ein Plug-in für die virtuelle Gitarrenanlagen Simulationssoftware “GuitarRig” von Native Instruments. Sowohl GuitarRig als auch das Plug-in sind für PC und MAC erhältlich.
Das Plug-in läuft in allen Varianten des GuitarRig, also auch in der kostenlosen “Player” Version und richtet sich somit natürlich in erster Linie an Gitarristen – aber auch experimentierfreudigen Sounddesignern könnte es gefallen, damit z.B. mal ein paar Cello-Bässen mittels GuitarRig einen “Rammstein-Sound” zu verpassen.
Das Rammfire-Plug-in fügt dem GuitarRig ein zusätzliches Verstärkermodell “Rammfire”, ein zugehöriges “Matched Cabinet” und ein spezielles “Control Room”-Preset “RZK 4×12” mit entsprechendem Rammfire-Boxenmodell hinzu.
Das Modelling des Rammfire Amps wurde laut NI in Zusammenarbeit mit dem Rammstein-Gitarristen Richard Z. Kruspe nach dessen speziellen Vorstellungen entwickelt und basiert auf dem im normalen GuitarRig-Umfang enthaltenen Gratifier-Modells (welches wiederum einen Mesa Boogie Dual Recitifier Amp simuliert) .
Der “Control-Room” (Mikrofonierungs-Modelling, neu in GR4) ist vielleicht für Toningenieure interessant, für den “Normalanwender” aber eher etwas verwirrend und unberechenbar – meist lässt man am besten alles so wie es im Preset angeboten wird oder verwendet zum Amp passende “Matched Cabinet”.
Installation und die Autorisierung
Nach der Installation des Plug-ins steht der neue Amp unter Components-> Amplifiers zur Verfügung, und die dazu passenden “Matched Cabinet” und “Control Room” Presets sind in den entsprechenden Komponenten zu finden. Der Amp kann nun in eigene Presets integriert werden, außerdem bringt das Plug-in natürlich auch eigene Presets mit. Hier waren wir gleich mal etwas enttäuscht, denn man hört ja über den Rammstein-Gitarrensound einiges, z.B. SansAmp (der zumindest in der GuitarRig-Vollversion ja auch als Amp-Modell enthalten ist) direkt ins Pult, trockene Spuren parallel aufnehmen etc. – somit hatte ich von den Presets irgendwie etwas mehr erwartet.
Die insgesamt 29 “Rammfire” Presets klingen aber trotzdem ganz ordentlich, wenngleich von vorgenannten Tüfteleien nicht wirklich eine Spur ist (lediglich ein Preset “Double Fire Stack” benutzt das Rammfire-Modell doppelt mit Rechts-Links-Split, oder es gibt mal “Wet” rechts, “Dry” links). Auch findet der Hardcore-Rammstein-Fan keine Song-spezifischen Presets, sondern eben Namen wie “Clean”, “Chorus”, “Flanger” etc., wobei die Benennung nicht immer sehr hilfreich ist, z.B. “Clean Rammfire A” mit Chorus, “Clean Rammfire B” mit Tremolo und so weiter.
Es gibt außerdem eine Reihe Presets “Pure Rammfire A” bis “Pure Rammfire F”, diese sind wohl zum “Schichten” von Gitarrenspuren gedacht. Natürlich lassen sich – wie bei allen anderen GuitarRig-Komponenten auch – alle Parameter steuern, auch in Echtzeit bzw. in Abhängigkeit von verschiedenen “Modifier”-Komponenten (Anschlagsstärke, Hüllkurve, LFO oder per Sequencer-Mustern). Die Bedienung gewohnt “Gitarristen-freundlich” mit Drehreglern, erst bei den Modifiern wird es etwas kniffliger.
Klang
Vor allem im „HI“ Modus werden die Unterschiede deutlich – der Rammfire-Amp ist schon echt ultrafett, ggü. dem normalen „Gratifier“ ist er aber vor allem immer viel LAUTER, was natürlich eigentlich eher Käse ist – macht nur Umstände beim Wechseln zwischen Presets, die verschiedene andere Amps benutzen. Ansonsten hat er eben ein anderes Grund-EQing, das man mit dem Gratifier zugegebenermaßen nicht wirklich hinbekommt.
Ich würde sagen, das Modell könnte auch „Striezel“ oder „Hermann“ oder so heißen (nach Diezels Herbert-Amp).
Stärken/Schwächen
Beim Öffnen des Standalone-Programms oder auch des Plug-ins gab es im Test manchmal einen “Peak” – es “kratzte” kurz, zeigte “CPU overloaded” an und deaktivierte sich. Man muss dann den “Main Bypass” erst mal wieder einschalten, aber dann ist das Rig einsatzbereit.
Ich habe mir das Rammfire AddOn als „Schnapper“ im Rahmen der 50% Aktion gegönnt.
Es klingt fett und man kann damit Sounds in Richtung Rammstein hinbiegen. Leider sind die Nebengeräusche auch bei dieser Ampsim nicht von schlechten Eltern.