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Test: Native Instruments Reaktor 3.07

NIR

14. Februar 2003

Die folgenden Ausführungen schließen sich dem Testbericht vom 23.10.2001 an. Dort wurde Reaktor 3.03 für den PC getestet, während sich mein Bericht auf Reaktor 3.07 für den Macintosh bezieht.

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Erste Berührung
Mir wurde Reaktor in der Version 3.03 zugesandt. Nach der Installation musste ich leider feststellen, dass nichts ging. Also registrierte ich mich und lud mir die aktuelle Version 3.07 runter. Nach deren Installation hatte ich leider die gleichen Schwierigkeiten wie zuvor und begann, an mir selbst zu zweifeln. Nach vielen missglückten Installationsversuchen wandte ich mich an die Native Instruments Hotline. Erster Pluspunkt: die Hotline besitzt eine normale Festnetznummer und erscheint nicht als „Rip Off“, d.h. es ist keine kostenpflichtige Hotline. Zweiter Pluspunkt: die Jungs, die mir unter dieser Nummer Rede und Antwort standen, waren außergewöhnlich freundlich und kompetent. Sie waren auch in dem Punkt ehrlich, zuzugeben, dass sie die Informationen über die notwendigen Downloads und Installationen auf der Homepage etwas unglücklich seien: Es stellte sich heraus, dass man Reaktor in der Version 3.05 installiert haben musste, um die Version 3.07 überhaupt absturzfrei installieren zu können.

Einbindung in mein Setup
Reaktor lässt sich sowohl als Stand-Alone-Anwendung als auch als PlugIn in den Formaten VST, DAE für Pro Tools und als Motu PlugIn einbinden. Nutzt man die Stand-Alone-Variante lässt sich Reaktor unproblematisch über OMS/Free Midi ansprechen. Dies funktioniert über die Auswahl Midi Settings im Systemmenü. Etwas verwirrend ist dagegen die Einbindung als VST-PlugIn: obwohl man ja Midi nutzt, wählt man unter Midi Settings „No Midi“

aus und als Audioausgang VST-Remote (ebenfalls im Systemmenü) Nun kann Reaktor als Instrument in Cubase angesprochen werden. Eine Fehlermeldung taucht allerdings leider auf, wenn man eine Reaktor-Klangquelle in Mono nutzen möchte:Cubase 5.1 lässt das nicht zu und öffnet stets eine Stereo-Spur. Eine Editierung ist wegen des großen Aufwands des Programms in Cubase oder einer vergleichbaren Anwendung nicht möglich. Daher öffnet man die Stand-Alone-Variante, verändert den Sound nach eigenen Vorstellungen und speichert dann. Das mag kompliziert erscheinen, ist aber ein Tribut an die Komplexität von Reaktor.

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Erste Schritte

Die Unterscheidung der Darstellungen in Reaktor zwischen Structure-, Panel-Fenster und Properties-Fenster setze ich als bekannt voraus (siehe Reaktor Test V 3.03 PC). Diese Dreiteilung ist bei der Komplexität von Reaktor dringend nötig. Sie hat den Vorteil, dass ein unbedarfter Musiker oder jemand, der gar keine eigenen Geräte bauen möchte, auf einen großen Fundus an Presets zugreifen und über das Panel die passenden Einstellungen vornehmen kann. Interessiert das Innenleben eines Geräts dann doch, so kann man aus den vorgefertigten Strukturen anderer Geräte sehr gut lernen.

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Synthesizing

Da ich analoge Modularsysteme kenne, habe ich mich gleich ans lustige Bauen gemacht. Leider hat es jedoch einige Zeit gebraucht, bis ich den ersten Ton hören konnte. Grund dafür ist eine Vereinfachung der analogen Vorbilder auf digitaler Ebene. Ich bediene mich des „Classic 2-VCO“. Die Grundstruktur stellt Abbildung 4 dar. Deutlich ist das analoge Vorbild zu erkennen. Allerdings ist der VCA in Reaktor etwas ganz anderes, als in der analogen Welt.

In der analogen Welt schwingt ein Oszillator zwar ständig, doch den Ton hört man nur, wenn ein VCA, dessen Hüllkurve durch ein Gatesignal getriggert wurde, in Serie geschaltet ist. Dies ist bei Reaktor nicht nötig: hierfür gibt es den „A“-Eingang am Oszillator Modul.

Dieser repräsentiert den Gateeingang, durch den seltsamerweise der Oszillator getriggert zu werden scheint. Der VCA in der Struktur des „Classic 2-VCO“ stellt lediglich eine Modulationseinheit (bestehend aus Hüllkurve und Panelsteuerung) dar. Solche Vereinfachungen muss man erst verinnerlichen, danach geht die Arbeit aber leicht von der Hand.
Vergleicht man Reaktor mit einem analogen Modularsystem oder Clavias Nord Modular, erscheint Reaktor wesentlich komplizierter. Die Module im Nord Modular sind beispielsweise bis ins kleinste Detail vorgeformt. Da muss kein „Control“ an die Filterfrequenz gestöpselt werden, um die Filterfrequenz vom Panel aus zu steuern. Aber dadurch sind diese Module auch festgelegt. Bei Reaktor hingegen kann man mittels eines einfachen Panels auf einen sehr komplexen Synth zugreifen.
Alles in allem sind die Möglichkeiten Reaktors, sofern es um die Emulation von Synthesizern und vielen Effekten geht, mit Clavias Nord Modular gut vergleichbar. Es gibt so ziemlich alles, was man sich nur wünschen kann. Allein ein ausgesprochener Drum-Oszilator wäre schön, aber den kann man sich natürlich selber zimmern…
Dass man sich selbstverständlich auch komplexe Drumsyntheszier bauen kann, zeigt das Ensemble „New School“. Wohlgemerkt: hier wird nicht auf Samples zurückgegriffen. Die Sequenzen sind werkseitig erstellt worden. Man baut sich nicht nur die Drumsynths, auch der passende Sequenzer gehört dazu.

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Diese Struktur zeigt größtenteils Macros, die sich in weitere Untermacros aufsplitten.

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Klangbeispiele
Forum

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