Auto Divisi
Als Besonderheit bietet das String Ensemble ein „True Auto Divisi“-Feature. Dabei werden bei Legato-Tonfolgen und bei Akkorden die Noten auf die geteilten Sektionen (die „Divisi“) verteilt. Plötzliche Löcher im Klangbild durch wegbrechende Instrumente werden so vermieden. Mein vierstimmiger Akkord in den Violinen wird also auf die dort vier verfügbaren Sektionen (8+8+7+7 Instrumente) aufgeteilt. Spiele ich nur zwei Töne gleichzeitig, geht es an die beiden größeren Sektionen (16 + 14). Oder aus einer Kombination daraus. Die jeweils notwendige Splittung übernimmt die dafür zuständige Engine selbstständig im Hintergrund.
Zusammen mit dem polyphonen Legato (das sich ebenfalls zu- und abschalten lässt) sind so sehr lebendige, realistische Verläufe möglich. Vor allem, wenn zusätzlich das Pedal zum Einsatz kommt, das hier eine Sonderfunktion hat: Spiele ich einen Akkord und betätige das Pedal, so erhalte ich ja normalerweise beim nächsten Akkord eine übelklingende Soße, reiße ich den Fuß nicht rechtzeitig hoch. Bei der Kombination Legato plus Auto Divisi aber gehen die alten Töne automatisch bei Neuanschlag in die nächsten, neuen Töne über. Geübte Pianisten brauchen das vielleicht nicht unbedingt, die bekommen derartige runde Übergänge auch so hin; für Tastenamateure aber eine nützliche Sache. Und: Auch Könner lassen sich gerne mal die Arbeit abnehmen und legen die Finger hoch.
Der Sound
Der lässt sich natürlich – wie immer – nur ganz subjektiv beurteilen. Im Vergleich mit anderen Streicher-Librarys (und da gibt es ja nun tatsächlich inzwischen eine ganze Menge) gehört das String Ensemble für mich klar in das obere Tabellendrittel. Die Bässe klingen markant-bauchig, die Celli nicht wie kleine, herunter gerechnete Violas, sondern kommen mit viel Eigenständigem und die Violinen neigen selbst in extremer Höhe nicht zum übermäßigen Kratzen. Überdies bietet die Library ausreichend Ansatzpunkte zum Feintuning und sorgt mit dem Legato/Divisi auch für vernünftig spielbare Bögen und ein stets ausgewogenes Klangbild.
Kann es sein, dass die Tonbeispiele übersteuert sind? Bei mir zerrt’s…