Die Software
Nun aber los. Wie bereits erwähnt, wurde der S4 hier mit der neuen Traktor Pro 2 Version getestet. Ausgeliefert wurde er ursprünglich mit der speziellen S4 Software, welche jedoch als eine Art Vorgänger gesehen werden kann und bereits über viele Eigenschaften und die selbe Optik wie Traktor Pro 2 verfügte. Das neue TRAKTOR PRO 2 ersetzt aber nun die bislang mit dem TRAKTOR KONTROL S4-System ausgelieferte Software. Alle bestehenden KONTROL S4-Besitzer erhalten die TRAKTOR PRO 2-Software als kostenloses Download-Update.
Die wesentlichste Neuerung sieht man direkt beim ersten Start, nämlich die überarbeitete Benutzeroberfläche. Diese erscheint nun schlichter, aufgeräumter und noch übersichtlicher und für meinen Geschmack auch professioneller als in der ohnehin schon gelungenen Vorgängerversion. Im Grau gehaltenen Umfeld mit orangenen und grünen Anzeigen machen sich die neuen farbigen Wellenformanzeigen der Tracks richtig gut. Diese hochauflösenden Truwave genannten Wellen können noch in verschiedener Art und Weise umgeschaltet werden, vom Röntgenlook bis zur Serato-like Darstellung. Außer der Optik bieten die Wellenformen dadurch noch eine bessere Übersicht über die Beschaffenheit der Tracks. Auf der Funktionsseite neu hinzugekommen sind die jeweils vier Sampleplayer, die anstatt Deck C oder D in das Mixing eingebunden werden können. Diese nehmen eine gewählte Looplänge eines laufenden Tracks auf und geben diesen dann geloopt wieder. Richtig Spaß macht diese Funktion mit der eigens auf dem KONTROL S4 vorgesehenen Abteilung dafür. Im Handumdrehen gelingen Looporgien oder ganze Remixe on the fly, denn die Sampleplayer können per Knopfdruck geladen, gelöscht und wieder neu bespielt werden. Ein wirklich tolles neues Feature in Traktor Pro 2, das der Software einen deutlichen Mehrwert für das kreative Mixing verschafft.
Natürlich lassen sich die Sampledecks auch für das Vierdeck-Mixing ganz einfach gegen Deck C und D tauschen. Unterstützt wird die Kreativabteilung durch einen, ebenfalls neuen, Looprecorder, der Loops nun von Einzeldecks oder aber vom Masterausgang, also inklusive Effekten und Mixing, aufzeichnet. Mit Tape Delay, Ramp Delay, Bouncer und Auto Bouncer haben darüber hinaus nun vier neue Effekte Einzug in Traktor gehalten, welche das Effektarsenal nun auf einzigartige dreißig Effekte erhöhen, die nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ überzeugen können. Vor allem das neue Tape Delay macht Spaß, ebenso der Autobouncer, mit dem sich Audiosignale zerstückeln und nach verschiedenen Patternmustern triggern lassen. Diese lassen sich wie bereits erwähnt nicht nur auf die Traktor-internen Audiosignale anwenden, sondern über die Live-Input Funktion auf andere angeschlossene Audioquellen. So kann beispielsweise ein CD-Player, Sampler oder ähnliches an den KONTROL S4 angeschlossen, direkt in das Set und die bestehende Effektkette integriert werden.
In der Praxis merkt man sofort, dass der KONTROL S4 für NIs Traktor 2 gebaut worden ist. Hardware und Software wirken, und wen wundert’s, wie aus einem Guss. Ruckzuck ist mit dem Browser ein Track ausgewählt, in die Decks geladen, und los geht der Spaß. Looping, Aufnehmen und Wiedergeben von Samples und auch das Spielen mit Hotcues (auch dafür verfügt der S4 über extra Tasten) passiert intuitiv ohne Umwege und macht direkt süchtig. Es gefällt einfach, dass man nicht am Platz gespart und allen wichtigen Sektionen des Mixings ihren Platz eingeräumt hat. Wo viele Controller mit Fadern, EQ Sektion und vielleicht noch einzelnen Elementen zur Effektsteuerung daherkommen, fängt der KONTROL S4 erst an. Alles ist bis ins Detail an die Software angelehnt. Vor allem die Einbindung der Sampleplayer kann bisher kein anderer Controller so bieten. Auch dass die Effekteinheiten aus Traktor eins zu eins auf den S4 übernommen wurden, macht den kreativen Umgang damit einfach.