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Test: NEO Instruments Drive In, Gitarren Verzerrerpedal

Red Box made by Rodenberg

16. Oktober 2018
NEO Instruments Drive In

— NEO Instruments Drive In —

Der Hersteller NEO Instruments wird vermutlich vor allem den Tastendrückern ein Begriff sein, da aus diesem Hause auch der Ventilator II und der Mini Vent II (Rotary-Cabinet-Simulator) stammen, die beide einen Leslie-Effekt sehr realistisch abbilden. Nun bietet die Firma auch einen recht hochpreisigen Verzerrer an, der die Low- bis Mid-Gain Klasse bedient. Der in deutschen Landen in Kooperation mit Guido Kirsch und Uli Rodenberg entwickelte NEO Instruments Drive In ist ein Verzerrer, der vor allem durch guten Sound und eine große klangliche Flexibilität überzeugen möchte.

 

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NEO Instruments Drive In 1

— Der NEO Instruments Drive In Overdrive —

Facts & Features

Das Pedal besitzt die Abmessungen von 660 x 111 x 50 mm, wiegt 235 g und wurde mit True-Bypass ausgestattet. Der Fußschalter übernimmt wie immer die Aufgabe, den Effekt zu aktivieren, was uns auch optisch durch eine kleine rote LED angezeigt wird. Soweit also nichts Neues.
Die 6,3 mm Ein- und Ausgangsbuchsen sind im „Ampstyle“ ausgelegt und befinden sich rechts und links am Gehäuse, also wieder mal nichts mit einem platzsparenden Unterbringen auf dem Pedalboard. Der Stromhunger des Pedals von lediglich 10 mA kann auch von einem 9-Volt-Block lange befriedigt werden, aber natürlich ist auch eine Stromversorgung mittels Netzteil (Hohlstecker Buchse 5,5 x 2,1 mm, Minuspol innen) gegeben. Der Anschluss dafür befindet sich immerhin an der Stirnseite.

Regler des NEO Instruments Drive In Overdrive

Wie bei Verzerrern üblich, finden wir einen Gain- (DRIVE)- und ein Mastervolume-Regler (LEVEL). Um die klangliche Flexibilität des Pedals zu erhöhen, wurde hier eine etwas andere Variante gewählt. Der TONE-Regler übernimmt die Aufgabe, die Höhen zu beschneiden bzw. passieren zu lassen, der COLOR-Regler beeinflusst die Mitten und Bässe gleichermaßen, womit sich die klanglichen Möglichkeiten etwas komfortabler an die persönlichen Bedürfnisse anpassen lassen. Die vier Potis wurden mit schwarzen, zeitgemäßen Plastikknöpfen bestückt und zeigen sich von hervorragender Qualität.

NEO Instruments Drive In Klangregelung

— Zwei Regler für die Klanggestaltung (COLOR und TONE) —

Als ich den NEO Instruments Drive In Overdrive zum Test erhielt und seinen durchschnittlichen Preis googelte, staunte ich nicht schlecht. Denn der Drive In ist einmal mehr eine leicht veränderte Variante eines Verzerrers, der Zerrsounds ähnlich eines etwas heiß gemachten Tubescreamers hervorbringt, bei dem die Bässe aber deutlich ausgeprägter sind. Von diesen Pedalen gibt es schon reichlich auf dem Markt, auch in guter Qualität, jedoch mit einem sehr deutlich besseren Preis-Leistungs-Verhältnis. Liest man den kleinen weißen Schriftzug am Rande des Pedals „Circuit Design by RODENBERG“, wird die Preisgestaltung schon etwas nachvollziehbarer.

Gitarren Verzerrerpedal

Der Hersteller Rodenberg bietet relativ hochpreisige Verstärker und Pedale an, die in Handarbeit mit erheblichem Aufwand hergestellt werden. Uli Rodenberg hatte in der Vergangenheit bereits einige Pedale auf dem Markt, die quasi (leicht modifizierte) Kopien sehr bekannter Pedale (z. B. Tubescreamer, Booster etc.) sind. Diese waren dann aber häufig in aufwendigst hergestellten CNC-gefrästen Metallgehäusen mit ausgesprochen ansprechenden Designs untergebracht. Dieser Aufwand wurde beim NEO Instruments Drive In nicht betrieben, also sollte der Klang den Preis rechtfertigen.

Der Sound des NEO Instruments Drive In

Der NEO Instruments Drive In wurde, wie für ein Overdrive Pedal üblich, für eine verhältnismäßig moderate Verzerrung konstruiert. Klanglich bedient der Drive In sowohl die „cranked Fender“ Ecke (das bedeutet, er erzeugt die typische Kompression und Verzerrung, die man von laut gespielten Fender Verstärkern im „Tweed-Style“ kennt), aber gleichfalls auch Verzerrungen mit Marshall-ähnlichem Charakter. Somit ist er klanglich flexibel, da er bei voll aufgedrehtem Gain-Regler auch locker für einen fetten Rocksound infrage kommt.

Da man mit den zwei Klangregelungselementen (COLOR und TONE) eine gute Steuerbarkeit der Frequenzen erhält, ist der NEO Instruments Drive In für viele Bereiche prädestiniert.

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NEO Instruments Drive In Platine

— Innenleben des NEO Instruments Drive In —

Hören wir das Pedal zunächst mit zurückgenommenem Gain-Regler (9 Uhr) und den beiden Tonpotis (COLOR und TONE) auf 12 Uhr. Dieser Sound wäre sicherlich auch eine gute Basis, um damit einen bereits leicht angezerrten Verstärker zu boosten und somit etwas mehr in die Sättigung zu treiben.

Jetzt steht der Gain-Regler auf 12 Uhr, wir hören die typische Kompression.

Nun schrauben wir ein wenig an der Klangregelung (COLOR voll auf und TONE auf 3 Uhr).

Jetzt mit maximalem Gain und Steg-Pickup, wir hören bluesrockiges Gedudel.

Zuletzt hören wir den Hals-Pickup, wiederum mit ein paar bluesigen Linien.

Die Klangbeispiele wurden mit folgendem Equipment aufgenommen:

Gibson Les Paul Special mit P100 Tonabnehmern – NEO Instruments Drive In Overdrive – Peavey Classic MH, cleaner Kanal – MESA/Boogie 1 x 12″ Thiele Box mit Creamback Celestion Lautsprecher – Shure SM57 – Apogee Duett – Mac mit Logic (etwas Hall und Delay hinzugefügt).

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Fazit

Der NEO Instruments Drive In Overdrive erledigt seinen Job gut und zeigt sich auch klanglich recht flexibel. Er ist sicherlich nicht nur ein „One Trick Pony“, deckt einen relativ weiten Gain-Bereich ab und ist somit in vielen Situationen einsetzbar. Der COLOR-Regler gestattet eine wirkungsvolle Anpassung der tiefen und mittleren Frequenzen. In Anbetracht der Situation, dass der Verzerrermarkt von hochwertigen Konkurrenten gesättigt ist, welche die gleiche Nische bewohnen und dabei teilweise um ein Vielfaches günstiger sind, ist sein Verkaufspreis jedoch zu hoch.

Plus

  • Sound
  • flexible Klangregelung
  • vielseitig
  • Verarbeitung

Minus

  • zu teuer

Preis

  • Ladenpreis: 259,- Euro
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Klangbeispiele
Forum
  1. Profilbild
    Emmbot AHU

    Sieht ja einem berühmten Pedal sehr ähnlich ;).

    259 Euro für eine Zerre das wird schwer auf dem Markt.

  2. Profilbild
    Stephan Güte RED

    Ich hab mir das Teil auch mal angehört, bevor es der Johannes zum Test bekommen hat. Schon richtig geil, da gibts keine Zweifel!

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