Knallbunter Profi?
Novation startet wieder einmal durch und bringt die neuen USB/MIDI-Keyboardcontroller der Launchkey Serie auf den Markt. Drei verschiedene Größen und einige sehr interessante Funktionen verspricht der Hersteller. Wir hatten eines der neuen Modelle der Novation Launchkey Serie zum Test im Studio.
Info
Der Markt der Controllerkeyboards wird nahezu monatlich mit neuen Produkten versorgt und fast jeder Hersteller hat aktuell solche Controller im Programm. Da wird es für die Firmen natürlich immer schwieriger, die richtigen Argumente für den Kauf ihrer Produkte zu finden. Für den Kunden kann das eigentlich nur zum Vorteil sein, denn er darf aus einer stetig steigenden Anzahl von Keyboardcontrollern wählen. Dafür muss man aber erst einmal den Überblick behalten.
Aussehen, Tastatur und Verarbeitung
Drei unterschiedlich große Modelle bringt Novation im Rahmen der Launchkey Serie auf den Markt. Über 25-, 49- oder 61-Tasten verfügen die Controller, deren Ausstattung ansonsten recht ähnlich ist. Außer bei der Anzahl der Fader und natürlich der Größe der Tastatur unterscheiden sich die drei Brüder nicht. Zum Test zur Verfügung stand die 25er Version.
Farblich ist die Oberfläche in einem dezenten Grau gehalten, während die Unterseite schön knallig orange ist. Es gibt ja schließlich genug Keyboards, die im Einheits-Schwarz untergehen. Das Gehäuse der Launchkeys besteht aus Plastik, so dass die Gewichte der Controller sehr moderat ausfallen. Die 25er Version bringt es auf 1,8 kg, die 49er auf 3,1 kg und der Größte im Bunde schafft es auf 3,5 kg (61 Tasten). Die Verarbeitung des Gehäuses ist sehr gut, nichts wackelt oder schabt. Durch die abgerundeten Ecken und die Farbgebung haben die Launchkeys ein recht modernes Aussehen, so dass man sie sowohl im Studio als auch auf der Bühne vorzeigen kann.
Alle drei Modelle verfügen über die gleiche leichtgewichtete Tastatur, die sich sehr angenehm spielen lässt. Die Tastatur sitzt fest und sicher im Gehäuse und die einzelnen Tasten haben kein Spiel nach links und rechts. Die Tasten federn sicher und schnell wieder zurück in ihre Ausgangsposition, so dass auch schnelle Synth-Solos gut damit zu bewerkstelligen sind. Direkt nach den ersten Tönen hat man ein gutes Spielgefühl und weiß, wie die Tastatur auf die Anschläge reagiert. Leider bietet die Tastatur keinen Aftertouch. Da hat Novation meiner Meinung nach an der falschen Stelle gespart, denn die Vorgänger der Launchkeys – die Impulse Controller – hatten das noch an Bord.
Also, als ich die Tastatur im Laden ausprobiert habe fand ich sie wesentlich billiger als die des Ultranova. Wie man damit spielen kann ist mir ein Rätsel.
Ehrlich gesagt sehe ich das Fehlen von Aftertouch in dieser Preisklasse nicht unbedingt als Defizit an. Sein wir mal ehrlich, in den allermeisten Geräten, besonders in diesem unteren Preissegment, ist die Implementierung von Aftertouch mangelhaft. Weder beim Axiom 2nd gen, noch beim Novation Impulse ist Aftertouch wirklich gut verwendbar. Entweder ist es schwer, den Wertebereich zu dosieren (Axiom), oder nahezu unmöglich, und sehr unterschiedlich bei den Tasten (Impulse). Dann lieber auf Aftertouch ganz verzichten, anstatt das so anzubieten. Aftertouch ist wohl leider erst bei etwas hochwertigeren, teureren Keyboards wirklich gut zu benutzen.