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Test: Nuendo 5

Nuendo 5

31. Januar 2011

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Nuendo 5 ist Steinbergs professionelle und für Post-Production ausgerichtete Version von Cubase. Neben den vielen integrierten speziellen Funktionen für den Post-Production-Bereich bietet Nuendo allerdings in der Grundversion keine Software-Instrumente an. Diese müssen mit dem Nuendo Expansion Pack zusätzlich erworben werden. Der hohe Preis richtet sich eher an die professionellen Anwender als an Homestudios. So findet man in Nuendo mit Expansion Pack alle Funktionen von Cubase, insofern ist natürlich auch Musikproduktion in vollen Zügen unter Nuendo möglich.

Mit der Version 5 halten nun auch alle 5er Funktionen von Cubase auch in Nuendo Einzug, sowie einiges mehr. Einen ausführlichen Testbericht von Nuendo 4 und Cubase 5 finden sie in unserem Archiv.

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Erste Installation

Während auf unserem Testrechner während der Testphase schon Cubase 5.5 und Nuendo 4 installiert war, haben wir Nuendo 5 hinzuinstalliert, was auch tadellos funktionierte. Leider übernimmt Nuendo 5 nicht automatisch alle Einstellungen von Nuendo 4, und so muss man alle Individualisierungen erst manuell auf N5 übertragen, damit sich das System wieder wie gewohnt anfühlt. Hier könnte Steinberg die professionellen Anwender, die sehr viel Wert auf eine reibungslose Migration legen, noch besser unterstützen.
Auffällig ist bei Nuendo 5, dass es von vornherein stabil läuft. Während unter Cubase auf dem gleichen System noch Abstürze und recht viele kleinere Bugs zu verzeichnen sind, läuft Nuendo von Anfang an stabil, und man findet nur kleine Redraw-Fehler, die aber den Workflow nicht stören. Dies spiegelt die Erfahrungen unseres Testsystems wieder.

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Automatic Dialogue Replacement (ADR)

Für den Nachsynchronisierungs-Sektor ist das ADR Tool gedacht. Es liefert einen Workflow, der es eine Nachsynchronisation erheblich erleichtert und auch Takes verwaltet. Es können EDL- und ADR-Listen importiert werden, sowie einzelne Takes gefiltert und mit Kommentaren versehen werden. Dank der umfangreichen Marker-Funktion kann immer direkt zu den entsprechenden Stellen gesprungen werden, bis alles passt. Und falls doch mal die Lippensynchronität nicht gut genug ist, kann mit dem Variaudio Tool nachgeholfen werden. Damit kann man einzelne Silben zeitlich perfekt und ohne störende Artefakte verschieben.

Neue Video-Engine

Dank aktueller potenter Mehrkernprozessoren ist auch Full-HD-Playback auf nativer Ebene möglich. So kann das Video über eine Grafikkarte (z.B. Displayport, HDMI, SDI, DVI) ausgegeben werden, an dem ein Proviewmonitor betrieben wird. Natürlich kann das Video auch in einem Fenster auf dem Desktop dargestellt werden. Da Nuendo 5 Quicktime einsetzt, kann das Video auch über Firewire ausgegeben werden, falls das gewünscht ist.

Clip Packages

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In den Clip Packages können mehrere Audiofiles zusammengefasst werden, um zum Beispiel themenbezogen Geräusche zu archivieren. Diese können dann einfach zwischen Projekten und Workstation ausgetauscht und in die Mediabay mit allen Attributen zum einfachen Auffinden integriert werden.

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Mediabay

Die neuen Funktionen von Cubase 5 sind auch in Nuendo 5 eingeflossen. So ist die Mediabay komplett überarbeitet worden und ermöglicht das “Taggen” von Audiofiles auf vielfältige Weise. Taggen bedeutet, dass einem Audiofile Attribute zugewiesen werden (Metadaten), die dann über die Suchfunktion schnell gefunden und gefiltert werden können. Bevor man anfängt eine große Datenbank aufzubauen, sollte man sich erst gut in die Mediabay einarbeiten. Danach ist die Mediabay aber ein Segen und so in dieser Form einmalig!

Direct Routing

Weitere Kundenwünsche wurden beim Mischpult-Routing umgesetzt: Endlich ist es möglich, einen Audiokanal auf mehrere Ziele gleichzeitig zu routen. Bisher konnte man das nur mit den Aux-Sends realisieren, nun ist es auch über die Buszuweisung möglich. Das Sahnehäubchen ist, dass man die Routings sogar automatisieren kann. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und nicht nur für Postproduction sinnvoll, sondern auch für die Musikproduktion.

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Automation

Die überarbeitete Automation bietet nun auch endlich eine Funktion, wie wir sie von den Audiospuren kennen: mehrere Takes nacheinander aufnehmen und dann zwischen den Takes umschalten und sich für den besten entscheiden. Genau so funktioniert es jetzt auch bei der Automation, ein sehr elegantes Feature.

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Forum
  1. Profilbild
    Uwe Hollmann

    Hallo Hagen,
    Du verweist auf das Archiv für einen Cubase 5 Testbericht. Eben diesen gibt es leider nicht. Nur einen Workshop bez. VariAudio. Ich warte gespannt auf einen Testbericht für Cubase 6
    mfg

  2. Profilbild
    ambee

    Ich finde Nuendo krass überteuert für das, was es bietet. Logic kann mehr, hat mehr dabei und kostet nichtmal ein Drittel von Nuendo. Da ist dann sogar die Preisdifferenz für einen Mac locker wieder drin.

    • Profilbild
      DAW PLUS

      @ambee Hi Ambee,
      es gibt viele Unterschiede zwischen den beiden Programme. Am wichtigsten ist, daß Nuendo voll ist mit Postproduktions-Tools, die Logic nicht hat. Es handelt sich nicht um ein paar Features, sondern um eins hiesiges Funktionalitätsunterschied.
      Dazu kommt, daß ALLE Apple Programme günstig sind, da man die Apple Hardware dafür braucht.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @ambee Logic kann keinesfalls „mehr“.Ich benutze Nuendo 5 seit mehreren Monaten. Überteuert ist es überhaupt nicht. Es ist halt kein Musik-Spielkram wie Logic, sondern eine Post-Software mit der man ordentliche Filme machen kann – und damit Geld verdient. Da amortisiert sich die Investition schnell. Logic spielt in der Post-Pro überhaupt keine Rolle und bietet auch keine entsprechenden Tools.

    • Profilbild
      AMAZONA Archiv

      @ambee Man sollte dabei nicht vergessen, dass Logic nach der Übernahme von Emagic durch Apple um ca. 50% im Preis gesenkt wurde. Apple kann sich das erlauben, da es ihnen letztlich egal sein kann, wieviel Umsatz Logic generiert. Andere Hersteller können das eher nicht.

  3. Profilbild
    Pfau_thomas

    Also ich bin von Caubase 4.x Studio zu Cubase 6 aufgestiegen .
    Also ich muß sagen es lohnt sich . Es kostete etwa 200.-€.
    Aber Nuendo finde ich auch etwas überteuert.
    Zumal man bei Nuendo „ich sage immer ein großes Cubase“ viele Dinge wie z.B Notendarstellung nur als Extra bekommt.

  4. Profilbild
    ambee

    achja, eine Frage hätte ich noch an den Reviewer:
    Hat sich was an der Qualität der Plugins getan?
    Ich muss momentan gezwungenermaßen mit Nuendo4 arbeiten und finde zB. die mitgelieferten EQs schrecklich. Da hat man das Gefühl man kann rumdrehen wie man will, so richtig greifen und tun wollen sie nicht.
    Da lob ich mir die Logic-EQs, sind nicht die am schönsten klingenden, aber absolute Arbeitstiere und machen das was man will…

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      @ambee Die mitgeliefertern PlugIns sind allesamt klanglich gut genug um sehr gut klingende Abmischungen zu erzielen. Natürlich ist es Gewöhnungssache, wie man die EQs einstellt. Das ist aber bei jeden EQ, den ich kenne so.

  5. Profilbild
    DAW PLUS

    „Leider übernimmt Nuendo 5 nicht automatisch alle Einstellungen von Nuendo 4, und so muss man alle Individualisierungen erst manuell auf N5 übertragen, damit sich das System wieder wie gewohnt anfühlt.“

    Man kann aber seit Nuendo 2 seine Voreinstellungen und Tastaturbefehle speichern und die XML Dateien importieren in jeden beliebigen Nuendo Version, cross-Platform.

    • Avatar
      AMAZONA Archiv

      @DAW PLUS Der Sinn eines Testberichts ist ja auch Dinge herauszustellen, die nicht optimal gelöst sind. Der fehlende und einfach zu handelnde Im- und Export essentieller Usereinstellungen ist einer der Punkte. Dass dies über XML-Dateien generell funktioniert ist kein besonderes Feature, sondern für ein professionelles Tool unterster Standard. Wie soll sonst eine Migration stattfinden können? Und eben diese Funktionen sollten noch leicht Verständlich und vor allem einheitlich auf Programmebene implementiert werden. Cubase 6 holt in dieser Richtung schon etwas auf (Portable Mediabay), wenn auch unter anderen Vorzeichen.

      • Profilbild
        DAW PLUS

        Ja, da stimme ich zu. Ich hatte den Text so gelesen, als ob mann die Einstellungen komplett neu eingeben muss. Also ziehe ich mein Kommentar zurück. ;-)

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