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Test: NUGEN Audio, VisLM + LM-Correct Bundle, R128-konformes Metering

(ID: 504)

VisLM

Erfreulicherweise wird dieses Plug-in in allen gängigen Formaten (RTAS, VST, AU, Audiosuite) und als eigenständiges Programm dem Studiorechner auf die Platte gelegt. Die Plug-ins sind überdies noch in einer kompakten Version (VisLM-C) ohne Histogramm (im Gegensatz zur Version VisLM-H) nutzbar.
Neben der Option nach dem hier in Europa gültigen EBU R128-Verfahren zu messen, stellt das Plug-in noch Presets für die Verfahren der ITU (ITU-R BS 1770/1 oder auch das ATSC A/85 …) zur Verfügung. Somit ist auch der internationale Markt außerhalb der EU und außerhalb des Einzugsbereiches der EBU mit diesem Tool abgedeckt.
Den meisten Platz nimmt das Histogramm ein (zumindest in der Inkarnation „VisLM-H“ des Plug-ins). Es ist linksseitig gelegen und zeigt den Verlauf der Loudness im Programmmaterial an. Dabei ist es möglich, entweder die letzten 10 Sekunden sich anzeigen zu lassen oder aber die Skala bis 22 Stunden zu erhöhen und somit einen „ganzen Sendetag“ sprichwörtlich „auf dem Schirm“ zu haben. Direkt neben der Einstellmöglichkeit für den Zeitraum des Histogramms besteht die Option, Marker zu setzen. Es kann direkt und komfortabel gleich im Loudness-Meter-Histogramm ein Marker gesetzt werden. Trotz dieses Features würde ich hier klar die DAW bevorzugen und diese zum Markern nutzen. Es ist außerdem möglich, die Zeitbasis für das Histogramm zu bestimmen. So muss nicht die interne Zeitrechnung (ab Start des Plug-ins) als Basis aller Daten genutzt werden, sondern es ist auch die Systemzeit (speziell fürs Monitoring ganzer Sendetage) nutzbar. Auch die Abweichungen („Variance“) der Loudness-Werte lassen sich auf Wunsch im Histogramm einblenden. Ein Export in ein Logfile ist ebenso möglich. Die Parameter, die dokumentiert werden, sind dabei frei wählbar und die entstehende CSV-Datei kann in Excel, OpenOffice etc. sehr einfach weiterverarbeitet werden. Dieses Logging-Feature ist meinem Erachten nach sehr gut gelöst, aber nicht auf Augenhöhe mit den Platzhirschen in diesem Segment. Der kontinuierlichen histographischen Anzeige lässt sich links (an der Seite) noch eine weiter histographische Darstellung mit statistischem Schwerpunkt an die Seite stellen. Diese kommt nur zur Anzeige, wenn die „Integrated“-Messung aktiv ist und stellt die statistische Verteilung (Häufigkeit) der verschiedenen LU-Werte dar.

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VisLM bietet unmfangreiche Presets an

VisLM bietet unmfangreiche Presets an

Die rechte Seite ist bei beiden Inkarnationen des VisLM (H und C) vertreten. Dort kann zwischen Loudness- und TruePeak-Metering umgeschaltet sowie die Einstellungsseite aufgerufen werden. Auf der Loudness-Seite zeigt der Balken den Momentary-Wert an, der kleine Pfeil daneben zeigt den ShorTerm-Wert grafisch an. Am oberen Ende wird der Maximum-ShortTerm- und Maximum-Momentary-Wert als Zahlenwerte angezeigt (umschaltbar). Da die R128 einen Margin (in der Analogwelt nennt sich das Headroom) von 1dB TruePeak vorschreibt, findet sich ein „PeakAlarm“ neben den Maximalwerten, um ein Überschreiten direkt anzuzeigen. Dieser wird ausgelöst, wenn der maximale TruePeak-Wert überschritten wird.
Darunter finden sich der ShortTerm, Integrated und Loudness-Range-Wert als Zahl wieder. Loudness-Range zeigt dabei die Loudness-Spanne des gemessenen Programmmaterials an (nur Integrated). Die Buttons an der unteren Seite regeln die Bedienung der Messung des Integrated-Werts. Da hierbei das komplette Material gemessen wird (daher „Integrated“), kann man die Messung ganz einfach manuell starten (Play-Button), pausieren (Pause-Button) oder resetten (X-Button – es werden alle angezeigten Parameter zurückgesetzt). Mit dem „INT“-Button lässt sich der ganze Block für die Integrated-Messung deaktivieren. Ein kleiner blauer Kreis zeigt an, wann das Gate im Messweg arbeitet und leisere Passagen von der Messung ausschließt.
Die TruePeak-Seite zeigt einen „klassischen“ Peak-Meter an. Spätestens hier wird das Meter für alle Tonschaffenden interessant, denn die wenigsten Metering-Lösungen sind echte TP-Meter.
Die Options-Seite bietet recht viele Einstellungsmöglichkeiten, wenn man den schmalen Platz betrachtet. Es ist beispielsweise möglich, die Farbgestaltung der Anzeigen anzupassen, auch der 0LU-Punkt ist setzbar, die Skalierung und das Metering nach einer anderen Richtlinie als der R128 ist einstellbar. Eine umfangreiche Preset-Liste ist vorhanden.

Optionen...

Optionen…

Sollte es trotz des guten Meterings mit dem VisLM nicht geklappt haben und sich die Loudness-Werte außerhalb der vorgesehenen Ergebnisse befinden, hilft LM-Correct (speziell jetzt in der noch andauernden Anfangsphase der Umsetzung der R128), das Loudness-Ziel (0LU bzw. -23LUFS) exakt zu erreichen. Bei LM-Correct handelt es sich um ein AudioSuite-Plugin, welches nur in ProTools läuft. Leider wurde keine Standalone-Version beigelegt – das sollte dringend nachgeholt werden.

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Bringt den Ton zurück auf den Pfad der Tugend: LM-Correct

Bringt den Ton zurück auf den Pfad der Tugend: LM-Correct

Das Plug-in ermittelt die aktuellen Loudness-Werte des ihm übergebenen Audiomaterials und passt die Werte auf vom Benutzer anzugebende Zielwerte an. Somit ist es fast „egal“, was als Mischungsergebnis herauskommt, LM-Correct macht die Mischung bzw. das Master R128-konform. Wunder darf man hier aber nicht erwarten, das liegt in der Natur der Sache! Klangmaterial, welches gleich R128-konform gemischt wurde, ist der Königsweg.

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Forum
  1. Profilbild
    ambee

    Zum Thema „LM-Correct nur für Protools“ sollte man an dieser Stelle noch auf den LMB (Loudness Management Batch processor) ebenfalls von Nugen hinweisen. Mit dieser Standalone-Software können beliebige Audio- und Videodateien offline analysiert und korrigiert werden. Ein unglaublich einfaches aber nützliches Tool.

    Ansonsten bietet Tonebooster mit EBULoudness fast die gleichen Features wie VisLM zu einem Bruchteil des Preises (15€). Verglichen damit ist das Preis-Leistungsverhältnis von VisLM sehr schlecht.

    PS: von wegen „schon wegen des echten TruePeak-Meterings“: die gibts auch kostenlos von SSL (X-ISM) oder Schwa (Bitter)

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