Mixdeck Express
“Ach ja – ihr jungen DJs habt es ja gut mit eurem digitalen Equipment. Wenn ich mal überlege, was wir früher immer alles mitschleppen mussten“ – grummelt die Seniorenliga unter den Plattenauflegern und übersieht dabei, dass auch der Schallplattenunterhalter in der Gegenwart inzwischen schon wieder einiges im Gepäck haben muss, will er für alle Eventualitäten gerüstet sein. Ein Notebook (inklusive DJ-Software), zwei geeignete CD-Player, einen Mixer, vielleicht auch noch ein Audio-Interface, eine externe Festplatte mit dem Tonmaterial, einen MIDI-Controller, um die Software auf dem Notebook zu steuern (falls der Mixer das nicht können sollte) – das alles will gut aufeinander abgestimmt sein und kostet überdies eine Stange Geld.
Da kommt eine eierlegende Wollmilchsau wie das „Mixdeck Express“ von Numark für viele genau richtig; hier gibt’s vieles unter einem Dach, fertig konfiguriert und auch preiswerter als der Kauf der vielen Einzelkomponenten. Aber bringt so ein All-in-One-Gerät denn auch dieselbe Leistung? Und warum ist der Mixdeck Express fast 200 Euro preiswerter als das Vorjahres-Modell, das expresslose „Mixdeck“? Was hat sich geändert? Fragen über Fragen, die im nachfolgenden Test beantwortet werden.
Ausgepackt
Augenfälligster Unterschied schon beim Auspacken: Das iPod-Dock fehlt – davon hat sich Numark mit dem Express wieder verabschiedet. Gut, so richtig Sinn gemacht hat die Sache sowieso nicht, da reicht auch das Zuspielen via USB. So ist der Neue dann auch gleich gut zehn Zentimeter schmaler und zwei Zentimeter flacher ausgefallen als sein Vorgänger, macht damit einen kompakteren Eindruck und bringt vor allem auch nur noch knapp über drei Kilo auf die Waage, deutlich weniger als das alte Mixdeck. Zwar sind Abmessungen von 53x30x8 Zentimeter noch immer rucksackfeindlich, doch hat die Transportfreundlichkeit des Players dadurch schon mal einen deutlichen Sprung nach vorn gemacht.
Beim grundlegenden Design ist man der vertrauten Linie treu geblieben. Das Gehäuse besteht – bis auf die silberne Metallplatte in der Mitte – aus mattschwarzem Kunststoff, macht einen recht wertigen und durchaus passablen Eindruck. Wer damit öfter auf Reisen geht, wird sich sowieso das optional erhältliche und recht stabile Case dafür besorgen; die 60 Euro sollten dann auch noch drin sein. Wer dagegen eh nur zu Hause damit frickelt, kann auf stabilere Materialien auch verzichten.
Mit zum Lieferumfang gehört – neben Netz- und USB-Kabel sowie einer 10-seitigen Kurzanleitung – überraschenderweise auch das Programm „Serato DJ Intro“, eine abgespeckte Version von Seratos „Itch“. Nach gefühlten 143 Exemplaren vom Traktor LE mal eine echte Abwechslung. Allerdings gibt es die Software ohnehin als kostenlosen Download, so dass das dann eher unter dem Prädikat „Good Will“ läuft. Immerhin ist der „DJ Intro“ aber auf die Hardware abgestimmt, das Duo macht schon Sinn.