Der König der Mixtracks
Vor gut einem Jahr beklagte ich mich anlässlich des Testes zum Numark Mixtrack Pro 3 darüber, dass es doch schon so langsam schwer falle, bei den kurztaktigen Releases immer neuer DJ-Controller seitens Numark noch den Überblick zu behalten. Auch die Namensgebung trägt ihren Teil dazu bei, die Verwirrung perfekt zu machen. Und als hätte Numark das gelesen und sich gedacht „Na, nun erst recht“, haben sie noch einen drauf gelegt. Nach „Mixtrack Pro II“, „Mixtrack 3“, „Mixtrack Pro 3“ und “Mixtrack Quad“ folgt nun auch noch der “Numark Mixtrack Platinum”. Optisch fast baugleich mit dem Vorgänger „Pro 3“ – bis auf einige Details, auf die wir gleich näher eingehen werden – vom Namen her anscheinend die Krone der Numarkschen DJ-Controller-Schöpfung. Was ist neu? Was ist besser? Und – lohnt sich der Umstieg vom 3er oder Pro 3 in die scheinbare Königsklasse der Mixtrack 3 – Reihe? Fragen über Fragen, die auf den folgenden Seiten beantwortet werden.
Ausgepackt
Auf den ersten Blick ist alles beim alten. Würde da nicht mittig der Platinum-Schriftzug prangen, würde ich glatt annehmen, dass mir Numark versehentlich ein altes Muster geschickt hat. Na, das schauen wir uns gleich mal noch genauer an. Ich war ja schon als Kind ein großer Fan dieser nur scheinbar identischen Bilder, die mit „Finde die acht Unterschiede“ überschrieben waren. Eben noch schnell ein Blick in den Karton: Mit dabei sind das obligatorische USB-Kabel, ein mehrsprachiges Handbüchlein, das sich auf das Notwendigste beschränkt und einige Fragen offen lässt (ein umfangreicheres konnte ich im Netz auch nirgendwo finden), eine Sammlung an „wichtigen Sicherheitsanweisungen und Garantieinformationen“ (die garantiert noch nie ein Mensch gelesen hat – was eigentlich schade ist, verpassen wir so doch Perlen wie „Bewegen Sie einen Wagen, auf dem das Gerät steht, vorsichtig, um ein Herabstürzen zu verhindern“ oder „Installieren Sie dieses Gerät nie in einem Bücherregal“) und ein Faltblatt mit Hinweis auf den übliche Serato DJ Intro-Download.
Angeschaut
Und nun zum angekündigten Bilderrätsel. Gehäusecheck: Das hat immer noch das ansprechende wie ungewöhnliche Widescreen-Format von 548 x 231 x 28 mm. Warum auch nicht – hat sich ja bewährt, fällt auf und sieht verdammt gut aus. Die Pitchfader sind immer noch imposante 100 mm lang, wurden jetzt aber optisch sogar noch durch ein hellgrau abgesetztes Feld verlängert, wodurch sie noch größer wirken. Kann man so machen. Bei den Faderkappen ist man beim Schwarz der Pro-3-Version geblieben (und nicht zum Billig-Pseudo-Metall-Look der 3er-ohne-Pro-Version zurückgekehrt – danke dafür). Dementsprechend sind dann leider auch die Transport-Buttons immer noch Plastik-silbern. Nicht so mein Ding, das sieht einfach billig aus. Aber nun ja, ist halt Geschmackssache. Ach so – die Caps sind immer noch nicht gummiert. Mensch Numark, lest ihr eigentlich meine Testberichte nicht? Das hatte ich mir doch im Artikel zum Mixtrack Pro 3 gewünscht …
Bei den Touchstrips wurden die ehemals oberhalb liegenden Skalen jetzt direkt auf den Strips angebracht, was das Gesamtbild etwas stimmiger wirken lässt, auch wenn es nur ein kleines Detail ist. Die Filterregler sind aus der Phalanx des EQ-Trios ausgeschert und haben ihre neuen Plätze oben neben dem Beats-Regler (der wiederum neben dem Touchstrip zu finden ist). An der alten Wirkungsstätte wurde dafür je ein Gain-Regler eingesetzt, was ein Plus an Bedienkomfort verspricht.
Nachfolger des Mixtrack Pro mkIII ? – wohl eher nicht. Derzeit werden beide Controller parallel angeboten. Nicht mehr im Programm: Mixtrack QUAD, hier könnte man dann also ansatzweise von einer Nachfolge sprechen…